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i scher Prolog zum Amphion. Die beyden i »» wenn man die d r e t S ch w - st e r lt i m Sonnentempel, begleitet von dein land, kannten ihn langst scbon als einen ge- nievollen, und originellen Compouisten, ehe er Cora schrieb, und König Gustav rief ihn eben deswegen zu sich, wert er den Schall seines Rufs, der von Süden nach Norden ertönte, vernommen hatte. Doch der ganze Aufsatz erfordert eine genauere Prüfung. I.) Um eine Schönheit in der Oper Cora herauszuhcben, sagt der Verfasser: Man strumente singen hort. — Zwar sieht man den Herrn Verf. wohl schwimmen, aber! — wo sind die drey Schwestern, de ren Gesänge er nachschwimmt? Wer sind sie? und was singen sie, begleitet vom Hauche der süßesten Blasinstrumente? Im ganzen wetten Sonnentcmpi sind sie nicht auszufragen. 2.) Ganz unrichtig ist es, daß der Kö nig von Schweden, mit mehrern Werken, welche Naumann für die dortige Bühne schrieb, sehr karg thue— (soll wohl hei ßen tha t.) Die von Naumann für das Operntheater des Königs voll Schweden ver fertigten Hauptwerke waren Amphion, Cora, Gustav Wasa, und ein allegori seyn, wäre sie nicht durch Naumanns un erwarteten Tod vereitelt worden. Auch dem allegorischen Prolog war ein deutscher Text zugedacht, um ebenfalls di* darin enthalte nen vortreflichen und ausdrucksvollen Musik stücke dem deutschen Publikum genüßbar zu machen. Die Siuforue zu diesem Prolog ist in Conzerten schon oftmals mit Deyfalt auf geführt und verschiedene Theile derselben, sind als Meisterzüge musikallseber Malerey be wundert worden. Dern Könige Gustav, ist also keine Kargheit anzuschuldigcn, vielmehr hat er mit Zufriedenheit von den gedruckten Erscheinungen der, für ihn , von Naumann componirten Opern in Deutschland, Notiz genommen und ihre Bekanntmachung weder erschwert, noch unterlagt. Z.) Ob tiefe Modulazionen und neue Harmonien vergebens in der Compo- sizion der Cora gesucht werden, und inwie fern tie fe M o d u la z i o n en überhaupt der Cora anzupasscn gewesen waren, mag dem Ausspruchs des musikalischm Areopags überlassen seyn. 4.) Was der Herr Verfasser unter ver liebten Liedern Naumanns versteht, die er besonders schön findet, ist nicht recht zu fassen. Meynt er damit diejenigen Compo- sizionen, mit welchen er unschuldige Liebe und innige Freundschaft aussprechende Ge dichte, begleitet hat, und welche aus der Fülle des tiefsten, zartesten, und reinsten Gefühls herauf tönten, so hat der Verf. einen unpas senden, und man mögte fast sagen, für die Sache nicht würdigen Ausdruck gewählt. Dieser Ausdruck wird noch verdächtiger, in dem er schon vorher von den Gesängen in der Cora sagt, nur artet er, meinem erstgenannten Opern sind bereits mit Hcut- schen Texten im Druck erschienen, und die Partitur von Gustav Wasa, brachte Naumann bey seiner letzter» Rückkehr von Stockholm mit, um sie ebenfalls in einem Auszuge mit deutschem Texte herauszugeben/ und gewiß würde die Erscheinung auch dieser, im eigentlichen Sinne großen Oper erfolgt Ml k hl l