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N o t In einer amerikanischen Stadt wurden im venacn Sommer zwei Personen Nichts vom Blitze qetrosscn. Den Mann traf der Strahl an der Schulter nnd dem Kopfe, er lag in völliger Betäubung; die Frau hatte der Blitz an die Lcnd.n gesoffen und ihr den rechten Arm ge- streift. Die Flamme der brennenden Bettvor- i » e n. hange weckte sie ans dem Schlafe, Mit Mühe warf sie sich aus dem Bette. Zufällig war durch das schlecht verschlossene Fenster der Regen in die Stube gedrungen, und sobald das Wasser die leidenden Theile der Frau berührt hatte, kehrte Leben in dieselben »uruck, so daß sie sich wieder aufrechten konnte. Sw weckte darauf ihre Km- ren, Lie Liese Brahmtnen gemeinschaftlich mit andern besaßen. Die Alte, die sich ver brennen lassen wollte, war fast blind vor Al tersschwäche. Als sie vorgetaden wurde, vor dem englischen Befehlshaber der Provinz zu erscheinen, weigerte sie sich, seinem Befehle zu folgen, mit der Drohung, daß sie sich in den ersten beßten Brunnen stürzen werde, wenn man sie zwingen wollte. Beispiele die ser Art sind jetzt selten, und auch ehemals sollen sie nur in einem Theile der Provinz Benares Statt gefunden haben. Diese bar barischen Gewohnheiten würden kein gutes Zeugniß für die Hindus geben, die man sonst als so sanft und menschlich schildert, wenn man nicht annehmen müßte, daß man nicht der ganzen Nation diese Grausamkeiten vorwerfen könne, und daß sie überhaupt wohl nur als Ausnahmen anzusehen seyen. Aus Drantome's RodomontaLen der Spanier. Ein spanischer Soldat, der mit einem andern einen Streit auezufechten hatte, fragte jeden Kameraden, dem er begegnete: „Kennst Lu den und den? — so bitte Gott für seine arme Seele, denn er hat mich beleidigt/'' — In Indien, erzählte ein andrer, habe er 45r einem Elefanten das Bein ausgerissen: ja er könne es mit einem Schwure betheuern, wenn er sich nur ein wenig mehr angestrengt hätte, würde er den Elefanten bis ins Herz und bis in die Eingeweide gestoßen haben, daß diese zum Maule heraus gekommen waren.—» Als man einen jungen spanischen Solda ten fragte, wie es komme, daß er schon ei nen so starken Knebelbart habe, da er doch noch so jung sey, antwortete er: „DaS macht der Kanonenrauch, darum wächst der Flaum so schnell und so stark." —- Bekanntlich wurde König Franz I. in der Schlacht bei Pavia gefangen genommen. Da war nun kein Menschenkind, sagt Drantome, der nicht etwas zu erbeuten gesucht hatte, ent weder aus Ehrgelz oder aus Habsucht. Nun wollte einem gemeinen Soldaten das Glück so wohl, daß er dem Könige die Spornen ab- nahm. Dieser fragte nach der Zeit Jeden, dem er begegnete: „Habt ihr nicht unzäh lig oft von dem Soldaten reden hören, der in der Schlacht bei Pavia dem Könige von Frankreich die goldnen Spornen abschnallte, als er gefangen ward? — Der bin ich!" — Ein andrer sprach: „Ein großes Wort hat der König Ferdinand zu meinem Groß vater Don Juan gesprochen. Ziehe mir die Stiefeln aus, hat er gesagt." — D. »>> »z '