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men getrocknet hat, sich nicht mehr werfen. Hat man das Stück aus dem Rehen gear beitet, so stellt man es zum Trocknen in den Ofen, und arbeitet es alsdann ins Feine. Um dem Anstrich eine röche Schattirung zu geben, wirst man ein wenig Mennig oder Cinnober in den Firniß, und so kann man jede andre Farbe sich verschaffen. Neue Art Kalbfelle zu gerben und wasserdicht zu machen. (Aus französischen Blattern. Der Erfinder dieses Verfahrens, der Engländer Hitchcock, weicht die Kalb felle 24 Stunden in kaltem Wasser ein, und wäscht sie alsdann so rein als möglich. Da rauf werden die zu gerbenden Häute, jedoch nicht über 50, über einander gebreitet, und in folgende Mischung gelegt. In 20 Gal lons Wasser nähmlich laßt man 1 ' Pf. gepulverten weißen Vckriol, 1 Unze Sal miak und i Pfund rohen Weinstein zergehen. Die Häute bleiben 24 Stunden in dieser Auflösung, die man von Zeit zu Zeit umrüh ren muß. Nach dieser Zeit thut man zu der Flüssigkeit ' Gallon Salzgeist, i Pfund Salpetergeist und io Pfund Vüriolöhl. Zn dieser Mischung müssen die Häute unaufhör lich gestampft werden, bis sie alle erdigen eder alkalischen Theile, die sie enthalten mö gen, verloren haben. Diese Operation wird, wenn man sie mit Sorgfalt und Aufmerksam keit macht, in 24 Stunden geendigt seyn. Hat man die Häute aus dieser Mischung ge nommen, so läßt man sie wenigstens 12 Stunden in reinem Hellen Wasser. Dieß ist nothwendig, um alle säuerliche Theile auszuziehen, die sich nach dem Stampfen in den Häuten befinden. Während dieser Ope ration bereitet man folgendes Dekokt. Man nimmt 20 Pfund Eichenrinde, 5 Pf. lllmen- rinde, 3 Pf. Drasiltenholz in kleine Stücke geschnitten, Z Pf. Sassafras und 7 Pf. Ei chenrinde (c^uercus rodur). Alles dieß wird in einen großen kupfernen Kessel mit 20 Gallons Wasser gcthan und 24 Stunden gekocht. Daraus wird die Flüssigkeit lang sam abgegossen, und muß erkalten bis zu 10 Grad Wärme. Alsdann werden die Haute, jede einzeln, in dieses Dekokt fünf Minuten eingetaucht. Nachher legt man sie in Gruben mit einer schwachen Auflösung von Eichenrinde. Fünf bts sechs Tage reichen gewöhnlich hin, Häute, die auf solche Art zubereitet sind, vollkommen zu gerben. Um dieß Leder wasserdicht zu machen, muß man cs 5 bis 6 Tage in Nuß- öhl oder in Leinöhl weichen. Hat man es herausgenommen, so wird es auf einer Tafel ausgespannt und mit einem dazu schicklichen Werkzeuge zugerichret, um es von der über flüssigen Menge Oehl, womit es getränkt ist, zu befreien. Dann läßt man es trocknen. Endlich wird es stark gebürstet, damit fol gende Mischung, die man über die ganze Oberfläche streicht, in alle Poren dringe. Man nimmt dazu i Pfund Mennig, Silber glätte, Vitriol, Bleizucker, Fichrenharz, Jungfernwachs und Pech. Alles wird ge schmolzen, und mit 7 Gattons Nuß- oder Leinöhl vermischt. Zur Bereitung dieser Mischung bedient man sich am beßten eines *) Ein englisches Gallon ist ungefähr 4 Dresdner Kannen-