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zur Belehrung und Unterhaltung. VO"»» 8r^-r Stücks den 77. Oktober 1828» Holzsirniß, der siedendem Wasser widersteht. -^^er Apotheker des Militär-Spitals zu Genua, Dompoix, hatte an Parmentier höl zerne überfirnißte Kaffeetassen geschickt, wel che diesem so sehr gefielen, daß er seinen Freund auffoderte, alles aufzubieten, um das Geheimniß der Bereitung und Anwendung des Firnisses zu entdecken. Bompoix war glücklich in seinen Nachforschungen, und gab folgende Anweisung. Man mmmt i Pf. Leinöhl, 1 Pfund Bernstein, 5 Unzen ge pulverte Eilberglatte, 5 Unzen gepulverten Mennig, 5 Unzen gepulvertes Bleiweiß. Mau läßt das Lnnöhl in einem Topfe sieden, rn welchen man die Silöerglätte, den Men nig und das Dlciweiß, in einem linnenen Säckchen so aushangt, daß cs den Boden nicht berührt. Das Oehl bleibt über dem Feuer, bis es anfängt braun zu werden, als dann nimmt man es weg, und laßt cs noch einmal anfsieden mit einer gereinigten Knob lauchsknolle. Ist diese ausgetrocknct, so nimmt man eine andere, und fahrt fort bis zu 6 oder 7 Knollen. Darauf läßt man den Bernstein in einem nicht glasirten irdenen Topfe schmelzen und schüttet denselben sieden- heiß zu dem Leinöhl. Man nimmt, um den Bernstein zu schmelzen, etwa 2 Unzen Leinöhl, womit man denselben anfeuchtet, um die Schmelzung bei einem sehr starken Feuer zu erleichtern. Den geschmolzenen Bernstein läßt mau mit dem Leinöhl noch etwa 2 Minuten kochen. Alsdann nimmt man die Mischung vom Feuer weg, gießt sie durch ein etwas seines Leintuch, und wenn sie erkaltet ist, thut man sie in eine Flasche, welche man fest verschließt, damit der Fir niß nicht aus trockne. Ehe man den Firniß auftragt, muß man das hölzerne Gerath, wofür er bestimmt ist, polireu. Alsdann wird eine Mischung von Kienrnß, Firniß und Terpentin - Essenz mit einem Pinsel auf das Hol; getragen. Zst der Anstrich trocken, so trägt man einen zweiten auf, bis zum vierten Anstrich. Da rauf wird das Stück in einen Ofen gesetzt, um gänzlich auszutrocknen und alsdann pe- liret. Zu hölzernen Geräthen dieser Art nimmt man am liebsten Holz von Nußbäumen, Ul men oder Kirschbäumen, weil diese Holzar ten porös sind, und wenn man sie vollkom- Kkkk