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4?6 hat dieser kleine GebirgSstrich zwei Städte (^Ssn-- neberg und Schalkau) 4 Marktflecken, 70 Dörfer und 13,000 Bewohner. Sonach kommen auf die Ouadratmeile über 3002 Bewohner, eine für eine Gebirgsgegend fast unerhörte Bevölkerung. Der spröde GcbirgSbvden beut keinen sonderlich ergie bigen Kornertrag; der größere Theil dieser Men schenmenge nährt sich von Viehzucht, aber der be deutendste Theil derselben sieht der Kunst den Zoll abzuringen, den ihnen die geizende Natur ver sagte. Sie betreiben Fabriken und verfertigen die jenigen Holzarbciten, die unter dem Nahmen Sonneberger Waare überall bekannt sind, und nach allen Theilen der Erde verschickt werden. Diese Sonneberger Waaren, die in und um das Städtchen Sonneberg vorzüglich verfertiget - werden, bestehen meistens aus Spielzeug für Kinder, die eine unglaubliche Menge einzelner Artikel in sich fassen, und häufig auch als Nürn berger Spielzeug verkauft werden. — Sollte man es wohl glauben, daß von dlcser Sonneberger Waare, wenn der Handel gut geht, jährlich ge gen 14,000 Ccntner ausgeführt werden, deren Betrag über 200,020 fl. rheinisch ausmacht? Ein gewisser Lccarlier zu Trolly in Frankreich, ließ vor 5 Jahren im April einen vollblühenden Birnbaum, der bis dahin nur sehr mittelmäßige Ambretten getragen hatte, ausrcißcn, um dem Nachbar, der wie jener cm Spalierbaum war, mehr Nahrung zu verschaffen. Der schlechte Birnbaum wurde an eine andere Stelle, statt ei nes abgestorbenen BaumeS geselck. Im felgenden Jahre trug er vortreffliche graue Butterbirnen (deuie — Lecarlier theilc noch eine an dere Beobachtung mit. Er hatte vor 62 Jahren einen Obstgarten von Aepfelbaumen verschiedener Art ünpflanzen lassen. Alle gediehen sehr gut, e^ nen einzigen ausgenommen, der äußerst langsam fortkam, aber die kleinen grauen Reinetten, die er trug, hatten einen ganz eigenen Wohlgeruch und er brachte jährlich seine Früchte. Der Win ter von 1788 zerstörte gegen 30 Acpfelbäume. Le- earlier glaubte, sein kleiner Reinettenbaum ftp unter der Zahl der abgestorbenen, und wirklich fanden sich auch zwei bis drei bedenklich scheinen de Wunden. Man vergaß, diesen Baum durch einen andern zu ersetzen, und es fand sich, daß er ungeachtet seiner Krankheit auf den beiden. Zweigen, die ihm übrig geblieben waren, noch immer, wie in frühem Jahren, Früchte trug. Aber seit 3 Jahren bemerkte Leearlier, daß es nicht mehr graue Reinetten, sondern weiß und rothe Aepfel sind, poinnies L genannt. Pecard, Besitzer einer großen Manufaktur von Lhonarbciten, hat den , schon im Jahre 1739 von Reaumür gemachten, Versuch Glas in Poreellan zu verwandeln, wiederholt. Er brauchte dazu eme gewöhnliche Glasflaschc. Sie wurde mit Sande gefüllt und in eine Kapsel gestellt, die er gleich falls mit Sande anfüllte, so daß die äußere und innere Seite der Flasche mit Sande bedeckt war. Diese Kapsel wurde mit andern Töpferarbeiten m den Ofen gefetzt, den man wie gewöhnlich heizte. Als der Ofen abgekühlt war, nahm man die Fla sche aus der Kapsel, und schüttete den Sand her aus. Sie hatte in ihrer Gestalt nicht die min deste Veränderung erlitten, aber ihre grünliche Farbe und ihre Durchsichtigkeit waren in ein un durchsichtiges Milchweiß verwandelt, daS ich aller! Theilen der Flasche sich gleich war. Diese ver wandelte Substanz ist weit harter als GlaS, und grbt Feuer mit dem Stahle.