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ich aus dem Gedächtnisse nicht die Nahmen oder den Betrag dersslben genau anqeben kann, und vielleicht könnte nun der Herr Rector Schaarschmidt, welcher sich bei gemeinnütziger Wirksamkeit in seinem Berufe insbesondre auch durch Geradheit und Bie derkeit auszeichnen soll, oder der treufleißige Conrector Haase vollständige Nachricht darüber ertheilen. Will man aber diesen meinen Wunsch und gewiß den Wunsch sehr Vieler mit mir er füllen: so bitte ich, genau anzugeben, wie hoch der Fonds und worauf er fundm sey, ob auf Grundstücke oder Capitalien? Hat man die Unvorsichtigkeit begangen, erstere hinterdrein in letztere zu verwandeln; wie lange dieß geschehen? ob keine restitutio in iuw^ruiu möglich sey? u. f. W., und wo möglich lieber gleich die Urkunden oder Hauptstellen daraus milzutheilen. Selbst in diesem Sup. Lex. kann ich nicht immer genau abnehmen, ob das, was man empfangt, ein für allemal oder jährlich sey, und daher bitte ich zuvörderst, den Fonds in Capitalien oder Grundstücken genau genau anzugeben, und dann erst, was davon von Jahr zu Jahr zur Desttmmung verab folgt werde. Bedenklichkeit darf man sich um so weni ger machen, je mehr jetzt überhaupt Publi- cität herrscht und je nachdrücklicher sogar landesherrliche Befehle dieselbe im gegen wärtigen Fälle schon längst eingeschärft. Ja gerade dadurch kann man das Ansehen obrigkeitl. Gesellschaften am stärksten sichern, da im Gegentheil geheimnißvoll-thun nur Unzufriedenheit und Mißtrauen erweckt, und dieß dem obrigkeitlichen Ansehen mehr scha det, als die schändlichsten Pasquille. — Untreue, Unterschlelfe, Eigennutz hiebei sind nicht Kleinigkeiten, sind nicht Fehler, son dern Verbrechen der schwärzesten Art — Verbrechen an der ganzen Menschheit. — Und selbst diese, falls es nöthig ist, aufzu decken, kann in diesen Tagen nicht mehr strafbar oder bedenklich scheinen. Ich kann daher nochmals meine Verwun derung nicht bergen, warum Referent in ost erwähntem Int. Dl. bei einer berühmten Schulanstalt schreibe, die dazu vorhandenen Stiftungen wisse nur der Rath. Allerdings kann dieser die genaueste Kenntnifi davon ha ben. Aber auch Jeder Andre kann und soll beliebigen Falls Kenntniß davon erlangen können. Dieß fodern Recht und Billigkeit. Stipendien sind einmal öffentliche Sache. Daher kann und soll Jeder darum wissen. (Der Schluß nächstens.) Aus Brantome's Rodomontaden der Spanier. Als die Franzosen Malta zu Hülfe eil ten, sandte auch der Kaiser und König von Spanien neun bis zehntausend Mann. Der Marquts von Pescayra führte sie an. „AuS wieviel Mann" fragte Drantome einen spa nischen Soldaten von edlem Ansihen „besteht eure Armee? " — Ich will's euch sagen, ant wortete dieser: aus dreitausend Teutschen, dreitausend Jtaliern, und sechstausend Soldaten. — Ein spanischer Soldat drohte dem andern: „Wenn ich dich erfasse, so will ich dich s- hoch werfen, daß du sterben sollst, ehe du auf die Erde kommst. " — Ein andrer rühmte sich: er wolle alle«