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,4o6 Chronik berichtet, zwischen der Saale und Mulde, und zwischen den Gauen Siusli (in der Eilenburgcr) und Plisni (in der Altenburger Gegend) bei Zwenkau lag. In den, für das Merseburger Stift so trauri- gen, Zeiten, als es durch den Erzbischof Gi- seler von Magdeburg auf alle Art in seinen Rechten und Besitzungen geschmälert wurde, erhielt jenen Forst Markgraf Eckard I. von Meißen, und zwar durch Tausch gegen einen andern Wald, der bei Sumeringen *) lag. Bischof Ditmar, der die alten Stiftsper- tinenzien wieder zu erwerben suchte, brachte es bei Kaiser Heinrich 11. (im Anfänge des Uten Jahrh.) dahin, daß Eckards Söhne, Herrmann und Eckard 11., jenen Wald wie der hergeben mußten, weil sie ihre Ansprüche nicht beweisen konnten. Zwölf Jahre nachher bot Herrmann dem Bischof Dckmar 6v Hufen Landes dafür an; aber umsonst. Der Kaiser, durch beide Brü der von dem Tauschprojekt unterrichtet, be fahl ihnen nun, dem Bischof ihre Burgwar ten Rochllnti und Titudlzten für den Forst anzubieten. Allein Ditmar fand auch dieß nicht annehmlich, und cs entstand darüber in der Folge aus R^cbe von Seiten Herrmanns, ein Wtldstrett, dessen Erzäh lung nicht hieher gehört. Die Lage jener Burgwarten aber, Noch- Linti und Trtubizipn, ist bisher mit histori- scher Gewißheit nicht aussindig zu machen gewesen. Zwar hat man Rochlinti lür Rochlitz halten wollen, aber sonder Zwei fel mit Unrecht. Denn Bischof Ditmar sagt in ferner Chronik, daß Ida, die Schwie gertochter Otto 11. der Merseburger Kirche die Stadt Rochlitz (Röchele uzi) ge schenkt habe. Also mußte diese natürlich von der Burg Rochlinti verschieden sein, welche den Gebrüdern Herrmann und Eckard gehörte. Im sogenannten Fürstenwalde bei Ge ringswalde in der Rochlitzer Gegend liegen Ruinen eines alten Schlosses, die Herr Com- missionsrath und Amtmann Jahn **) für die Ueberreste der Burg N o cy l int i halten will. Wohl können sie einer jener Burgwarten angehören, warum aber gerade Nochlinti? Dafür laßt sich kein Grund angebcn, als wenn man annimmt, daß das Dorf Teiz (in Urk. Tizk) bei Lostau im Amte Kolditz von der Burgwart Titubizien sich her schreibe, die dann, dem unten angeführten Aufsatze zufolge, auf einem Berge diesseits der Mulde, aber eine halbe Stunde von Teiz, gelegen haben müßte. Die Gründe, welche Hr. Comm. Rath Jahn zur Unterstützung seiner Meinung an führt, sind allerdings vctresslich ausgesucht und zusammcngestellt. Jndeß geben sie doch auch keine Gewißheit. Wie nun, wenn die Ningenth «li sch e n Ruine n von einer jener alten, ihrer Lage nach unbekannten, Burgwarten sich her- schrkben? Daß diese in der Gegend von Unnius, der Uchcrscrer des Ditmar, hält dies für Sömmenugen im Halberstädtischcn. Aber eher dürfte es wchl das Sommern bei Lanqcujalza sein. In einem scbr schönen Aufsätze über Rochlinti und Titubizicu im Journal f, Sachsen V. r, S. so),