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zur Belehrung und Unterhaltung. 6ys-es Stück, den Z. September 1808» Die Ruinen bei Ring ent Hal. n einer romantischen Gegend an der Zscho pau liegt im Bezirk des Kreisamts Freiberg, nahe bei Mittweida, das Rittergut Rcn- genthal, wozu die Dörfer Faltenhayn und Hermsdorf gehören. Seit 1799 be sitzt es der Herr Oberküchenmeister von Racknitz, welcher die Lage desselben durch geschmackvolle Anlagen ungemein ver schönerte lind so gleichsam durch schöne Gar tenkunst vollends aussprach, was die Natur hie und da nur andeutete. Eine halbe Stunde von Ringenthal erhebt sich an der Zschopau ein Felsen, wo, einer alten Sage zufolge, eine Burg gestan den haben sollte. Man suchte oft deshalb nach, aber immer vergebens, bis endlich im I. 1804, auf Veranlassung des Herrn Frh. von Räcknitz, wirklich ein runder Thurm entdeckt ward, den Wmd und Wetter seit Jahrhunderten so mit Blättern und Erde überschüttet hatten, daß gar nichts mehr von ihm zu sehen war. Emsig grub man nun in den Trümmern nach, vielleicht Spuren ihres Alters oder Namens zu entdecken; aber vergebens. Außer alten Waffen fand sich nichts von Bedeutung. Jndeß trug der alte Thurm doch viel zur Verschönerung der Gegend bei, und dazu ist er denn auch von dem geschmackvollen Besitzer, einem Kenner und Freunde des Alterthums, trefflich genutzt worden. Wie mag aber jene alte Burg einst ge heißen? wem mag sie gehört haben? wenn ist sie zerstört worden? Diese Fragen wurden schon oft privatim, wenn ich nicht irre aber auch öffentlich in den Freiberger gemeinnützigen Nachrichten vor einigen Jahren aufgeworfen. Ob Jemand darauf geantwortet habe, ist nur nicht be kannt. Nur dunkel erinnere ich mich, daß man sie irgendwo für die alte Burgwart Gozne gehalten habe; wofür aber wohl schwerlich auch nur wahrscheinliche Gründe sich ausfinden lassen dürften. Ich will eine andre historische Vermu- thung ausstcilen, die der Wahrheit, wie ich hoffe, etwas naher kommen soll, und erwarte nun von Freunden der Vaterlandsgeschichte Belehrung. Das Stift Muscburq erhielt im Jahr 974 vom Kaiser Otto H. einen Wald, der, wie Bischof Ditmar in seiner Merseburger V y *