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es bloß der Luxus der Natur, was den Blick des Reisenden rei;t, die Menschen zeigen keinen L,Ms. Kaurn kann man ärml'cker leben oder mäßiger, als der Emgeborue. Ei nige Krauter, eine Schüssel voll NM mit Angnw gewürzt, das ist das üppigste Mebs, das seine Religion ihm. gestattet. Sein Tisckgeräthe sind große Dananenblätter. Die verschwenderischen Tischgenoffen zerreißen diese Blätter nach dem Gebrauche, überzeugt, daß sie leicht solche Küch enge räche wieder- finden, wenn sie norhwendig sind. Die Baukunst ist dem Klima angemessen. Die Hansir sind von Holz und bedeckt mir Blat tern theils vom wilden Palw.baum, theilö vom Kokoebaum. Alo Anhänger der Mei nung von der Seelenwandclung, achten die Andrer alles Lebendige. Besonders werden die Naben verehrt. Man halt sie für die Seelen der Todten, und man würde es für Grausamkeit halten, diese Vögel zu bekrie gen, welche die Felder bedecken. Die mit leidig n Andrer sorgen sehr für sie und brin gen ihnen Reiff. Minder einfach, minder rein und sanft sind die Sitten an der'Küste als im Innern des Landes. Diese Bemerkung gilt von den Bewohnern der Küste Coromandel und von allen übrigen Küstengegenden Indiens. Der abergläubige Indier sieht täglich entweihende Frevel begehn von den Fremden, die das Fl.usch der Thiere verzehren. Der Zusam menfluß verschiedener Nationen bildet auffal lende Kontraste. An Coch in zeichnen such unter diesen Gruppen recht pittoresk die Ara ber aus, die jährlich von Mascate und von Mokha kommen. In ein einfaches Hemde geNcidet, machen sie ihre Küche aus offner Straße, kmcn alle Abend nieder, das Ge- stcht nach Mekka wendend, um ihr Gebet zn verrichten, setzen ihre Kranken dem Dtt.ke der Vorübergehengen aus, und betragen sich gerade so, als ob sie in den Wüsten Arabiens wären. Der Anblick der Städte, selbst solcher, wo Europäer wohnen, Poundichert, Ma dras, Calcutta, ist dem Reffenden eher be trübend als erfreulich. Prächtige Paläste steigen neben elenden Hütten empor, es ist Prunk von Koth umgeben, und jene berühm ten Städte sind nur eine Arc von Cloakcn. An dem reichen Calcutta, versickern Reisen de, wirft man in die Gräben die Leichen der armen Hindus, welche Nachts von den wil den Thleren, unter andern von den Schaka len, gefressen werden. Der üppige Euro päer, in dem Palankin ausgcstreckt, geht am andern Morgen bei diesen traurigen Ue- berresten vorüber, und scheint von einem solchen Anblicke wenig bewegt zu siyn. Zn der Nähe des Gathesgebwges nimmt die Bevölkerung merklich ab, die Vegetation wwd kräftiger und die Natur erscheint unter ernsteren majestätischen! Zügen, als in den Ebenen- Schwarze Walder bedecken die Seiten dieser hohen Gebirge und steigen her ab bis in die tiefsten Thaler. Hier findet man die Pracktscenen wieder, die ein Llgen- thum der unermeßlichen Emöden ?! ncnka's zu senn scheinen. Der Wandrer hört das Getose der Wasserfalle, die von Felsen herab zu Felsen stürzen und die Stille dieser präch tigen Wüste stören, wo alle Schönheiten und alle Schrecknisse der Natur vereint sind. Unter diesen dichten grünen Maffen irret die Dezoarziege, der Hirsck, der wilde zehn Fuß