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36? Lischke, als einer der ersten Widerspensti gen, sein Gewehr weageworfen und weiter zu marsclnren sied gew-igerl, auch dem da maligen Fahnenjunker, nunmehrigen Fähn- drrch, H»rrn Dierschen, die Fahne entris sen , ihn aber selbst zu Boden niedcrwerfen Helsen, und sodann in der Folge die Batail lons-Fahne nebst andern Aufrührern zurück- getragen, dagegen Fritzsche seine Com pagnie verlassen, und in die Grenadier- Compagmen des Infanterie-Regiments Prinz Clemens gelaufen, um diese Letztern aufzu wiegeln und von weitern Fortmaschiren ab zuhalten, wobei er ssch dem abmahnenden Premier-Lieutenant, Herrn Moritz, auf dle respectswidrigste Weise widersetzt. Jo hann Gottfried Häntzschel, Mus, ketier des Infanterie - Regiments Cerrini, gebürtig aus Groß - Sährichen bei Triebel, alt 29 Jahr und seit 9 Jahren in König!. Sächsischen Militair-Diensten, hatte an je ner tumultuarischen Gährung, welche auf dem Marsche von Budwitz nach Grosen un ter vorgedachtem Regiment ausgebrochen war, ebenfalls einen unglücklichen Antheil genom men, und zwar in so fern, daß er sich dem weitern Fortmarsche des Regiments mit wi dersetzt, den zurückkehrenden Tumultuanten die Fahne getragen, auch Anfangs gar nicht darauf geachtet, als er ermahnt worden, die ihm ub-rgebene Fahne wiederum Herauszuges -en. Nachdem nun über voraedachre drei Militmr-Verbrecher ein feierliches Kriegs- Recht gehalten und in sclbigem vermöge der bestehenden Kriegs-Artikel diesen Ausrüh rern die Kugel vor den Kopf als gebührende Strafe zuerkannt worden war, so geruhten Ihrs König!. Majestät von Sachsen, diesen Kriegs-Rechts-Ausspruch zu bestätigen, zu, gleich aber auch zu mildern, dergestalt, daß unter diesen drei Delinquenten nur einer die Strafe der Arquebusade erdulden, und dies falls mit einem Würfel geloset werden solle. Due feierliche Unheils - Publikation erfolgte hierauf den 26. Julius, da denn mehrge dachte Delinquenten, Lischke, Fritzsche und Häntzschel sogleich ans die Festungs-Dau- Bastion gebracht und von zwei Predigern, dem Garnisonprediger, IVi. Jacobi, und dem Festungs-Dau-Prediger, IVI. Hasche, zum Tode vorbereitet wurden. Am 29. Julius, als dem zur Erecution bestimmten Tage, wur den gcsammte Verbrecher früh um 6 Uhr un ter Begleitung obengedachter Prediger von einem Militair-Commando des hier gar- nisonirenden Infanterie - Regiments Prinz Friedrich August, und unter Escorte eines Detachements von Prinz Johann Chevaur- legers aus ihrem Verwahrungsorte auf den großen Erercir-Platz bei dem Blasewitzer Tännicht gebracht, und in den von dem, zur Erecution commandirten, Infanterie-Regi ment Prinz Friedrich August geschloffenen Kreis geführt, wo denn die Kriegs-Rechts- Aussprüche nochmals vorgelesen, und sodann auf zwei übereinander gesetzten Trommeln mit einem Würfel aus einem hörnernen Be cher geloset worden, da denn Lischke eine Drei, Fritzsche ein Vier und Häntzschel eine Zwei geworfen. Da nun Letzterer nach der diesfalls vorher bekannt gemachten Erklärung durch den niedrigsten Wurf zum Opfer deS Todes bestimmt worden war, so ging selbiger nach vorhergegangencr nochmaligen Absolu tion und Einsegnung mit ungemeinem Muthe zu seinem Todeshüget, ermahnte schon