Volltext Seite (XML)
366 Lange blieb Metall das einzige, was man zu Spiegeln brauchte. Es isi auffallend, daß die Alten nicht auf den Gedanken fielen das Glas, das in den frühesten Zeiten bekannt War, zu Spiegeln zu brauchen, da sie doch von Glas so schöne Werke machten. Es ist unbekannt, zu welcher Zeit zuerst Glasspie- ge! verfertigt wurden; man weiß bloß, daß die ersten aus den Glasfabriken zu Sldon kamen Man machte hler sehr schöne Sachen von Glas, die man schliff, mit Zler- rathen m erhabener und vertiefter Arbeit. Die Alten kannten eine Art Spiegel von ei nem Glase, welches nach einem gewissen Ob- fidius, der es in Aethiopien entdeckte, Ob- sidiamschev Glas genannt wurde **). Es war nicht eigentliches Glas, sondern eine schwarze Agatahnliche Materie, welche die Gegenstände nur unvollkommen abbildete. Man darf die Spiegel der Alten nicht Mit dem Steine, den man Spiegelstein (8peeu!ar,8) nannte, verwechseln. Er hatte den Nahmen wegen seiner Durchsichtig keit, war weiß, blätterartig im Bruche und nicht feuerbeständig. Die Römer brauchten ihn zu Fenstern, wie wir das Glas, beson ders in den Speisesälen zur Winterszeit, um sich gegen Wmd und Wetter zü schützen, auch in den Sanften der Frauen, wie wir Gläser in den Kutschen, und in Bienenkörben, um die Arbeiten der Bienen zu betrachten. Ein andrer, wunder durchsichtiger Stein dieser Art, Phengit genannt, der weiß und marmvrhart war, wurde in Cavvadocien ge funden. Nero brauchte tn dem Fortuna-Tem pel, den er in seinem goldnen Hause baute, solche Spiegelstemc, die euren außerordentli chen Glanz verbreiteten. Man hat keinen Beweis dafür, daß Spiegelstein zu wirkli chen Spiegeln gebraucht wurde. Sueton er zählt jedoch im Leben Domnims, der Kai ser habe die Wände seines Portikus mit Ta feln von Phengit belegen lassen, um wenn er spazieren gegangen, alles zu sehen, was Hurter ihm geschah, und sich dadurch vor Le bensgefahren zu sichern. Kurze historische Darstellung der am 29 st en Julius 1303 zu Dres den geschehenen Militair- Exccution ***). Johann Gottfried Lischke, Mus ketier des Infanterie-Regiments Prinz An ton, gebürtig aus Zschornegosta bei Senf tenberg und ansässig zu Dolstheyde bei Mük- kcnberg, alt 35 Jahr und seit lk Jahren in Königl. Sächsischen Militair-Diensten; des gleichen Johann Georg Michael Fritzsche, Grenadier des Grenadier - Ba taillon von Süßmilch und zwar von der zweiten Grenadler-Compagnie Funk, des Infanterie-Regiments von Oebschelwitz, ge bürtig aus Cölleda in Thüringen, alt 29 Jahre und seit 13Jahren inMllitair-Dien sten, hatten an der unter den Königl. Sachs. Truppen am 24. Febr. 1307 aus dem Mar sche nach Posen ausgebrochenen M urerei uns Empörung einen unglücklichen Antheil genommen, und zwar in so fern, daß *) Min »ist. n-w. XXXVI.» 26. **) Ebendas ***) Eingesandt.