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N o t i Argand hat an den Lampen, die von ihm dm Nahmen führen, mehrere Verbesserungen an gebracht. Zuerst hat er daS Mittel gefunden, durch diese Lampen ein eben so sanftes Licht zu verbreiten, alS das Tageslicht. Er nimmt zu diesem Zwecke blaue Gläser, statt der weissen, de ren man sich gewöhnlich bedient. Bei einer so eingerichteten Lampe kann man Nachts die Far ben so aut unterscheiden wie bei Tage; ein Vor- thcil, der für mehrere Arbeiter, die bei Licht ihre Geschäfte verrichten, unschätzbar ist- Zweitens: um ein sehr angenehmes, mildes, gleichsam ge- heiinnißvolles Licht zu verbreiten, umschliesst er den Schnabel der Lampe mit einer kleinen Ala baster-Vase. Drittens hat Argand das Mittel gefunden, der Unbequemlichkeit bei den hängen den Lampen abzuhelfcn, welche Oehl fallen lassen, wenn sie bewegt werden, oder bei erhöhter Tem peratur der Stube die Luft in den Ochlgefässen vermindert wird. Er richtet die Lampen so ein, dass das Oehlbehältniss immer oben offen bleibt. Alsdann hat die Verminderung der Temperatur keinen Einfluss mehr auf die Luft und das Oehl, welches immer ruhig gleich hoch steht. Argand hat viertens bei seiner Lampe eine Vorrichtung gemacht, um sie zur Destillation und zu andern chemischen Operationen brauchen zu können. In dieser Gestalt bilden sie kleine tragbare Küchen, die zum Kochen deS Gemüses und andrer Spei sen, so wie bei Theemaschinen dienen können. Fünftens endlich hat Argand, um der Verdickung des Oehls in den Behältnissen vorzubeugen, einen sehr einfachen Mechanismus erfunden, der unten in das Oehlbehältniss eben so viel Wasser bringt, als Oehl verzehrt wird, so daß eS immer voll ist. Das Oehl bleibt aus diese Art immer flüssig und z e n. rein, wodurch sowohl die Verbrennung erleichtert, und helleres Licht verbreitet, alS viel an Oehl erspart wird- In Frankreich arbeitet man, wie bekannt, Sonntags, wenigstens des Vormittags, und die Voutiken sind offen. Man hat berechnet, dass, wenn man 102,000 Tagearbciter in ganz Frank reich (die Regierung allein soll 80,000 beschäfti gen) annimmt, die den halben Sonntag arbei ten, und auf jeden 30 Sols (jeder etwa 4 Vf) als halbes Tagclohn gerechnet, für 50 Sonntage (Ostern und Pfingsten nicht mitgezählt) die Summe von 71 Millionen LivreS herauskommt, welche durch diesen Gebrauch in Verkehr kommen, und da sic grösstentheils für die ersten Bedürfnisse verwendet werden, zunächst der prvdueirenden Klasse des Volks zufliesscn. Ein Landbaucr in der Gegend von Valeneien- nes hat den Schwefeldampf als ein sicheres Mit tel zur Tödtung der Raupen auf Vaumen empfoh len. Er geht mit einer glühenden Schaufel, wor auf er Schwefclblumen streut, unter die von den Raupen angegriffenen Bäume, und nicht nur diese Insekten, sondern alles Ungeziefer fällt in ganzen Klumpen herab. Beim Kohle aber kann dieß Mittel nicht wirksam sein, weil die Blätter zu dicht sind, als daß der Schwefeldampf durch dringen konnte; daher schlägt jener Landbauer ein anderes sonderbares Mittel vor. Er setzt zu jeder Kohlpflanze oder zwischen zwei ein Stöckchen, auf welches eine Eierschale befestigt wird. Die Schmetterlinge legen ihre Eier hinein. Wenn die Würmer ausgekrochen sind und keine Nahrung finden, sterben sie.