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3145 Thlr. 14 Nr. 4 Pf., es blieb daher reiner Ueberschuß, u^s doch ist alles, was die Kasse beim letzten ^t-bnungsschlusse schuldig blieb, getilgt. Herr W agner überläßr seinem Nachfolacr in der Derwaltuug, nur noch 7 Waisenkinder zu verpflegen. Dre Frelschule hat roo Zöglinge. So kann der würdige Mann mit erhebendem Be- wußtseyn aus seinem bisherigen schönen Wirkungs kreise treten, überzeugt, daß sein Nähme unver gänglich leben werde unter den Bewohnern ferner Vaterstadt, welcher er einen Fonds von 15,000 Thalern, alles sehr mäing angeschlagen, hinter läßt- Billig, gerecht ist die Erwartung, daß nach dem Wunsche seines edlen Vaters den Nachkom men des alten Wagners der Vorzug ferner bleibe, den Frankens Nachkommen noch jetzt in Halle genießen- Ein Franzose, Curaudau, hat eine sehr interessante Erfindung gemacht, die man vorläufig Kühl 0 fen nennen kann. Auf einem Fußgcstell, i8 Zoll hoch und Zoll breit, erhebt sich ein Saulcnschaft von io Zoll im Durchmesser und 3 Fuß Höhe. Die Höhlung desselben wird mit 25 bis 3v Pfund Eis ungefüllt, je nachdem das Zimmer, daS man auskühlen will, groß ist. Das Innere ist sehr sinnreich so eingerichtet, daß, während der Warmcstvff unten mit Heftigkeit hcr- ausdringt, Vie Luft aus der Eismasse mit gleicher Schnelligkeit sich im Zimmer verbreitet. Augen- zcugcn haben (nach den neuesten französischen Blättern) versichert, daß Curaudau mit fünf solcher Säulen, wovon jede 2z Pfund Eis ent hielt, m einer halben Stunde die Temperatur m einem, an der Mittagsscite gelegenen, Zimmer bis auf 8 Grade herab brachte, an dem Tage, ws das Thermometer in Paris auf 29 Grad stand. Die Akademie zu Marseille, um die Fabrika tion des Traubenzuckers zu befördern, hat einen Preis von 154 Thalern (602 Franken) gesetzt auf die beste Beantwortung der Frage: welches sind die einfachsten Mittel, den Zuckerstoff auS den Trauben zu ziehen, und was ist die Quan tität und der Werth des auf die Art gewonnenen Zuckers? Wie erhalt man den Traubcnsvrup am sichersten ohne alle Säure und fremdar tige Theile? Wozu läßt uch dieser Svrup mit gleichem Erfolg wie Zuckersyrup anwenden, und würde man denselben so raffiniren können, daß er zu Liqucurs, zu pharmaceutischen Composmo- nen tauglich wäre? Die Abhandlungen werden nebst Mustern der Fabrikate bis zum i. Marz an den Sekretär Achard zu Marseille eingesandt. Ein Mädchen aus Weißenfels fiel unlängst auf den Gedanken, sich einige französische Montur stücke anzufchaffen, und so in kriegerischer Klei dung das Gewerbe einer Hure zu treiben. Sie hatte sich von Erfurt bis Leipzig mehrmals cin- quartircn lassen, und war auch schon verschie dene Male in Weißenfels und Naumburg gewe sen , als endlich die Abenteurerin» entdeckt wur de. Ein Bürger, bei welchem sie mit einem an dern Soldaten im Quartier lag, erkannte sie, und auf seine Anzeige ward sie verhaftet. Sie mußte am Pranger stehn, und entfernte sich dann wieder aus ihrem Geburtsorte.