Volltext Seite (XML)
Markt- und Münzrecht, 1512 ward es zum Obersächsischen Kreise geschlagen. Zn der Kirchengeschichte des iStcn und I7ten Jahr hunderts spielt die Grafschaft Mansfeld, vor- züglrch Eisleben., eine bedeutende Nolle. Doch würde es, auch nur die Hauptdara hi- storisch zu verzeichnen, hier schon zu weit führen. 1744 ward hier der berühmte Reisende und Chemiker Iacob Reineggs geboren, der eigentlich Ehr. Rud. Ehlich hieß, er ster» Nahmen aber nach gänzlicher Entfer nung von ferner Vaterstadt (1763) sieh bei legte, und endlich, nach mehr als fahrigen Reisen im Orient, zu St. Petersburg siarb. 3 Stunden von Eisleben in einer tiefen Dcrgfchlucht liegt an der Wipper die schrift- fäßige Stadt Hettstedt oder Heckstedt, welche, Mit den Vorstädten, gegen 550 Hauser und gegen 28OO Einwohner zahlt, dte meist von den nahen Kupfe» Hütten und Bergwerken, zum Theil auch von Wollhandel und Brannt weinbrennerei sich nähren. Ntcht weit von der Stadt, nach Ober w lederst adt zu, Liegt dir einzige Saigerhütte des Mans- feldrschen, (s. S. 314.) in der Nahe anch die Kupferhütte bei Bürgern er und das ehemals Sächsische und Preussische Bergwerk am Welbisholze nut einer sehr bedeutenden Feuermaschine. Auf der Saigerhütte ist seit 1304 auch die M e t a l l h a n d l u n g der Eiöieb. Maneseldtschen Gewerkschaften errichtet. Hettstedt entstand durch das Dorf Kupferberg, welches jetzt eine Vorstadt davon ausmacht und schon nyy der neu ent deckten Bergwerke wegen angelegt ward. Diese zu schützen, baute Hover Graf zu Fal kenstein im Jahr i?ov eine Burg, bei wel cher dann bald eine Menge Bergleute sich am siedelten. rZ8o empfing der Ort Stadtrecht vorn Bischof zu Halberstadt. Letztrer trat ihn im iZten Jahrhundert den Grafen zu Mansfeld ab, welchen aber die Hettstedter sich nicht unterwerfen wollten. DreS zog ihnen ein hartes Schicksal zu. Derrn Kurfürst Friedrich der Sanftmüthige rückte, zum Schutz der Grafen, 1439 mit Zooo Mann vor dre Stadt, nahm sie mit Gewalt ein und ließ sich 34,002 Fl. (damals eine ungeheure Summe) Kontribution zahlen, obgleich sei ne Soldaten schon wacker geplündert hatten. Übrigens schenkten auch die Grafen dem Orte erst nach 14 Jahren thre Gna de wieder und die vorher so trotzigen Bür ger hatten binnen dieser Zelt weder Rath noch Gericht, mußten, gleich den Bauern, Fröhnd lenste thun und überdies noch den Spott ihrer Nachbarn tragen, welche sie, nach einem alten handschc. Volkoli de nur die „Burger ohne Bürgermeister" nannten, die sich siUst so schlecht genuhen, daß sie am Ende ohne Rath hatten laufen müssen.. 1451 stifteten Karmeliter-Mönche aus Omerfurt in Hettstedt ein Kloster, welches tue Grafen und verschiedne reiche Bürger ansehnlich dotirterw Allein es brannte schon 1517 ab, ward zwar bald wieder gebaut, in den Münzerschen Unruhen aber 1525 auf im mer zerstört. In der Gegend von Hettstedt, doch mehr nach dem ehemals Preuss. Gerbstädt zu, wurde den i. Februar 1115 dte bekannte Schlacht am Welfesholz zwischen Kaiser