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i 25 2 Mittel gegen da§ Sauerwerden der Mitch bekannt- — Ist die Milch oder der Rahm schon von Säu re angesteckt, so nehme man auf eine halbe Kanne eine gute Messerspitze voll reine 6 Pflanzen- Laugensal;, rühre die Milch damit unter ein einander, und siede sie alsdann ab; nie wird sich die Milch verändern, sondern tu gebrauchen scyn. Sollte aucb die Milch nach dem Absieden erst gerinnen, so verfahre man auf ähnliche Art- In manchen Gegenden Sachsens herrscht, z. Bcisp. bei dem Flachsjäten, wo die Anzahl der Weiber oft groß ist, die Sitte, jeder, beson ders aber der ersten Person, die vvrübcrgeht, eine Lüge von Jemand glauben zu machen, in der Meinung, daß der Flachs gut und lang aera- then soll; auch bei dem Garnbleichcn, wenn das - Garn zuerst ausgewaschen wird, ist dieses der Fall, und man wähnt, das Garn werde eher weiß. Doch verliert sich dieser Aberglaube sehr, indem schon Mancher seine ausgestreuren Lügen mit Geld bezahlen mußte, aber sein Garn im mer mit den gewöhnlichen Bleichmitteln behan deln Muß. (Aus Br.) Es ist schon einmal die Rede gewesen von Schiffen, die durch Dämpfe in Bewegung gesetzt werden- Der Amerikaner Livinglon ist es, der die Erfindung gemacht hat, auf einem Flusse, selbst gegen den Wind, ohne Hülfe von Rudern oder Segeln zu fahren. Im Junius vorigen Jahres brachte er auf den Nord-Fluß ein Schiff von 145 engl. Fuß Länge und r6 Fuß Breite. Im Mittelpunkte des Fahrzeuges ist eine Dampft Maschine. Sie setzt zwei, an den Seiten des Schiffes angebrachte, Ruderin Bewegung, de ren Speichen das Wasser schlagen und darauf drücken, um das Fahrzeug forrzubewegen. Es legt fünf Meilen (ohne Zweifel englische, oder etwa 2; Stunde) in einer Stunde zurück. Dies Schiff macht dreimal in der Woche die Reise von New-Aork nach Albany, die 165 englische Meilen von einander entfernt sind, und. führt gewöhnlich 6o dis 70 Reisende. Im Jahre 13^5 wurden von dem, durch D. Stömer redigirten) Hamb urgischen Cor- respondenten über drei und dreißig tausend Exemplare gedruckt, und es ist kein Grund da anzunehmen, daß diese Zeitung, wohl die gelesenste m der Welt, jetzt geringem Ablatz habe. Der berühmte Constantiawein wächst bloß auf den beiden Landgütern, Groß- und Klein-Constantia genannt, die etwa drei den von der Capstadt entfernt sind. Das erste liefert die beßten Weine, obgleich der Boden aus dem andern Gute eben so gut ist. In Ansehung des weißen Meines sind beide Guter gleich. Die Traube ist der M u 6 k a c e l l errr a u b e n , aber hart von Falsch und dick von Schale. Die M-m- ge von Wcin, welche sie liefert, rührt theilS von der guten Lage der Wcinoerge, theils von der Sorgfalt her, womit man die Trauben preßt. Man preßt nur überreife Trauben, die schon anfang-m trocken zu werden, woher der süße Geschmack des Wunes kommt. Es darf kein Stiel mrt unter die Presse kommen, eine Vorsicht, die von den übri gen Weinbauern selten beobachtet wird. Tausend Stecke geben gewöhnlich ein Stückfaß; abe- beide Landgüter liefern bei weitem nicht so viel, als in Europa für Constantiawun verkauft wird. Ge wöhnlich kostet ein halber Ohm (ungefähr 88 Kannen) rother Constantiawein 6g Thaler 9 ScheUingc holländisch, und ein halber Obm wei ßer Thaler 7 ScheUingc.