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schnitten, die auf dem Harze entspringt und von Sangerhausen bis Hettstedt ein großes Thal bildet. Die Gegend ist meist gebirgig und deshalb bei weitern nicbt so fruchtbar, als die Flache bei Artern. Am dürftigsten sind die Feider bei Hettstedt. Im i6ten Jahrhundert, wo natürlich so manche, jetzt höchst kultivirte Gegend Sach sens noch wenig angebaut war, galt Mans feld für einen der gesegnetesten Landeestriche, so daß Cameraritts oft sagte: Wen Gott lieb habe, dem gebe er Wohnung im Ma ns selb ischeu. Außer den gewöhnlichen Körnerfrüchten baut man besonders viel Rübsen und Klee. Wenn die Ausfuhr nicht verboten war, schäfte man aus der Gegend von Eis leben und Artern viel Getreide nach Nord hausen, von Eudorf, Harkerode und Wie- derstadr viel nach Quedlinburg, Weizen be sonders nach Braunschweig und Magdeburg; wogegen aber auch wieder E'sleden und Hett stedt, welches letzter gar keine Felder hat, aus den umliegenden Preussischen Orten an Markttagen reichlich versorgt wurden. Gar ten- und Obstbau blüht am besten bei Eisleben. Zur Beförderung des Tabaks- baus ließ das Geh. Finanz-Kollegium 1792. viele Exemplare einer denselben be treff uden Schrift frei unter die Gemeinen verthctlen. Die, meist landesherrlichen, Waldungen h^ben gegen 40,000 Acker Flächeninhalt. Das Holz wird da, wo es der ökonomischen Consumtion zu entfernt liegt, verkohlt, zum Besten der Kupftrschmelzhütten. Ehedem waren die Forsten weit beträchtlicher, und doch wurden hier die (wahrscheinlich) ersten Versuche in Sachsen zur Holzerspar niß sowohl im Heizen, als im Brauen und Kochen gemacht, welche eingewandcrte Schwaben im Mai 1557 veranlaßten Doch gingelt die dazu gebauten Oefen bald wieder ein, entweder weil man die Sache nicht pro bat, oder, des Holzüberstusses wegen, kaum der Mühe werth fand. Die Rind- und Schweinezucht ist im Durchschnitt mittelmäßig, stärker aber dle Schaaszucht, welche man auch hier und da z D. in Walbeck, Oberwrederstädt und Wimmelburg rc. veredelt hat. Die Bienenzucht ist unbedeutend. Fische gab merst das ehemals Preussische Mans, seid, viel auch dle Wippra. Wichtige Vraunkohlenflöze gibt es bei Artern, Voigtstedt und Bornstedt, die sich bis Closterrode und Holdenstedt bei San gerhausen ziehen, und die Grenze des Schic- ferflozes bilden. Die Braunkohle, welche man stark in der Arternschen Saline ver braucht, gehörte hier, wo das König! Sachs. Stemkohlenmandat nicht galt, zu den Re guliert und mußte beim Bergamte in Lehn genommen werden. Das Flöz bei Holden stedt nach Sangerhausen zu enthalt eilten warmen Gesundbrunnen, der aber seit eini gen Jahren verschüttet ist. Bei weitem das einträglichste und merk würdigste Pro. ukt ist K u p fer, welches in elnem Kupfer-Schi'fer - Gebirge liegt, das von Osten nach Wehen streicht, über ei nen großen Theil Deutschlands verbreitet ist, und just die ganze, dem Mineralogen be kannte Glied»neitze von Gebirgoarren ent halt. Unter mächtigen Flözen von Thon- Sand, Gpps- Stink- und Kalkstem liegt