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283 Die Festtagstracht der Mannsperso ne besteht in dänischen Schuhen, feinen weißen wollenen Strümpfen, schwarzen Beinklei dern, einem kalamaukenen Wammse, einem schwarzen Nocke mit kleinen Seitentaschen, und schmalen der Lange nach aus den Aer- meln aufgenahten Aufschlagen, einem weißen Halstuche und einem Hut oder einer Kappe aus schwarzem Tuche, die vorn und hinten zwei Spitzen oder Schnauzen hat, welche 2 Elle hoch und mit einer Art steifer, schma ler Borten oder Spitzen verziert sind. Eine dergleichen Kappe gibt einem wohlgebauten Färöer ein recht wackeres Ansehn, besonders wenn er seinen Freierstab in der Hand hat, der in der Regel so lang seyn muß, daß der Mann, der ihn fuhrt, wenn er den Stachel des Stabes auf sein Fußblatt stellt, bei Auf hebung des Armes das obere Ende des Sta bes mit dem längsten Finger erreichen kann. Das weibliche Geschlecht ist dagegen von der alten Tracht abgewichen. Der tägliche Anzug der Frauenzimmer besteht jetzt aus den oben beschriebenen gelben faröer Leder- schuhen, mit bunten Bändern gebunden, aus schwarzen Strümpfen, braunen oder schwarz und weißgestreiften wollenen Unterröcken, dunkel violette^ *) gestrickten Jacken, die vorn offen sind und durch Haft und Schlinge zusammeugehalten oder auch mittelst zinner ner Ringe zusammengeschnürt werden, — ferner einer blaugewürselten (meistens aber gar keiner) Schürze, und einer dreithciligen Haube, deren Zrpfel unter dem Kuur Zusam mengehen, und da gebunden werden. Ihre Feiertagstracht besteht aus einem gelbstreifigeu Rocke, einer feinen gestrickten Jacke, mit schönen eingewirkten bunten Far ben, (entweder Hochroth in weiß, oder hoch- roth und blau, oder auch dunkelblau und schwarz-in lichtblau —) und unter der Hau be, die bisweilen von Seide ist, eine feine Binde. Eine Braut legt einen feinen, blauen, bisweilen auch rochen Tuchrock an, (Stak- kur genannt) der im Leibe etwas kurz, und rund um mit unzähligen Falten versehen ist; die Aermel reichen bis zu den Händen herab, wo sie sich in einen kleinen schwarzen Sam- metaufschlag endigen. Vorn werden breite Spitzenmanschetten angesetzt, die sich über den Aufschlag zurücklegen. Um den Hals und über das Kleid trägt sie ein feines wei ßes Halstuch, mit breiten Spitzen an den Kanten besetzt. Auf der Brust wird eine große silberne Nadel befestiget, au welcher mit einer Ecke eine, vier Zoll im Gevierte breite, Silberplatte hangt. Diese Platte ist mit Ringen und Häkchen versehen, in welche Silber-Flittern etngehangen werden, die bei der geringsten Bewegung flimmern und rau schen. llm den Leib schlingt sich ein Gürtel von rothem Sammetbande, mit silbernen Figuren besetzt, der vorn durch eine silberne Spange zusammeugehalten wird, so daß das eine En de des Gürtels vorn längs dem Kleide her abhangt. Die Haare werden in zwei Zöpfe geflochten, die rings um den Kopf hcrumge- legt werden. Zwischen selbigen wird ein *) Man färbt auf Faröe violet mit dem sieben t.ntaren8, fär. Korkt/ dan. Wünsteenn Lav. Hiervon und von andern Faröer Farbemoosen in der Folge.