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Weiber, und Volands schöne Tochter fesselte seine ganze Aufmerksamkeit. Erschrocken über den Eindruck, den ihre unschuldigen Reitze auf das Herz des verwegenen Königs gemacht hatten, eilte sie nach Hause, beräu- cherte ihr Gesicht mit Schwefeldampf und zerstörte auf einmal die Schönheit, welche ihrer Ehre, wie sie fürchtete, Gefahr drohte. N o t Die beiden Coneerte, welche die Kön. Bairi schen Cammcrmusici, die Brüder Anton und Ma ximilian Bohrer -- zwei ausgezeichnet vortreff liche Meister, jener auf der Violin, dieser auf -em Violoncello — am 21. und 29. April gaben, waren die letzten, in jeder Rücksicht glänzenden, Vergnügungen, womit die Jahreszeit solcher ge sellschaftlichen Genüsse schloß. Denn die Lustbar keit, wozu am 9. Mai ein französisches reisendes Schauspieler-Paar einlud, lös'te sich in eine so lustige Täuschung unsrer Erwartung auf, daß wir weiter nichts darüber zu sagen der Mühe wcrth hielten. Mar die Scheu, die eine solche ganz frische Täuschung hervorbringen konnte, oder die weniger passende Jahreszeit, oder gerade der ge wählte Tag, oder war alles zusammen Schuld, daß Herrn Bergheims Einladung zu einem Deklamatorium so auffallend unbedeutenden Er folg hatte? Desto eher eilt Schreiber dieses, dem Talente dieses Deklamators das wohl verdiente Lob zu zollen, und den Wunsch zu äußern, -aß es chm möglich werden möge, den Genuß, den er am Montage, besonders auch durch seine höchst ge lungene Nachahmung der schwäbischen und nüm- Lergischen Mundart, nur so Wenigen gab, noch einmal einer glänzendem Versammlung zu schm- Diese Aufopferung machte Aussehn. Auch der König hörte davon, und wollte wissen, was dieses Mädchen zu solcher Grausamkeit gegen sich selbst bewogen hatte. Es macht ihm Ehre, daß er das Große dieses Opfers fühlte. Er lobte die Heldinn und gab ihr ein ansehnliches Geschenk. Welche Frau würde ihrem Beispiele folgen? L z e n. ken. Er verdient es, eine mehr ermunternde Er innerung von hier mitzunchmen. Im Waatland (Pans de Vaud) hat Dufour de Montreux Versuche mit Gewin nung des Ahorn zu ckcrs gemacht, wobei er das, in Nord-Amerika übliche, Verfahren beob achtete. Der Baum, woraus er den Zucker zog, ist der ^cer j)86näo-xlntnnn8. Man muß we nigstens mit dreißig Bäumen Versuche machen, um ein Resultat zu erhalten, das Entschädigung für die Arbeit gibt. Man macht im Winter, ehe die Knospen sich öffnen, Einschnitte in den Baum, um den zuckerhaltigen Saft abzuzapfen. An guten Tagen, daS heißt, wenn die Sonne scheint, erhalt man von jedem Baume 30 bis 40 Maß Saft, die 2^ bis 3 Pfund Rohzucker liefern. Dufour hat berechnet, daß eine Frau, mit Hülfe einiger Kin der, in einem einzigen Winter auS tausend Bau men von 8 bis 9 Zoll im Durchmesser gegen 500 Pfund Zucker gewinnen könne, und wenn der Durchmesser der Baume, wie cö in ihrem fünf und zwanzigsten Jahre der Fall ist, verdoppelt wird, so erhält man 2000 Pfund Zucker. Solche Ahornpflanzungen verlangen einen guten Boden.