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Beobachtungen und Erfahrungen reicher ge worden. Die allgemeinen Resultate, welche diese Schriften über die Erscheinung geben, bestehen nach Cu vier's Berichte in Folgen dem. Die Kälte ist die nothwendigste Bedin gung des Winterschlafes; aber nicht die ein zige, es gehört dazu auch Abwesenheit reihen der Ursachen, als Geräusch, Nahrung und dergleichen, denn mehrere dieser Thtere schla fen, ungeachtet der Kälte, nicht ein, wenn sie als Hausthiere gehalten werden. Eine ar: Sauerstoff arme Lust ist ebenfalls ein Be förderungsmittel und ost nothwendig. Da her schliessen stch die meisten Thiere ein, ehe sie schlafen; gewöhnlich rollen ste stch kugel förmig zusammen. Der nöthige Grad der Kälte ist zwar nach den Thierartcn und nach Ncbenumständen verschieden; aber immer ein wenig über den Gefrierpunkt. Zu heftige Kälte hingegen er weckt die Thiere, wenn man sie derselben plötzlich aussetzt. Die vierfüssigen, dem Winterschlaf un terworfenen, Thiere haben zwar im allge meinen nicht ein minder warmes Blut als die andern in ihrem gewöhn'icben Zustande, und verbrauchen auch nicht weniger Sauer stoff beim Emathmen; aber es scheint, dass ihre Warme mit der Luftwarme sich ein wenig vermindere, obgleich sie im wachen Zustande immer einen ziemlich hohen Grad davon ha ben. Sind sie einmal eingeschlafen, so werden Athcmholen und Dlutumlaus langsamer, und endlich fast ganz unmcrklich. In demselben VerhäNniffe brauchen sie weniger Sauerstoff, und wenn die Betäubung vollkommen ist, ver lieren sie alle Empfindlichkeit. Die Reizbar, keit (Irritabilität) scheint am wenigsten eine Veränderung in diesem Zustande zu leiben. Die thierische Wärme verliert sich bis zu r oder 2 Grad über o, aber tiefer fallt sie nie, und wenn man das Thier nach und nach einem heftiger» Kältegrade aussetzt, worin es erfriert, so hört es auf zu leben. Die Warme ist die natürlichste Ursache des Erwachens, es gibt aber auch noch andre, wozu, wie wir vorhin erwähnten, die Kälte gehört. Ist das Thier, durch welche Ursache es fey, erwacht, so kehren das Athemholen, der Blutumlauf und die gewöhnliche Warme zurück binnen einer Zeit, die veränderlich, aber immer sehr kurz ist, wie kalt auch die Atmossphäre siy, worin man das Thier hält. Der Schlafist bei den verschiedenen Thier arten mehr oder minder fest. Einige erwa chen mehrmals im Winter. Der Bär und der Dachs^ liegen nur in einer leichten De« täubung. Der Siebenschläfer lässt sich zergliedern, ohne ein Zeichen des Schmerzes zu verrathen. Die Schlafthiere leeren sich aus, ehe sie sich zum Winterschlafe niederlc- geu; aber sie essen, wenn sie auf Augenblicke erwachen. Sie dünsten nur wenig aus. Dies; sind bewährte, auf genaue Beobach tungen sich stützende Thmsachen. Aber war um fallen gerade jene Thiere und andre nicht in Winterschlaf? und was e-hält wahrend dieses Stillstands der Verrichtungen, die zum Leben am nothwendigften scheinen, den Lebeusreitz in ihnen, so dass sie wieder erwa chen können? Diese Fragen zu entscheiden, haben auch die neusten Untersuchungen noch webt möglich gemacht, was sich auch kaum erwarten liess. So viel ist ausgemacht, dass