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schon Kulturgeschichte und Beitrage zur Lan deskunde enthalten, vereinigen möge. Es liegt in dem Plane unsers Blattes, diesen Wunsch zu realistren. L. N o t Es ist schon im vorigen Jahre die Rede gewe sen von dem geschickten Uhrmacher Degen in Wien, der glückliche Versuche in der Kunst zu fliegen gemacht hat. Seitdem hat er die dazu erfundene Vorrichtung verbessert, und vor kurzem in der Reitbahn zu Wren neue Proben von seiner Kunst gegeben. An seinem Leibe sind zwei künstli che Flügel befestigt, aus kleinen Papierstückchen bestehend/ die mit sehr feiner Seide an einander geheftet sind. Durch Hülfe dieser Flügel hob er sich 54 Fuß hoch/ bald in lothrechtcr, bald in schiefer Richtung empor. Beim schiefen Fluge braucht er zuweilen ein Gegengewicht / das man aus 40 Piund schätzet. Carlo Castelli/ Canonicus und Professor der Physik in Mailand/ hat einen Ventilator er funden / der zur Löschung von Feuersbrünsten be stimmt ist. Er hat vor ähnlichen Maschinen den großen Vorzug/ daß man ihn, wegen seines ge ringem Umfangs, überall wo es nöthig ist, hin schaffen kann. Der Verfertiger trachtet dahin, das Wasser zu einer ansehnlichen Höhe zu heben durch einfachere und wirksamere Mittel, als man bisher angewmdet hat. Die von den Engländern Hobson und Schef- Kcld gemachte. Beobachtung, daß sich der Zink L z e n. bei einem gewissen Grade der Wärme Hammern, und selbst zu Draht ziehen läßt, führte zu dem Versuche, dieß Metall zu Blättern zu verarbeiten, wie d§s Kupfer. Ein gewisser I Randall ging darauf weiter, und bedeckte ein Dach mtt solchen Zinkplatten. Seit zwei Jahren hat die Witte rung noch nicht den mindesten nachthciligen Ein fluß auf dte Bedeckung gehabt; selbst nicht ein mal Unebenheiten sind merkbar, wie man sie oft bei dünnen Blei- oder Kupferdächern findet. Der Huadratfuß dieser Bedeckung kam bei dem ersten Versuche etwa auf io Gulden, die Baukosten mit eingerechnet. Diese Bedeckungsart hat noch den Nebcnvorthcil, daß wegen der Leichtigkeit der Platten, das Holz nicht so stark zu scyn braucht, als bei Vlcidachcrn. In einer kleinen Stadt zu Isle (in Vau- clüse-Dapartcmcnt, dem ehemaligen Avignon) hat ein gewisser Bataglini in diesem Jahre erst eine Indigo-Pflanzung angelegt, (den Saamcn erhielt er von der Insel Frankreich) die so vor trefflich gedeiht, daß man hoffen darf, diese köst liche Pflanze werde sich in jenen Gegenden natu- ralisircn lassen und einst einen Hauptrcichthum derselben ausmachen. Im letzten Gt. S. 209 i. Sp. Z- 5. lese man den 6. Juli 1304.