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274 so das; auf roz Pinten (Hectolitre) Most etwa io Litres *) Asche kounuen. Diese Mischung wird so lange umgerührt, bis das leichte Aufschäumen, das die hinzug.ckv mue- ne Asche hervorbringt, aufhort; ein Zeicien, daß alle Saure der Traube entbunden ist. Nm völlig sicher zu scyn, ob die Traubensaure ganz verschwunden siy, muß man den S -ft kosten. Hat derselbe einen faden Geschmack und durchaus nichts von der säuerlichen Schärfe, welche die Traube so angenehm Macht, so darf man darauf rechnen, daß die Sättigung der Flüssigkeit vollkommen sey, und daß jeder fernere Zusatz des absorbtrenden Mittels überflüssig scyn wurde. Zn den Gegenden, welche Ueberfluß an weißen Kalk erden haben, kann inan statt der Asche dieje nigen Kreidenarten gepulvert brauchen, die ihre absorbirende Eigenschaft dadurch verra- thm, daß sie an der Zunge kleben, wenn sie trocken sind. Diese Substanzen gewahren auch den Vortheil, durch Niederschlag die vollkommene Abklärung des Weinmostes zu bewirken, und zu gleicher Zeit die weinige Gährung aufzuhalten. Um diese Abklärung zu bewirken, ist eS, wenn man ein wenig im Großen arbeitet, hinlänglich, den durch Asche oder absorbiren de Erden gesättigten Most zum Erkalten in Gesäße zu schütten, welche einen Hahn oder bloß ein, mrtKorkstöpseln verschlossenes, Loch zwei Finger breit über dem Boden haben. Die Flüssigkeit läßt binnen einer Nacht Bo densatz fallen. Hat man sie darauf von dem Satze abgezogen, so setzt man den klaren Saft, den man erhalt, zum Verdunsten aufs Feuer, und feilet das klebrige durch ein Sei heruch von Deuteltuch, Flanell oder feinem Baumwolleuzeuge, um alles, was man von Heller Flüssigkeit noch gewinnt, wieder in den Kessel zu schütten. In kleinen Wlrthschaften kann man zur Abklärung Rindsblut oder Eiweiß brauchen, ehe man den Most filtrirt. Zu diesem Be- huse schlagt man das Nmdsblut oder das Ei weiß mit einigen Pinren Most, die mau nachher zu dem Uebrigen in den Kessel schüt tet. Darauf wird di' ganze Mischung er wärmt, abgeschäumt und durchgesethet. Um den geklärten Most zur gehörigen Consistenz zu bringen, darf man die Verdampfung nicht durch zu starkes Feuer beschleunigen. Es würde sehr zweckmäßig seyn, wenn man die, zur Verdickung des Mostes bestimmten, Kes sel auf besonders dazu eingerichtete Oefen stellte, deren Heerd so gebaut wäre, daß man so viel als möglich an Brennmaterialien er sparte. Nur da, wo man sich auf Versuche im Kleinen beschränken will, und wo das Holz sehr wohlfeil ist, sollte man die Kessel bei offenem Feuer auf Dreifüße setzen. Beobachtet man die oben angegebene Vor sicht, die zur Zuckerfabrrkation bestimmten Trauben gehörig aufzubewahren, oder wenn man will, der Sonne auszusetzen, um die überflüssigen wässerigen Theile desto mehr zu vermindern, so kann der Weinbergsbe sitzer seine Operationen mehrere Wochen über die Zeit der Weinlese hinaus verlängern und die Quantität Most, dbe er jeden Tag ab- *) Lin französisches Maas, düs üo Cubikrvll faßt. Ein Litte ist ungefähr gleich i Pinte, oder « Kanne.