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724^ ausgestellte, Urkunde wirklich auf Lin- nenpapier geschrieben sei). Die ältesten, noch vorhandenen, Blätter von Linnenpapier, die man bis jetzt in Deutschland kennt, sind ein Paar Urkunden vom Jahre IZI8 im Archiv des Hospitals zu Kaufbeuern, Die Zeit der Erfindung laßt sich eben so wenig angeben, als der Nähme des Erfinders; so viel aber ist gewiß, daß die Verfertigung des Vaum- wollenpapiers auf die Erfindung des Lumpen papiers führen mußte. Da nun schon wäh rend des zwölften Jahrhunderts die Lein wand ein Waarenartikcl in Deutschland war, und bei dem erweiterten Handel der Anbau des Flachses und Hanfes zunehmen mußte, so konnte man wahrscheinlich bald ans den Gedanken kommen, die Lumpen in Papier zu verwandeln, und es läßt sich mir Grunde annehmen, daß msn in Deutschland und an dern Landern, die Ueberfluß an Flachs und Hanf haben, eher als in südlichen Gegenden die Verfertigung von Linnenpapier versuchte, da man den Anbau jener vielbenutzten Pflan zen den nördlichen Landern verdankt. Die älteste Fabrik von Linnenpapier, deren man in Deutschland erwähnt findet, war im Jahre 1390 in dem gewerbsamen Nürnberg, aber man hat Gründe zu glauben, daß früher 243 schon solches Papier in Deutschland verfer tigt wurde. A n e c d 0 t e n. Der Erzbischof von Trier, Iakob von Sirk, hatte einst, bei einem Besuche an Kai ser Friedrichs Hl. Hoflager, schon die Ge währung einiger Bitten erhalten, als er im mer neue Gesuche vorbrachte und dringend unterstützte. Herr Erzbischof, sagte der Kaiser, wenn Ihr mit Bitten kein Ende macht, so werde ich mit Abschlagen den An fang machen«. Warum spielst du den Narren, du, der so viel Verstand hat? fragte Jemand Kilian, den Hofnarren des Herzogs Albert von Oest reich. Wie das Schicksal mit mir umgeht, antwortete er, je toller ich scheine, desto klü ger komme ich den Leuten vor; und meinen Sohn, der sich so viel Mühe gibt verständig zu scheinen, hältJedermann für einen Narren, Ein Kaufmann, dessen Frau man ihres un- züchtigen Wandels wegen bei ihm verklagte, antwortete ergebungsvoll: Es ist ein Natur gesetz; wem der Keim zu Hörnern gegeben ist, mag sich der Hörner nicht erwehren. . ! W, Notiz e tl. Im Jahre 1327 sind in Dresden (Neustadt, Friedrichsstadt, die Vorstädte und die emge- pfarrtcn Dörfer mit eingerechnet) geboren bci den protestantischen Gemeinden r85o (146 mehr als iZvü). Darunter sind 95» Knaben (42 todt geboren) 899 Mädchen (38 lebt geboren) und 233 un eheliche Kmder. In der jüdischen Gemnnde wurden geb- r- n 36. Getraute bci den Protestantin schcn Gemeinden 490 Paare (76 mehr als 1306.) Bei der jüdischen Gemeinde 6 Paare. Gestorben ^) bci den protestantischen Gemeinden 1838 i 344 weniger als *806). Darunter 929 Männer, 92- Weiber. Im ersten Lcbcns-ahre starben 490, bw rum Aten 193, bis zum "tcn 34/- bis zum röten