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222 ß i. r- , Salbt i brachten, schien ihnen diese Pflanze so viel vorzüglicher als ihr einheimisches Er zeugnis', daß sie drei Listen Thee für eine Kisie mit Salbei gaben. kocht aus den klein geschnittenen Wurzeln einen Trank. Nach französischen Blattern hat man die Ent deckung gemacht/ daß dcr wilde Wein, (lEel- ?ridr.ivA) der ursprünglich aus Brasilien stammt/ die Eigenschaft hat, das Asthma und Urinverhal tungen zu heilen. Früher schon hatte man ihn gegen Cokkbeschwerden nützlich gefunden. Man Historische Miscellen. Als der Margues von Vsslcna gegen Fer dinand den Katholischen., König von Spa nten, Krieg führte, wurden sechs von seinen Leuten, die in Gefangenschaft gcrathen wa ren, im königlichen Lager gehängt. Um Ver geltung zu üben, befahl der MargueS, eben so vielen Gefangenen von der königl. Partei dasselbe Schicksal zu bereiten. Das Loos traf auch einen Einwohner von Villa Nueva, der Gatte und Vater war. Kaum hatte sein nnverheiratheter Bruder die Lage des Un glücklichen erfahren, als er ins feindliche La ger eilte, und, nm den Bruder zu retten, sein Haupt dem Tode darbot. Es erhob sich zwischen beiden ein schöner Streit dcr Groß, muth. Der unverheirathete siegte endlich und erkaufte des Bruders Leben durch sei nen Tod; denn selbst dieser edle Heroismus der Bruderliebe konnte in der Brust des bar barischen Anführers die wilde Nachbegicr nicht bezwingen. Im Königreiche Neapel haben sich manche alte griechische Gebrauche erhalten. In Nola z. B- übt der Pöbel zur Zeit dcr Weinlese das Recht, den vornehmsten Herren, selbst den men, alle Grobheiten zu sagen, die ihnen ent fallen. Besonders bedienen sich die Weinlcser dieser Freiheit. L - Als die Kaiserinn Zoe einst an der Seite ih res Gemahls Roman Argir m. schlief, ließ sie den Kammerer des Kaisers, und ihren Geliebten, Michael, der spater den Thron bestieg, kommen, um ihr die Füße zu reiben. Noch jetzt herrscht diese Sitte unter den griechischen Damen zu Konstantinopel, Anna Co nncna erzählt, es habe, wah rend ihr Vater, Kaiser Alexis, an der Seite seiner Gemahlinn geschlafen, eine junge Kam merfrau die ganze Nacht hindurch neben dem Bette gewacht, um die Fliegen mit einem Facher abzuwehren. Noch heutzutage herrscht dieser Gebrauch auf der griechischen Znsel 3 ia. Ein französischer Arzt, Dupont, hat be kannt gemacht, daß sich ihm wahrend einer drei ßigjährigen Praxis die Rinde dcr Roßkasta nie (maronniel- cl' Inäe) nicht bloß als Mit tel gegen das Wechsclficber, sondern überhaupt als ein kräftiges Heilmittel in bösartigen Fie bern, m allen Krankheiten, die von Schwache der festen Theile herrühren, bewährt habe, so daß man sie mit Recht die curopäische Ch i- na nennen könne. e n. '''