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bestimmte Zeit bewilligten, Brückenzoll reich lich ersetzt wurden. Etwas vom Thee. Der Gebrauch des Thees, der früher schon in Holland und England bekannt war, kam 1634 in Frankreich auf. Dieser Trank kostet Europa jährlich gegen 15 Millionen Thaler. Es gibt nicht, wie man lange ge glaubt hat, verschiedene Gattungen von Thee; sondern aller Thee kommt von demselben Strauche viiiciis) der einige Abar ten hat. Einige, wie Linne, halten den Thee-Vuh (T'K^a doliea ) für eine be- sondre An. Andre nehmen drei Abarten an; den Thee von Cochinchina, den Thee vonCan- ton, der Su-choug heißt, und den Oehl- Thee, aus dessen Samenkörnern man ein Oehl gewinnt, welches man im südlichen Sina zum Brennen und zur Nahrung braucht. Die Blatter der Theestaude, frisch zu einem Aufgusse gebraucht, machen Schwindel und Nervenkrampfe. Man laßt sie vollkommen trocken werden, und dörret sie alsdann leicht. Das Alter der Pflanze, der Boden, wo sie gewachsen ist, die Zeit der Ernte, und der Grad der Dörrung, bestimmen die Verschie denheiten, die sich unter den zehn Theearten finden , welche man im Handel kennt. Diese find: Kaiserthee — Perl - Thee ( UiL perle ) semster Heysven - Thee (Heysven ist der Nähme des Kaufmanns, der ihn zuerst nach Europa brachte) — Heysven - Sekin — Thee-Buh oder Douhi — Thee-Peto — Thee - Saot-chaou — Thee-Pouchoug — Tbee-Tonkai — grüner Thee. Den Kai serthee nennt man auch wofil S ch ießpul - ver, weil es am Hofe des sinesischen Kai sers hergebracht ist, diesen Thee gepulvert in heißem Wasser aufzulösen. Die Theestaude ist immer grün. Sie wird etwa sechs bis sieben Fuß hoch. Cadet de Vaux glaubt, daß man sie in Frankreich, besonders im südlichen, einheimisch machen könnte. Die zarten kleinen Blatter, die man zuerst pflückt, sind die köstlichsten; die größ ten geben den gewöhnlichen Thee. Die Blatter des Thees sind geruchlos. Die Si- neser geben ihnen den eigenthümlichen Wohl- gernch durch Beimischung von Chlorantus, von den Blumen des wohlriechenden Oehl- baums, (0!^u von der cornrne- lina arabischem Jasmin und Curcuma. Die Kaufleute thun noch Veil chenwurz (lri8 llorenüna) hinzu, welche sie unten in die Kisten legen. Cadet de Vaux (in seiner so eben erschienenen Untersuchung der Frage: ob der Thee mehr schädlich als heilsam sey,) verweiset uns auf unsre eignen Berge und Wiesen, wenn wir versüßtes und gewürztes Warmwasser nicht entbehren kön nen; er nennt uns die heilsamen sogenannten Falltränke der Schweizer, den Sanikel (Bruchkraut), Günsel (^ju^a) den Eh renpreis, das W i n t ergr ü n (2vr0iu) das Ruhrkraut, (Onuplmlium) den Bei- suß, die Betonte, die F lockenb lume, Kardobenedicte, die Münzen, (Menrlmc) die Salbey. Vor allem aber räth er, die Ay a-P ana aufder Isle de France anzubauen, von welcher sich ein Aufguß bereiten läßt, der durch Wohlgeruch und seltene Eigenschaften allen Thee in der Welt übertrifft. Die Si- neser und Japaner haben nichts besseres als ihre Theestaude zu solchen Aufgüssen. Als ihnen die Holländer sorgfältig getrocknete