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hundert also noch nicht geheilt wurden ent- lassen 33/331/ und beim Schluß des Jahres blie ben in der Kur 2396, Die übrigen sind theils in andere Krankenanstalten gebracht worden/ theils ungcheilt entwichen. — Am Ende des Jahres 13^6 waren 1626 Findelkinder in dem Findclhause; im verflossenen Iabrc kamen hinzu 2723; von diesen 4254 Kindern starb im vorigen Jahre die große Zahl von 2417. Am Ende des vorigen Monats stürzte ein wildes Thier, daS man für eine Hyäne hält, in ein Dorf in der Gegend von Dijon (im ehemaligen Burgund) verwundete mehrere Land- Leute tödlich, erwürgte einige Hunde, und ent floh, als es diese Verheerungen angerichtet hatte. Am folgenden Morgen brach die Bestie in ein benachbartes Dorf in dem Augenblicke, als der Schenkwirth die Thure seines Hauses öffnete, that einen wüthcnden Angriff auf den erschro ckenen Mann, der sich, ungeachtet er keine Waffen hatte, mit Gewandtheit und Muth ver- theidigte. Endlich rief er seine beiden Töchter zu Hülfe, die noch im Bette lagen. Die mu- thigen Mädchen sprangen herbei, die eine stieß dem Thiere ein Messer in den HalS, die andre spaltete ihm den Kopf mit dem Beile. Der Va ter war schwer, aber nicht tödlich verwundet. Ein Ockonom in Guben, NabmenS Zeid ler, hat bekannt gemacht, daß er ein ganz bewährtes Mittel gegen oie Krankheit dcS Rind viehes, das laufende Feuer genannt, entdeckt habe, das nichts kostet und immer im Stalle bei der Hand ist. Das Stück Vieh, bei welchem das Mittel angewendct wird, soll für immer von dieser Krankheit befreit bleiben. Er erbietet sich Mit löblicher Uneigennützigkeit/ das Mittel Je/ dem bekannt zu machen, der sich in postsrcien Briefen an ihn wenden und etwas für die Ab schrift des ReceptS beilegen will. Zu Marlonnos in Ungarn lebt ein achtzigjäh riger Greis, Rahmens Joseph Orban, dessen Mut ter jetzt 120 Jahre alt ist. AlS sie sich in ihrem neunzigsten Jahre zum zweiten Male verheirathen wollte, verweigerte ihr der Pfarrer die Trauung, weil sie dem Zwecke der Ehe nicht mehr entspre chen könne. Die Alte erwicderte darauf, der Pfar rer möge sie trauen oder nicht, so werde sie doch, ihrer Tüchtigkeit sich bewußt, diesen Schritt thuu. Die heftige Kälte in Neapel, wovon schon neulich die Rede war, hat in verschiedenen Ge genden des Reiches zehn meist jungen und star ken Personen das Leben gekostet. Der Professor Gi 0 vene har dieses Naturereignis' vorher gesagt, da er nach der bekannten meteorologischen Penode von 19 Jahren rechnete, und wirklich war vor diesem Zeiträume derselbe Winter in Neapel. Für den Gelehrten gibt es keine verderbli chere Feinde in der Levante, als die Bücherwür mer, welche dort weit mehr Verwüstungen an- richten, als in unsern Gegenden- Alle Bibliothe ken der Jesuiten in Salonichi, Seio, Santorin, Naxia, und selbst in Konstantinopel, zerfallen in Staub. Pergament-Manuskripte sogar erleiden dasselbe Schicksal. Daher findet man in andern europäischen Landern, z. V. in England und Frankreich, weit ältere Handschriften als auf dem Berge AthoS, auf Pathmos und in allen andern Bibliotheken der Levante. Die Bücher, welche Villoison mit auS Frankreich brachte, waren in zwei Jahren ganz von Würmern zernagt.