Volltext Seite (XML)
N o t i Es ist süss, vaterländischem Verdienst auf klas- ßschem Boden gehuldigt zu sehn. Zwei der vor züglichsten deutschen Sängerinnen, die Dem. Schmalz und Häser, genossen in Rom oben den ausgezeichneten ehrenvollen Belfast, der ihnen auf ihrer Reise durch ganz Iral en nach scholl. Ehe die Lenere nach Rom ging, ließ sie ihr Talent zu Bologna bewundern, wo die sic cinmüthiz zu ihrem MitgUede erhob. Als sie daselbst zum letzten Male in der Oper auftrat, wurde ihr zu Ehren ein gedrucktes italienisches Sonnet aus den Lo gen hcrunterstceut, wovon der holden anspruch- losen Künstlerin»; Tags darauf ein splendid ver ziertes Exemplar feierlich überreicht wurde. Dem. Häser ist jetzt von Rom abgerciset. Bei der er sten Erscheinung auf dem Theater mißfiel sie. Man fand ihre Stimme zu schwach, ihre Ma nier nicht weich genug. Aber diese Meinung än derte sich bald. Cie gab so schöne Proben ihres Talents, daß sie der Liebling des Publikums ward. Selten verging ein Abend, wo sie nicht Mehrere Male wäre auSgerufen und beklatscht worden. Bei den neulichen Unruhe»; in Madrid ver- rieth sich in mchrcrn Umständer; die Achtung der Spanier gegen König und Obrigkeiten. Das zufrührische Volk wollte in daS HauS eines Freundestes gestürzten Ministers. Ein Malde trat vor die Empörer, und fragte, wohin sie wollten. Einen Schurken umbringen! war die Antwort. — Wer hat euch dazu berechtigt? — Seine Verbrechen. — Gibt's den»; keine Ge richtshöfe mehr? — Nun, warum lebt er den»; noch? — Habt ihr Beweise, daß er ein. Schurke z e rr» ist? — Das weiß Jedermann. — Aber die Ge- rcchtiaknr hat noch keinen Ausspruch gelban?-- Nun, so will ich des Mannes mich bemächtigen, ich verhafte ihn, und führe ihn vor Gericht. Der Haufe»; zerstreuetc sich, und das Haus wur de nicht geplündert. Ei»; andrer Alkalde schützte ein Haus bloß dadurch, daß er das Wapen des Königs anhefte»; ließ, bei dessen Anblicke den aufrührischen Haufe»; ei»; heiliger Schauer ergriff. Das wilde Th»er, welches, wie im vorletzten Stücke erzählt ist, von muthigen Mädcl-enyan- den erlegt wurde, war keine Hyäne, sondern ein männlicher Wolf, vor; der schwarze»; Abart, die in jenen Gegenden ungewöhnlich ist. Er hatte sehr langes, schwärzlich grünes Haar, war etwa vier Jahre alt, sehr mager und seine Schnauze war nicht so lang als bei den gewöhnliche»; Wöl fen. Der unglückliche Vater war von den» wü- thenden Thiere, das ihm seine Zähne immer tie fer in die Brust drückte, umklammert, als ferne Tochter (nur eine war es) ein Mädchen von 22 Jahren, dem Wolfe den tödlichen Stich an der Stelle versetzte, die der Vater, unter füchterlicben Schmerzen kämpfend, ihr angab. Erst als daö Thier sich fast verblutet hatte, ließ es seine Beu te los. In Rom fehlt eS nicht an treffliche»; Anstal ten: aber ein seltsamer Beweis von der Ausar tung derselbe»; ift's, daß bei dem Findelhause ein Wächter angcstellt war, welcher (natürlich zum Vortheil der Direetoren) darauf zu sehen hatte, daß — keine Kinder ausgesetzt werden möchten.