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Wie der Nüsse, liebt der Finne warme Bäder. An den Wänden der Vadestuben sind steinerne Danke treppenartig angebracht, «uf welche sich die Badenden nackt niedcrle- gen. Die Stuben werden durch Ocfen bis über 6v ° nach Neaumür gehcitzt, und un aufhörlich wird Wasser auf glühende Steine gegossen. In dem heißen Dunste dringt der Schweiß aus allen Poren des Badenden her vor, dessen Körper dann mit warmen Wasser gewaschen, und mit Virkenzweigen sanft ge schlagen wird. Weiber bedienen die Baden den. Nach dem Dade walzt sich der Finne in den Somniertagen im Grase, zur Win terszeit im Schnee herum. Durch ihre lebhafte Neigung zu Musik, Gesang und Tanz unterscheiden sich die Fin nen von den Schweden, bei welchen sich die ser Hang nicht so hervorstechend zeigt. Die musikalischen Instrumente der Finnen sind verschiedene Arten kleiner Harfen, wovon die gewöhnt.chste Kandela genannt wird. Zwei und zwei sieht man gegenüber sitzen, um ein Volkslied zu singen; sie fassen sich einander bei dell Händen, und ziehen sich, taktmäsiig, schaukelnd auf und ab. Selbst unter den Landleuten herrscht Liebe zur Dicht kunst, die sich oft in innigen Naturtönen cr- Ließt. So führt ein neuerer Reisender fol gendes Lied *) von einer finnischen Bauerinn an. „Ach wenn doch mein Lrebster käme, wenn der wohl Bekannte erschiene! Wie würde mein Kuß seinem Munde entgegen *) Die ersten Verse des Originals lauten: ^os rnnn tuttuni tulisli, Annen nälc t)ni n;chvii>li killen suuts. Luikca j^istn» fliegen, und wenn er auch.von Wolfsblttt triefte. Wie würde ich ihm die Hand drü cken, wenn auch eine Schlange sie umwände. Warum hat der Hauch des Windes keinen Geist, warum keine Sprache, dem Geliebten meine Gedanken zu bringen und mir die Sei nen, und die Worte auszutauschen zwischen zwei liebenden Herzen! Den Tisch des Pfarrers würd' ich verschmähen und den Putz seiner Tochter verwerfen, ehe ich den Lieb sten verließe, den ich im Sommer zu fesseln, im Winter zu zähmen suchte." Jagd und Fischfang sind, neben dem Ackerbau, Hauptbeschäftigungen der Finnen. Das Feuergewehr braucht der Jager nicht gern, häufiger Dogen und Lanze; jenen ge gen E chhöruchen, die er mit stumpfen Pfei len erlegt, um den Balg nicht zu verletzen, diese auf der Bärenjagd. Kühn t ttt er mit dieser Waffe, die etwa einen Fuß unter der Spitze ein Querholz hat, vor die Höhle des Bären, und lärmt so lange, bis das Thier ergrimmt hervor stürzt. Mit vorgehaltener Lanze geht ihm der Jäger nun entgegen, stößt ihm das Eisen geschickt in die Brust, und wenn der Bar, sich verblutend, meder- gefallen ist, ruft er feine Freunde herbei, die das Thier mit freudigem Jubel in die Wohnung schleppen helfen, wo man sich des Jagdglücks schmausend und zechend erfreut. Gleiche Kühnheit zeigen die finnischen Küftenbewohuer beim Fange der Robben und Seehunde, der zwar reichlich lohnt, aber Olis SUN suüen Weisssit Lilien küttä jaisiin Xüi nur lunnnien — n. s. w.