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n. Der Buchdrucker Firmin Didot in Paris Hat dir Kunst erfunden, durch Hülfe beweglicher Lettern die Handschrift auf das vollkommenste und so nachzuahmen, daß die Buchstaben durch ununterbrochene Bindestriche vereinigt sind. Durch diese, bisher unbekannte, Vorrichtung ist derBuch- druckerkunst die Nachahmung alles dessen gewon nen, waS Feder oder Grabstichel leisten kennen. Man macht übrigens dem geschickten Didot die Ehre der Erfindung streitig, und schreibt sie einen: gewissen Fournier zu, der schon für Franklin solche Lettern verfertigt haben soll. In dem eben erschienenen Sten Stücke deö 7ten Bandes von dem Magazin aller neuen E rfindungen u. s. w. (Leipzig, i8v3- 4.) fin det man die, durch eine genaue Abbildung erläu terte, Beschreibung einer Aermalmung 6 - Ma- sch ine, die durch Pferde, Wind u. s. w. in Be wegung gesetzt wird, und von vielfacher Brauch barkeit in der Landmirthschaft ist, z. V- rum Zer schneiden und AuSprcssen von verschiedenen Wur- zeln, von Obst, zum Pressen der Trauben. — In demselben Stücke finden sich Bemerkungen über die Verschiedenheit der Farben muster in der neusten en glichen Cot ton- und Indien neu-Druckerei, nebst Beschreibung der Methode, solche in deutschen Fabriken nachruahmen, vom Gcheimrath Hermbstadt, die wir den inländi schen Fabrikanten empfehlen. Der Papierfabrikant Otto zu Oberschlema im Erzgebirge hat die Erfindung gemacht, daS Papier gleich in der Butte zu leimen. Er ist da durch im Staude, nicht nur im Sommer, son dern auch zu jeder andern Jahreszeit geleimtes Papier zu verfertigen. Sein Verfahren ist nicht das gewöhnliche, da er sich zum Leimen nicht der Späne von Fellen und andrer zähen animalischen Stoffe bedient. Die ersten Proben solchen Pa piers legte der Erfinder im Decemb- vor. Jahres im Industrie-Comptoir zu Leipzig nieder, wo sie vollkommncn Beifall fanden, und der Weiße, Feinheit und Dichtheit wegen, dem englischen Velinpapier gleich geschätzt wurden. Cornelius Achter in Herrnhut verfertigt Gui tarren von Papier-Mache', die ein se.hr schönes Acußeres haben, und an Wohlklang und Stärke des Tones keinem von Holz gebauten Instrumente dieser Art nachstchen. Winsor hat Leuchtöfen erfunden und in London ausgeführt/ die sich dadurch ausreich- nen, daß sie das ganze Gewicht und Maaß der Brennmaterialien in kostbaren Produkten wieder- liefern, und also nichts ourch den Rauch verloren gehen lassen. Eine Last von 25 Zentner Stein kohlen, die etwa i8 Thaler kostet, gibt im Leucht- oftn in verschiedenen Produkten, (abgeschwefelte Kohle — ein vorzüglicheres Feuerungsmaterial als die rohe Kohle — Ocltheer, Salmiakflüssigkeit, leuchtendes GaS) 133 Thaler, folglich reinen Gewinn von L2o Thalern. Das Licht, welches man dadurch erhält, ist daS reinste und hellste, daö es gibt, und übertrifft jedes andre Brenn material fast sechsmal an Werth. ES kann als Licht und als Feuer, zum Kochen, selbst zum Schmelzen, angewendet werden, und man hat jeden Grad von Licht und Warme in seiner Ge walt. Das große Drurv - Lane - Theater in Lon don wird jetzt eingerichtet, um mit solchen Opsen erleuchtet und erwärmt zu werden.