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Toulon. *) zusehn. Dort wehen die Wimpel und Flag gen von zahllosen Fahrzeugen, die so viele Genüsse und Bequemlichkeiten des Lebens aus einer Welt in die andre tragen; weiter hinaus die Thürme und die Kette, die den Hafen schließt, und die schwimmenden Fe stungen zum Schutz der Rhede, die beim er sten Zeichen den übermüthigen Feind zu ver folgen bereit sind» Hier erzählt uns das Getös der Aexte, Meissel und Hämmer, daß man jene bewundernswürdigen Gebäude zim mere, in welchen der Mensch seinen Feind bis an das äußerste Meer verfolgt. Auf den Straßen wimmelt ein muthwilliges Volk in unaufhörlicher Thätr'gkeit, das Niemanden Platz macht, als den Galeerenselaven, welche Taue, Rollen und alles, was zum Schiffs- gepäck gehört, ohne Ende heröeischleppen. Man wird neugieriger, fast ungeduldig, denn man weiß nicht, wo man anfangen soll, hier, wo es so viel zu sehen, so viel zu bewundern gibt. In des Admiral Gantheaume's Hause sahen wir das Modell der beglückten Fregatte Muron, die unsern Kaiser zurückgebracht hat, auf welcher er zu Fr ejus landete, dem ie Stadt liegt im Mittelpunkte einer Ebene von ungefähr 3 Stunden (li^ues), ge gen Mitternacht von hohen Bergen, gegen Morgen und Abend von niedrigern Höhen ge schützt, gegen Mittag dem Meere offen. Die Römer hatten hier (HIo Martins) eine Färberei im L. Jahrhundert. Dann theilte der Ort das Schicksal mit der ganzen Pro vence, ward mehrere Male von den Sara zenen verwüstet, und blieb viele Hundert Jahre unbeachtet mit seiner glücklichen Lage, bis endlich Ludwig XII. zuerst die Vorthsile erkannte, die man von einem so sichern Ha fen und der schönsten Rhede im mittelländi schen Meere ziehen könne. Er ließ also am Eingänge des Hafens einen mächtigen Thurm auffuhren, der erst unter Franz I. vollendet wurde. Heinrich IV. ließ die Stadt um mauern und befestigen, aber jene ungeheuren Werke — wahre Wunder dem Reisenden — rühren von Ludwig XIV. her, welcher große König hier Allem den Stempel seine§Genie's ausgeprägt hat. Das Lebm Ln dieser Stadt ist herrlich an- *) Nach Millin.