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Honigmagen, Wachsmagen, Eingeweide, Giftblase und den Stachel. Aeußerlich ist ihr Bauch mit 6 Ringen bedeckt, welche sie verlängern, verkürzen und über einander her legen können. Der Honigmagen hangt zu oberst, der Wachsmagcn drunter. Der Stachel ist am hintersten Theile des Körpers im Stande der Ruhe verborgen; drückt man aber diesen Theil des Körpers, so erscheint er jn Begleitung zweier weißen Körperchen, welche zusammen eine Art von Scheide for- mircn, darin er wie in einem Futterale steckt. Dieser Stachel hat auf jeder Seite lo Wi derhaken, oft auch auf der einen Seite nock- einige mehr, und ist hohl; durch seine Höh lung dringt ein subtiler Gift aus der Gistr blase in die Wunde, dir er gemacht hat ; er bleibt seiner Widerhaken wegen in der Wun de stecken, sondert stch von dem Leibe der Biene ab, zerreißt dabei die Giftblase, ein Theil der Eingeweide wird verletzt, und die Biene, die gestochen hat, muß dann sterben. Die Safte, welche die Bienen aus den Blumen und von den Blättern holen, sind noch nicht wahres Honig, sondern sie müssen erst in ihrem Honigmagcn dazu gemacht wer den, durch Gahrung, oder Beimischung ge wisser Säfte, oder durch beides zugleich. Ist er dort gekocht, so geben ihn die Bienen durch das Maul von sich und bringen ihn in ihre Vorrathskammern. Was nicht zu Ho nig taugt, geht in den drunter liegenden Wachsmagen, welcher länglich, wie eine Tonne, mit schaartigen Bändern umgeben und durch die daran hängenden Gedärme eingeschnürt ist. Mit den vorhin erwähnten Fußbürstcn kehren sie sich den Blumenstaub, womit sie ost über und über bedeckt sind, in der Blume oder im Nachhausefliegen ab, sammeln ihn, bringen ihn von den vorder» Deinen auf die mittleren, und von diesen in die vorhin erwähnten Schaufeln oder Mulden der Hin terbeine, und so ost sie etwas dahin brin gen, peitschen sie es mit den Bürsten der andern Füsse drei - bis viermal an; ein hin terster Fuß übergibt es auch an den andern unter dem Bauche hinüber, wodurch nun die auch schon erwähnten Höschen, in der Größe der Pfefferkörner, entstehen, und bald weiß, bald gelb, bald rorh ansschen, je nachdem der Vlumenstaub gefärbt war, den sie sammelten. Der größte Theil dieses Blu- menstaubes dient ihnen zur Nahrung und zum Wachse. In dem ersten Magen ver mischt er sich mit dem Honige, und geht von da in den Wachsmagen und in die Einge weide, wo die Scheidung zur Nahrung, zum Wachse und zum Auswurfe vor sich geht. Das Wachs muß durch die 6 Ringe des Hinterleibes in der Gestalt von feinen Blätt chen heraustreten. Die Bienen wissen diese Blättchen mit ihren Füßen unglaublich ge schwind herauszuziehen und ihre Zellen dar aus zu bauen. Maraldi, der seine Be obachtungen mittelst eines gläsernen Stockes machte, wollte zwar gesehn haben, daß sie das Wachs durch Eructation von sich gaben, und selbst Reaumür glaubte es auf feine Versicherung, und ließ die Sache ununter sucht. Andre sagten, die Bienen bließen cs von sich, und der Ritter Dobbs in England wollte die Welr sogar bereden, daß sie es durch den Hintern von sich gäben. Die Entdeckung der eigentlichen Arc, wie die Dienen das Wachs von sich geben, w«