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zur Belehrung und Unterhaltung. 4tcs Stück, den 14. Januar 1808. Die L e L m f l e ch t e. merkwürdige Flechte, worauf ich die Leser aufmerksam machen will, ist die Leim flechte, Esch e nfl e chte, (Dicken iruxineus I^iun., nach Ach o r in6 die truxinen.) Westring liefert davon in dem 4ten Hefte seines Werks j'- 145. eine getreue Abbildung. Das Adreß- Eoinptoir wird Jedem, den die Sache inter- essirt, ein Pflanzene.remplar in natura vor zeigen. Dir Aeußerungen des Schwedischen Naturforschers bestehen in Folgendem. Bisher war mir von dieser Flechte keine sonderliche Benutzung bekannt; auch habe ich nicht erfahren können, daß man sie ander wärts zu irgend einem Gebrauch anwendet. Sie verspricht jedoch nach den Versuchen, welche ich mit ihr ««gestellt habe, mancher lei Arten der Benutzung. Schon vorher empfahl der Lord Dun- donald eine Flechte wegen des in ihr ent haltenen vielen Gummi; da die Art und der Nähme dieser Flechte nicht allgemein bekannt wurde, so versuchte ich theils diese Flechte aufzufindcn, theils auszumitteln, welche verschiedenen Stoffe in diesem Erzeug nisse anzutreffen seyn möchten. Ich fand endlich, daß die obengenannte Flechte nicht nur eine solche sey, wie sie der Lord schildert, sondern selbige auch noch dadurch übertrifft, daß sie zu gleicher Zeit einen sehr guten Leim liefert, welcher mit Vortheil zu vielfäl tigem Behuf angewendet werden kann. Diese Flechte, welche um ihres gewiß großen Nutzens willen den Nahmen Leim fl e ch te verdient, wachst zwar nicht häufig auf jeder einzelnen Stelle, jedoch an so vie len Orten, daß man gewiß ohne viele Mühe jährlich viele hundert Schiffspfunde davon sammeln kann. Nach der Angabe des D i l- lenius wachst sie sehr häufig in Deutsch land, England und Frankreich. *) Man findet sie fast auf allem Laubholze, am mei sten an Weiden und Eschen, oft auch in üp pigem Wüchse an den Eichen. Sie wachst büschelweise, so, daß von einer gemeinsamen Wurzel, welche auf der Rinde des Baumes fest sitzt, längere und kürzere Blatter ausge- *) Der Verfasser fand sie sehr bäusia in den Sächsischen Wäldern.