Volltext Seite (XML)
rectorS jener Anstalt, Chr. E. W- WagnerS, Pfarrers in Großrückerswalde, der Sokn deS im vorigen Jahre verstorbenen Stifters deS Wai senhauses, Joh. Ehrenfr. WagnerS, Pfarrers zu Marienberg. Die Spende, welche edle Herren dieser Stadt und der umliegenden Gegend in jenen harten Jahren, theilS in Gelde, theils in Naturalien zukommen ließen, betrug nach einem ungefähren Ueberschlage fünf und zwanzig tausend Thaler, eine Spende, die zahllose Kummerthränen trocknete und viele Menschen dem Hungertode entriß. Unter denjenigen, die dazu beitrugen, steht oben an der Menschen freund, Kammerherr von Dodenhausen auf Bran dis, der mit edlem Eifer reiche Gaben sammelte und absandte. (Man vergl. Denkmal der Wohl- thätigkeit, oder Nachrichten von den, bei dem Hrn. Kammerh. von Dodenhausen zu BrandiS cingegangenen, Beiträgen zur Unterstützung der Nochlcidenden in Marienberg u. s. w. von G- L. Schrader. Lcipz. b. Dürr. 8.) Mit seltener Aufopferung wirkte der würdige Wagner, verbunden mit tbätigcn Mannern in M., die sich zu einer Gesellschaft von Volksfreunden ver einten, baS Elend der bedrängten Zeit zu Lin dern. Zum Theil durch die Zeitumstände veran laßt, machte er mehrere Einrichtungen, wovon diese Blätter, die jeder edlen Wirksamkeit im Varcrlande ein Denkmal zu setzen bestimmt sind, eine kurze Nachricht geben müssen. Seit der Mitte deö IahrcS 1305 wurde mit dem Waisen hause eine Freischule verbunden, worein außer den Waisen — die vorder in die allgemeine Schule gegangen waren — noch hundert arme Kmder ausgenommen wurden, welche freien Un terricht uns Schulbücher, so wie Schreibmateria lien, uncncgeldlich erkalten. Alle diese Kinder wurden an euren Arzt gewiesen, welcher, für die Heilung der Kranken unter ihnen, Entschädig«»- auS der Kaffe deS Waisenhauses erhalt. Mu- sterhaft ist die Einrichtung, daß in einer beson der» Stunde, wo nur Mädchen vom 12. Jahre an, nebst den Waisentöchtern, gegenwärtig sind, ein geschickter Mann wöchentlich Anweisungen gibt, um seine Zöglinge zu guten Dienstmägden, guten Kinderwarterinnen und braven Gattinnen zu bilden, sie vor schädlichen Kindermährchen, vor Unremlichkeic beim Kochen, Schamlosigkeit Eitelkeit, Unredlichkeit väterlich warnt, und Re geln über die physische Behandlung der Kinder gibt- Mit der Freischule wurde von ihrer ersten Einrichtung' an eine Arbeitsschule verbun den, worin allen 120 Kindern jener Anstalt an jedem Wochentage von einer Lehrmeisterinn, die zugleich auf gesittetes Betragen und guten deut schen Ausdruck Rücksicht nimmt, Unterricht im Stricken, im Flachs- und Wollspinnen ertherlt wird. DaS Materiale bekommen die Kinder un- entgeldlich, und was sie daraus verfertigen, er halten sie zu ihrem Anzüge. Um die Kinder ar mer Aeltern zur Zeit der größten Noth zu ver sorgen, und sie vom Betteln abzuhalten, wo durch viele schon faul, naschhaft, unmoralisch geworden waren, errichtete Pastor Wagner im Marz igo6 eine sogenannte CorrectionSan- stalt, worin 12z Kinder, die vorher betteln gegangen waren, unter zwei besonder» Lehrerin nen von früh Morgens biö Abends außer ihren Schulstunden arbeiteten, und täglich dreimal ge speist wurden. Diese Anstalt dauerte 14 Monate, befreiete die Stadt von dem lästigen Vetteln der Kinder, gab diesen Bildung, Unterhalt, Lust und Geschick zu nützlicher Thätigkeit. Ehre dem Manne und lange Wirksamkeit, der so arbeitet Lm Dienst der Menschheit'. A snirg Erz rak so b< könu auf alle ausg in d ra 0 einer ung, uch 1 ko nn Sch, H a r alles von , lst cn Berri fsnt