Volltext Seite (XML)
2L Isländischen Moose verdient. Dieß letztere ist in der hitzigen Lungensucht, und in derjeni gen, die von Knoten herrührt, (Pluisis ru- kerculosrr,) von keinem sonderlichen Nutzen. Auch bei dieser Flechte zeigte mein Probe spiritus seine Zuverlässigkeit, um den Farbe- gehalt in eitler Pflanze zu entdecken. Die Tinctur blieb ungefärbt, und ein Zusatz von Laugensalz machte keine Veränderung. Auf ähnliche Weise verhielt es sich auch mit der Keulenflechte (tckclien LnsuHaln8), wodurch die Identität beider Flechten noch mehr bewiesen wurde. Durch Forschungen neuerer Naturkundiger ist es jetzt außer Zwei fel gestellt, das; sich bei den Gewächsen meh rere Arten Gefäße befinden, in welchen der Saft, der bei den Gewächsen das nehwliche zu seyn scheint, was das Blut bei den Thie- ren ist, seinen Umlauf hält.*) Durch die Or ganisation dieser Gesäße wird der Säst zu ungleichen, unter sich verschiedenen Flüssig keiten und Stoffen verändert. Herr Fourcroy rechnet in seinem «türno ckes connoiöLUNLes eliilni^uc8, Vol. V11I. nicht weniger als 20 solche unter sich verschiedene Stoffe. Von diesen finden sich auch mehrere bey den Flechten, als: Färbe stoff, (faecrrlu tinctorin,) Mehl, Gallert, Gummi, Leim und andere. Unter den Stof fen, die bei Untersuchung der Leimfiechte sich besonders zu ökonomischer und medizinischer Benutzung geeignet erwiesen haben, sind vorzüglich folgende anzuführm: I .) Harz (Assina). Zch nahm Z Loth kleingehackte, gerei nigte und trockne Flechte, legte sie in 8j)üi- Ni8 vini rectiüeut. und ließ selbige aus diese Weise 3 Tage lang digeriren. Als ich nach her die Auflösung mit kaltem Wasser nieder schlug, bekam ich 1 Quentchen und 5 Eran einer schwarzgrün gefärbten Masse, die einen eigenen, nicht unangenehmen Geruch und süß lichen Geschmack hatte, der jedoch einen et was scharfen und bittern Nachgeschmack hin terließ. Papier wurde von dieser Masse saft grün gefärbt, doch nicht ganz rein und klar. Diese Flechte enthielt folglich ein wirkliches Harz, aber in geringer Menge. Der we nige Färbestoff, den diese Flechte in sich hält, folgt dem Harze, jedoch scheint er in diesem nicht ausgelöst zu seyn, indem er auch vom Wasser ausgezogen wird. 2 .) Ext ractis - Leim. Ich reinigte hierauf die Flechte, welche mir diesen Extracr gegeben hatte, durch Was ser von allem Spiritus, setzte sie, nachdem ich frisches Wasser auf sie gegossen hatte, wahrend dreimal 24 Stunden auf eine warme Stelle zur Maceration, und erhielt sodann, durch Auspressen und darauf folgendes Ein kochen der Flüssigkeit, einen Extraet, dessen Gewicht g und Quentchen ausmachte, wel cher bei näherer Untersuchung sich als ein starker und vollkommener Leim Ge währte. An Farbe glich er dem gewöhnli chen animalischen Leime, doch war er etwas *) I« 26. Hefte der ruinier Ur» Museum nrrnonsl ä' bigtoire nrrNneU« befindet sich über die sen Gegenstand eine gute Abhandlung. Zuvor schon beschäftigten sich Malpighi, Greco, Fvureroy und Andere mit ähnlichen Untersuchungen.