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Gicßrn mit warmem Regen- »der Schnrewasser in jetziger Zeit lohnen unsere Zimmerpflanzen ourch reichlichen Blumenflor. Nament lich die Primeln, Ealcolarien und Cincraricn, Cyclamen und andere Winterbltiher lieben recht warmes Wasser, so warm, daß man kaum die Hand hineinhaltcn kann. Der Staub, ein Feind der Zimmerpflanzen. Der Staub ist der größte Feind der Zimmerpflanzen und dies namentlich wahrend des Winters. Alle Gewächse, welche un Zimmer gehalten werden, kommen viel besser durch den Winter, wenn man die Blatter non Zeit zu Zeit mit einem weichen Schwamme und erwärmtem Wasser vom Stand reinigt. Bei kleinblättrigen Pflanzen ist ein Ucbergießen oder Bespritzen zu empfehlen, was aber nur bei gclindcr Witterung im Freien geschehen darf. Ein öfteres Abwaschen vertreibt auch die Schmarotzer, besonders wenn man dem Wasser etwas Seife znscht. Waldwirtschaft. Keimruhe der Waldsamereicn. Aller Samen braucht nach dem Abfall eine Kcimruhe, die bei einzelnen Holzarten, z. B. den Pappeln und Ulmen, sehr kurz, bei anderen, z. B. Eschen und Hainbuchen, sehr lang ist. Wenn sie vorüber ist, so bewegt sich die Keimfähigkeit im Maximum rind wird von da ab geringer, wobei sich zwischen den einzelnen Holzarten große Verschiedenheiten zeigen. Die Keimruhe wird durch trockene Lagerung des Samens verlängert. Ist infolge solcher Lagerung der Wasservcrlust des Samens ein zu großer geworden, so treten Ab normitäten hervor, die Büchel liegt z. B. mitunter über, ost erlischt aber auch die Keimfähigkeit vollkommen. praktischer Watgever. Mittel gegen Wanzen in Betten re. Ein Leser schreibt uns: Schon viele Mittel gegen die lästigen Bettwanzen sind mir angepricscn worden, als: Stcinöl, heißer Leim, Schwefelsäure, Quecksilbersalben usw. Alles habe ich vergebens angewandt. Nun wurde mir ein Mittel genannt, durch dessen Anwendung ich in etlichen Wochen frei war von diesen Plagegeistern. Dies ist die konzentrierte Essigsäure (^oülum »eotieum evncontrntnm). Dieselbe lasse man sich in einem Glase mit «ungeschliffenem Glasstöpsel geben. Mittels eines kleinen Pinsels streiche man alle Stellen, ivo man diese Tiere findet oder vermuten kann, damit aus: man bestreicht namentlich auch die Wanzen selbst damit. Das Mittel ist billig, giebt keine Flecken in den Bettstücken und Tapeten. Die aufsteigendcn Dünste riechen nach Essig und sind luftreinigend. Wasserrohren nufzntaucn. Ein einfaches Verfahren besteht darin, daß man den Schnee über den Röhren wegschaufclt, dann dieselben 25 Ecntimeter hoch mit ungelöschtem Kalk bedeckt und mit Wasser begießt. Infolge der sich hierbei entwickelnden Wärme werden der Erdboden und die Röhren aufgctaut. Wik taut mau eine zngefrarrnr Pumpe wieder aus? Am schnellsten taut man eine zugefrorenc Pumpe dadurch ans, daß man heißes Wasser, dem Kochsalz beigcmischt ist, in die Pumpe gießt. Die Tragfähigkeit des Eises. Hierüber gelten folgende An nahmen: Wenn das Cis eine Dicke von 4 Ecntimeter hat, so trägt cs das Gcwicht cincs einzelnen Mannes. Bei 8 Centimcter kann Infanterie in Reih und Glied, aber in gebrochenem Schritt darüber passieren. Für Kavallerie und leichte Artillerie genügt eine Dicke von 11—16 Eenti- metcr, für schwere Geschütze eine solche von 20 Ecntimeter wenigstens. Ist das Eis 40 Eentimetcr oder darüber hinaus dick, so widersteht cs dcm Druck der schwersten Lasten. Vorsicht beim Verbrennen der Weihuachtsbaumc! Es dürste jetzt angebracht erscheinen, auf die Ursachen der so häufig vorkommcndcn Ofenexplosionen infolge Verbrennens von Wcihnachtsbäumcn hinzuweiscn. Tanne und Fichte sind in Stamm, Zweig und Nadeln sehr harzreich. Das Harz enthält Kohlenwasserstoff. Der Kohlenwasserstoff entströmt dem Baume beim Verbrennen in großer Menge. Geschieht das Ver brennen in einem Ofen oder Herd mit starkem Zug, so verbindet sich der Kohlenwasserstoff mit dem Sauerstoff der atmosphärischen Lust und cs entstehen Gase, denen der Kachelofen nicht stand hält. Wie bedeutend der in den Nadeln des Baumes enthaltene Kohlenwasserstoff ist und ivie kräftig cr unter der Einwirkung der Hitze ausströmt, läßt sich erkennen, wenn man einen mit Nadeln besetzten Zweig einer Kcrzen- flamme nähert. Die Ausströmung des Kohlenwasserstoffes aus den Nadeln, welche im Innern eine Röhre besitzen, ist so stark, daß die Flamme der Kerze oft ausgclöscht oder auSgeblascn wird. Herstellung bou Pauspapier. Man löst 10 Teile Paraffin in '10 Teilen Benzin oder stellt eine Mischung von Benzin mit gebleichtem 'Mohnöl her, durchtränkt damit Scidenpapier gleichmäßig oder übcrstreicht es mit einer weichen Bürste. Abgenützte Stahlfedern wieder brauchbar zu wachen. Die Stahlfedern nützen sich bekanntlich beim Gebrauche ebenso ab, wie Gänse federn. Nicht selten sieht man sich schön nach 'sehr kurzem Gebrauche genötigt, die gebrauchte Feder durch eine neue zu ersetzen, die auch wieder bald abgenützt ist. Es ist daher gewiß wünschenswert, ein Ver fahren, abgenützte Stahlfedern zu verbessern, kennen zu lernen, das sich ebensosehr durch Leichtigkeit der Ausführung als Sicherheit des Erfolges auszeichnet. Das einzige hierzu notwendige Werkzeug ist eine kleine englische Schlichtseile. Man legt die Spitze der Feder mit der hohlen Seite auf den Zeigefinger, sorgt dafür, daß der Spalt gehörig schließe (dies ist eine Hauptbedingung) und streicht nur einigemal, ja nicht zu ost, mit der Feile von oben nach unten, an den Seiten und vorn her unter. Fährt man jetzt mit der Feder über den 'Nagel cincs FingcrS, so wird man finden, daß sic zwei scharfe Einschnitte macht, was von einem Grat herrührt, der sich an der Spitze gebildet hat, und den man sortschasfen muß: dies geschieht, indem man die Feder umkehrt und bei geschlossenem Spalte wieder ein paar sanfte Feilstriche wider die Spitze giebt. Findet man sodann bei der Probe auf dem Nagel, daß die Feder nicht mehr kratzt, so ist sie gut, ja sie wird sogar ost besser schreiben als neue Federn geringer Sorte. Hat man zu lange gefeilt oder die Spitze nicht recht zusammcngchaltcn, so verdirbt die Feder und wird ganz unbrauchbar. Federn von der besten Sorte werden von einer Feile nicht angegriffen, nützen sicb aber auch viel langsamer ab und müssen, wenn dies einmal geschehen ist, so mit dem Schleifsteine behandelt werden, wie man dies bei Federn geringerer Sorte mit der Schlichtfeile zu thun hier gezeigt hat. Iragekasten. <J» nnscrcm Fragckastcn finden Fragen aus dcm Leserkreise d. Bl. nnentgelt- liche Beantwortung. Jeder Anfrage muß aber clnc lO-Psg.-Marke zur Bc- auNvorinug des Briefes bcigclcgt werden. Anfragen ohne Unterschrift könne» nicht beantwortet werden.) Frage: Einsender dieses möchte wissen, ob sich bei einer mageren Wiese, wo sich die Engerlinge gerne aushalten und eine nach der Er fahrung mit Phosphatmehl aus Thomasschlacken aufgestreute Düngung nichts fruchtet, eine Weißkalkdüngung als lohnend erweisen würde, und für die Klcedüngung, wenn der gebrannte Kalk unter den Mist im Stalle gestreut würde, ob der Dünger mehr Kraft haben dürste. Die Erbauung cincs Kalkofens ist mit geringen Kosten möglich und Steine, sowie Holz sind in genügendem Maße vorhanden. Antwort: Die Frage ist zu allgemein gehalten, als daß sie dem thatsächlichen Fall entsprechend genau beantwortet werden könnte. So viel ist aber sicher, daß es total verfehlt wäre, gebrannten Kalk auf den Mist zu bringen, dadurch müßte der Mist in seinem Wert bedeutend verringert werden, weil der gebrannte Kalk das Ammoniak austrcibt, ihm also den Hnuptnährstoff entzieht. Anders wäre das Aufstreuen von gemahlenem Gips, dieser bindet das flüchtige Ammoniak und ver bessert dadurch den Mist: der Gips hat also die gegenteilige Wirkung des Kalkes. Dagegen wird es zweckmäßig sein, wenn Sie den gebrannten Kalk mit Erde vermischen und als kalkigen Kompost auf Kleefelder und Wiesen verwenden. Kalk direkt auf Wiesen und Kleefeldern auszustrcuen ist nicbt ratsam. Man seht den frisch gebrannten Kalk in der Meise auf größere Haufen, daß zwischen je eine Kalkschichte eine Erdschichte cingclagert wird. Nach einigen Monaten ist dann die Erde so locker, daß sie sich wie Pulver ausstrcucn läßt. Ob aber überhaupt Kalkdüngung in Ihrem Fall so sehr wichtig ist, das hängt von dem Kalkgehalt des Bodens und seiner sonstigen Beschaffenheit ab. Braust der Boden, wenn er mit Salzsäure über gossen wiro, gar nicht auf und ist cr von kundiger, lettiger und nasser Beschaffenheit, dann dürfte sich die in größeren! Maßstabe ausgesührte Kalkung der Felder wohl empfehlen, zumal da Kalk und billiges Brenn material zur Verfügung steht. Soll aber in größerem Maßstabe gekalkt werden, dann wird her gebrannte Kalk in kleine Hausen aufs Feld gebracht, mit Erde bedeckt bis cr zerfallen und dann auseinander gestreut und unlergepflügt. Die oben erwähnte Kalkkompostbercitung bezieht sich nur auf den Fall, daß Wiesen und Kleefelder eine Kalkdüngung aus den Kopf erhalten sollen. Kalk zum Unterpflttgen wird direkt aus- geslreut, alsdann ist ober Kopfdüngung auf den nachfolgenden Klee überflüssig. Wenn aber das Feld gekalkt wird, darf man nicht ver säumen, zugleich auch viel Mist und Kunstdünger aufzubringen, da sonst die Bodcnkrast in Bälde erschöpft wird. Kalk magert den Boden rasch aus. Auf das Wiesengrundstück, das auf Thomäsmehldüngung nicht reagiert hat, müssen Sic gleichzeitig Kainit ausstrcuen. also nochmals düngen, vorher aber die Wiesenkettenegge benützen. Auch ist es nötig, daß aut solchen vermutlich trockenen Wiesen gewechselt wird zwischen Stallmist- und künstlicher Düngung. Von einer Kalkkompostdttngung allein auf dieser Wiese dürfen Sie sich nicht viel versprechen. G. K. Druck ron D. Koblkonmur, Redaktion: I?r. in Stnttflart. Verlag von Legler L Zeuner Nachf. in Schandau.