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ÄmW V Urißten WKN für MrchWn, Ammtsshain, Zchnrljm, IwHil, Asrrdsrf, Ma, LriWMljM, Kchljm SnWMni. Sli>,i. Wi, MiiMi. SlmWn,. Achn«, tzmßni. MiHm, NiMH, A«», BnnW M «W,eü. Mir einer illustrierten Sonntags - Beilage. Diese« Blatt erscheint in Naunhof jeden Drenftag, Donnerstag und Sonnabend, Nachmittag 6 Uhr, mit dem Datum de» nachfolgenden Tage» und kostet monatlich 3b Pfg., vierteljährlich 1 Mark. Für Inserate wird die gewöhnliche einspaltige Zeile oder deren Raum mit 8 Pfennigen, für solche außerhalb der Amtshauptmannschaft Grimma, sowie für Anzeigen am Kopfe und im Reklameteile, mit 10 Pfennigen, berechnet» bei Wiederholungen tritt Preisermäßigung ein. Nr. 67.Sonntag, den 10. Juni 1900. 11. Jahrgang. Holz-Versteigerung. Naunhofer Staatsforstrevier. Dienstag, den 19. Juni dss. Js., vormittags IO Uhr, Ratskeller zu Naunhof. 3 Rm. harte, 99 Rm. weiche Brennscheite, 3 Rm. harte, 189 Rm. weiche Bremr- knüppel, 29 Rm. harte Zacken, 34 Rm. harte, 28 Rm. weiche Neste, und 39,00 harte Wellenhunderte. Bon mittags 12 Uhr an: 564 eich. Klötzer 8/54 em, 4 erl. dergl. 16/29 am, 13 ficht, dergl. 16/29 ova Ober- bez. Mittenst., 412 ficht. Derbstange» 8/12 om Unterstärke. Aufbereitet in den Abt. 1. 2. 3. 4. 9. 15. 42. 44. 51 und 53. Königliche Forftrevierverwaltung Nannhof, Königliches Forst rentamt Grimma, °m 7- Juni 1900. Härtel, oseystyuy. Waldgras-Bersteigernng. Die im Naunhofer Walde in einigen Kulturen, Blösen, älteren Kiefern- und Laubholzbeständen, sowie auf einigen Wegen und Schneisen anstehende Gras nutzung soll Donnerstag, den 14. Jnni dss. I., von vormittags 10 Uhr an parzellenweise, meistbietend gegen sofortige Bezahlung und unter den vor der Auktion am Orte der Zusammenkunft bekannt zu gebenden Bedingungen verkauft werden. Grummetnutzung ist ausgeschlossen. Zusammenkunft zur genannten Zeit bei dem am Brandiser Wege gelegenen Bahnwärterhause. Zahlstelle: Waldschlößchen in Naunhof nach Schluß der Versteigerung. Königliche Forstrevierverwaltung Nannhof, Königliches Forst rentamt Grimma, I. Vertr. Rehfchnh. am 8. Juni 1900. Härtel. Gras-Ver-achtung. Im Anschluß an die städtische Grasmrpachtung so« Montag, den II. d. M. das anstehende Gras auf dem neuen, wie auf dem alten Gottesacker meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Die Friedhofsverwaltnng. In Ostafien vollziehen sich, an dem einen Punkt friedlich, am anderen unter Kampf, zwei Ereignisse, welche die Aufmerksamkeit Europas und Amerikas fesseln. Das eine ist die Ab tretung einer Kohlenstation durch den König von Kor.a an Rußland im Hafen von Masampo, das andere der fremdenfeindliche Aufstand der „Boxer" in der chinesischen Provinz Tschili. Die russische Erwerbung von Masampo ist eine wichtige Etappe für die Ausbreitung der russischen Vor herrschaft im Norden Ostasiens, und sie wird als solche sowohl in der russischen als auch in der englischen Presse eifrig besprochen. Während dort der Erfolg der russischen Diplomatie mit lauter Genugthuung ver zeichnet wird, herrscht hier in der englischen Presse, unverhohlener Aerger. Londoner Blätter haben an die früher eingegangene Verpflichtung Koreas erinnert, an keine dritte Macht Landabtretungen zu machen; von russischer Seite ist darauf erwidert worden, daß jene Verpflichtung nur China gegenüber und vor dem chinesisch-japanischen Kriege eingegangen worden sei, der damit endigte, daß an Stelle der chinesischen Vorherr schaft in Korea der russische Einfluß gegen die Ansprüche des siegreichen Japans trat. Während in der Masampo-Angelegenheit der große russisch-englische Gegensatz deutlich hervortritt, hat die Fremdenhetze in China ein gemeinsames Auftreten aller in Ostasien interessierten Großmächte bewirkt, und es ist das erste Mal, daß die Vereinigten Staaten von Nordamerika ihr nach dem Erwerb der Philippinen ver stärktes Interesse in unmittelbarem Eingreifen in chinesische Angelegenheiten an der Seite Englands, Deutschlands, Frankreichs, Rußlands und Japans bethätigen. Es besteht kaum noch ein Zweifel darüber, daß die Boxer bewegung nur durch geheime Begünstigung der Regierung in Peking den gegenwärtigen Umfang erreichen konnte. Als stille Protektorin gilt namentlich die Königin- Regentin, die nach der widerrechtlichen Einkerkerung des für fremdenfreundliche Reformen thätigen Königs die Alleinherrschaft führt. Voraussichtlich wird es den ver einten diplomatischen und militärischen Anstrengungen der Mächte gelingen, nicht nur die fremden Kolonien in Tientsin und Peking zu schützen, sondern auch die Verfolgung chinesischer Christen zu unterdrücken. Möglich, daß dabei Rußland den größeren Teil der militärischen Arbeit übernimmt; denn es wurde schon gemeldet, daß 2000 Kosaken nach Peking dirigiert werden sollten — zum großen Verdruffe der „Times", die politische Hintergedanken Rußlands vermuten und in gewohntem Tone an die Hegemonie Englands in den chinesischen Gewässern erinnern. Also auch bei dieser gemeinsamen Erfüllung einer Kulturmisfion kann sich die englisch- russische Rivalität nicht verleugnen. Die deutsche Politik steht zu diesen Ereignissen ungefähr wie die französische oder amerikanische. Es ist unnötig, von neuem zu betonen, daß wir an Korea und den nördlichen Provinzen Chinas kein besonderes Interesse beanspruchen, also auch von dem Vorrücken Rußlands unberührt bleiben. In der dem deutschen Einfluß unterstellten Provinz Shantung herrscht Ruhe, und solange die Fremdenhetze nicht bedrohlich auf das Gebiet übergreift, handeln wir bei Tientsin und Peking lediglich als Kulturmacht mit zum Schutze allgemeiner Interessen. Deutsches Reich. — Der Deutsche Flottenverei» veranstaltet am 21. Juni von Berlin au» eine ötägige Fahrt nach Hamburg, Helgoland, dem Katser-Wilhelm-Kanal und Kiel, wobei zur Besichtigung der Hafenanlagen, der sonstigen SchifffahrtSeinrichtungen, der Seewarte, der im Hafen ankernden Kriegsschiffe, der übrigen Institute der Kaiserlichen Marine und der anläßlich der „Kieler Woche" stattfindenden Regatten unter sachkundiger Führung von Beamten der Seewarte und Seeoffizieren Gelegenheit gegeben wird. — Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht Verfügungen des Landwirtschaftsministeriums vom 9. und 10. Mai an die Regierungen betr. Waldbrände. Die erstere ordnet thatkräftige Anwendung der vorschriftsmäßigen Vorkehrungen gegen die Entstehung und Verbreitung von Waldbränden an und empfiehlt die Befürwortung der Versicherung der Gemeinde- und Privatwälder gegen Feuerschaden. Die zweite Verfügung fordert einen Bericht ein über die Maßregeln und deren Er folg und fordert event. Ergänzungsvorschläge zur Ab- stellung der ungeheuren Schädigung des National- wohlstandes durch Waldbrände. Wie Parlaments berichterstatter melden, kam der Seniorenkonvent des Reichstages dahin überein, außer dem Flottengesetze mit den Deckungsvorlagen noch das Reichsversicherungs, gesetz und das Handelsprovisorium mit England zu erledigen, so daß der Reichstagsschluß am 12. Juni erwartet werde. — Die Gegensätze zwischen Industrie und Land wirtschaft in Sachen der neuen Handelsverträge find von Unheilpropheten immer als ärger hingestellt worden, wie sie in Wahrheit waren. Es wird möglicherweise sehr schnell zu einem Ausgleich kommen, denn' den Industriellen wlrd nachgerade auch der Nachteil klar, welcher ihnen in immer mehr Branchen durch die nord- amerikanischen Preisunterbietungen erwächst. Aus diesen Preisunterbietungen muß mit der Zeit eine richtige Schleuderkonkurrenz hervorgehen, wenn wir den AankeeS sperrangelweit fortwährend die Thür offen halten. Die Lebensinteressen von Industrie und Landwirtschaft bei uns sind in ein und denselben Faden versponnen. — Die Berliner Schulkonferenz beschloß nicht nur, daß den Realgymnafialabiturienten, sondern, daß auch den Abiturienten der neunklasfigen Oberrealschulen qie Zulassung zu den Universitätsstudien gewährt werve. — Die Schulkonfereuz sprach sich gegenüber den Versuchen mit den Reformgymnaflen zwar wohlwollend aus, erklärte aber die Versuche nicht für erschöpfend genug, um eine Stellungnahme des Staates zu diesen Anstalten präzisieren zu können. Es empfehle sich, einen abwartenden Standpunkt einzunehmen und weitere Ergebnisse abzuwarten. Ausland. Krieg in Südafrika. Die wirkliche Stärke des Burenheeres. Ueber dies interessante Thema ist schon ost gestritten. Die glaubwürdigsten Angaben von allen bisherigen sind wohl die folgenden: Der Berichterstatter der Daily Mail im Burenheere, der Engländer Douglas Story, versichert auf Grund genauester Nachforschungen, daß die Buren niemals mehr als 33000 bis 40000 Mann, die wirklich kampffähig waren, zählten, und daß niemals mehr als 29 000 Mann im Felde gestanden haben. Von diesen 29 000, sagt Douglas Story, hat höchstens der dritte Teil wirklich gekämpft. Auf einen, der in der Front stand kommen immer zwei, die in irgend einem Feldlager warteten. Die 10000 Tapferen, die sich wirklich schlugen, sind von einer Abteilung zur anderen und immer dorthin geschickt worden, wo die Not am größten war. Man darf also sagen, daß 10000 Mann fünf Monate lang 8 britische Divisionen aufgehalten haben. Aus Pretoria fehlen seit der Besetzung der Stadt durch die Engländer alle Nachrichten. Wie die Engländer die Stadt und deren Bewohner vorgefunden haben, darüber verlautet nichts. Man darf aber nach allen früheren Vorgängen erwarten, daß, wenn Lord Roberts Kriegsmaterial erbeutet oder Gefangene gemacht hätte, er dies auch gemeldet haben würde. London, 7. Juni. Nach einer Meldung aus Pretoria wurde auf Verlangen des Generals Buller ein Waffenstillstand von drei Tagen geschlossen. London, 7. Juni. Präsident Steijn befindet sich an der Spitze bedeutender Streitkräfte östlich von Kron stadt und rückt gegen Lydenburg vor. London, 7. Juni. Unter den bei Lindley ge fangenen Engländern befinden fich zwei Kompanien der Aeomanry des Herzogs von Cambridge, darunter ver schiedene Mitglieder des höchsten Adels.