Volltext Seite (XML)
UannW T Ichrilijieii MN für MreWaiu, ZmckhM, JelgershM, AtHa, Iwdsrf, M, IMm 8r»Wltni, Mp. Nh» Slechisn, Mßnitni, MP0t, P»«ßei. EnsMpiii, ötiütiih, Arm, S»Wi«. zimsvih M H»>W. Mtt einer illustrierten SonntSKS- Vellage. Diese» Blatt erscheint in Naunhof jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend, Nachmittag 6 Uhr, mit dem Datum des nachfolgenden Tages und kostet monatlich 35 Pfg., vierteljährlich 1 Mark. Für Inserate wird die gewöhnliche einspaltige Zeile oder deren Raum mit 8 Pfennigen, für solche außerhalb der Amtshauptmannschaft Grimma, sowie für Anzeigen am Kopfe und im Reklameteile, mit 10 Pfennigen, berechnet, bei Wiederholungen tritt Preisermäßigung ein- Nr. N Mittwoch, den 11 April 1900.11. Jahrgang. Holz-Versteigerung. Naunhofer Maatsforftrevier. Donnerstag, den 19. April -fs. Is., vor mittags 1V Uhr, Ratskeller z« Naunhof. 969 kich. Klötzer von 8/74 om, 83 birk. dergl. von 8/27 6M Ober- bez. MittenstSrke, 1482 ficht. Derh- stangen von 8/12 om Unterstärke, 11 Rm. harte, 88 Rm. weiche Brennfcheite, 302 Rm. weiche Brenn knüppel, 19 Rm. harte Zacke«, 11 Rm. harte, 36 Rm. weiche Aeste. Anfbereitet in den Abt.: 4, 5, 22, 44, 47, 51 und 53. Königs. Fotstrevierverwaltung Naunhof, Königl. Forstrentamt Grimma, Bruhm. am 5. April 1900. Härtel. Die Liberalen in England nnd der Krieg. - Daß die Friedenspartei in England weit größer ist, als die Kriegslustige geht aus eine« Schreiben hervor, das die „M. N. N." auS London erhalten. Dasselbe lautet: In Nottingham fand die Jahresversammlung der „National Liberal Federation," der großen zentralen Bereinigung der lokalen liberalen Parteivereine statt. Die Konferenz war besuchter als je; e- waren an die tausend Delegierte anwesend, die über 500 liberale Partei-Organi sationen vertraten. Für die Delegierten existierte offen bar nur daS eine Thema: „Südafrika und der Krieg", und wenn von den vier Resolutionen, die erledigt wurden, nur eine den Krieg berührte, so wurde doch auch bei den drei anderen nicht- als der Krieg diskutiert. Die Kriegsresolution war absolut farblos und nichtssagend, aber die Reden, die gehalten wurden, waren das keines wegs. Sie und die Aufnahme, die sie. fanden, zeigten zur Ueberraschung nicht weniger Leute, daß in der liberalen Partei im Lande dii Abneigung gegen den Krieg und das Verlangen nach einem Frieden, der den nationalen Bestrebungen der Buren nicht zu nahe tritt, weit mächtiger sind, als man aus der Haltung der liberalen Presse und der liberalen Partei im Parlament hätte schließen können. Mehr als vier Fünftel aller Reden waren ganz im Sinne der Friedenspartei und je schärfer der Krieg und Chamber lains Politik verurteilt worden, desto brausender war der Beifall der Versammlung. Die Redner, die wenigstens einen Teil der Schuld an dem Krieg den Buren zu- messen wollten und die dem herrschenden Imperialismus Konzessionen machten, konnten kaum Gehör finden. Ab solut einig war die Versammlung in der Forderung, daß der Chartered Company ein Ende gemacht und der finanzielle Faktor, der in der Geschichte der letzten Jahre eine so verhängnisvolle Rolle gespielt hat, auS der süd afrikanischen Frage eliminiert werden muß. Ich hebe folgende Stelle auS der Rede deS hochangesehenen Präsi denten der Federation, deS Dr. Spence Watson, hervor: „Wir bekämpfen zwei unabhängige Staate«. Stehen wir im Begriff, absichtlich ihre Unabhängigkeit und Freiheit zu zerstören? England kann sicher lich nicht so tief sinken, um daSzu wollen." Die liberale Partei müsse Alles einsetzen, daß den zwei Republiken die weiteste Unabhängigkeit, die mit einer Vermeidung der Wiederkehr der heutigen Ereignisse ver einbart sei, belasten werde. Davon hänge daS Schicksal von ganz Südafrika, ja vielleicht deS ganzen britischen Reiches ab. Deutsches Reich. Der österreichische Kaiser geht zu der am 6. Mai stattfindenden Großjährigkeitserklärung des Kron prinzen Friedrich Wilhelm am 5. Mai »ach Berlin, da er einer von den Pathea de- Kronprinzen ist. Da aber der Minister des Neußern Graf Goluchowski, den Kaiser nach Berlin begleitet, so glaubt man, daß der Besuch auch einen politischen Zweck habe. Den Kontraktbruch ländlicher Arbeiter betrifft eine Verfügung, welche die zuständigen preußischen Minister an die Regierungspräsidenten gerichtet haben. Ihr Zweck ist, daß die Angelegenheiten, die sich auf den Vertragsbruch beziehen, als eilige behandelt werden. Dieser Tage sind, wie die „Nordd. Allg. Ztg." meldet, die Vernehmungen der Sachverständigen der einzelnen Gewerbszweige vor den verschiedenen Kommis sionen des Wirtschaftlichen Ausschusses über Vas Zolltarifschema bis auf kleinere Nachträge zum Abschluß gebracht worden. Es wird nunmehr das Material in den zuständigen Reichsämtern zur weiteren Behandlung zusommengestellt werden. Die deutsche Reichspostverwaltung hat ein Verbot erlösten, wonach die Postkarten, auf denen sich Karrikaturen der englischen Königin rc. befinden, nicht mehr befördert werden dürfen. Die Lage der Deckuugsfroge in Sachen der Flotten. Vermehrung, so wird der „Münchener Allg. Ztg." offiziös aus Berlin geschrieben, wird al- durchaus günstig angesehen. Besonder-würde« sich die verbündeten Regie rungen gegen die Ausarbeitung einer Reichserbschaftssteuer nicht sträuben. Wie verlautet, hat der Kaiser dem kriegsgericht lichen Erkenntnisse gegen den Leutnant in der füdwest- afrikanischen Schutztruppe Prinzen ProSper von Aren- berg die Bestätigung versagt. Nach unwider sprochenen Angaben war das Erkenntnis im Verhältnis zu der Strafthat sehr milde ausgefallen. Dem deutschen Kronprinzen beabsichtigt die Königin Victoria von England zu seinem 18. Geburts tage am 6. Mai den Hosenbandorden zu verleihen. Die Insignien de- Ordens sollen vom Herzog von Connaught oder Herzog Jork nach Berlin gebracht werden. Ausland. Krieg i« Südafrika. London, 7. April. AuS Kapstadt wird gemeldet: Die Bahnverbindung mit Bloemfontein ist unterbrochen. Kleine Buren-KommandoS operieren entlang der Bahn linie zwischen Kaalspruit-Station und Spriogfontein; ein großes Kommando erschien dicht vor Bloemfontein im Süden. Die Buren befestigen ringsum die Kopjes. — Gefangene wurden heute in SimonStown ausge- schlfft, sie haben sich vor der Stadt gelagert. — In New-Jork forderte Bryan in einer Rede die offizielle Intervention Amerikas zwecks Beendigung des Krieges. London, 7. April. Aus Bloemfontein wird gemeldet: Ein Burenkommando schnitt jede, auch die telegraphische Verbindung zwischen den Streitkräften General Methuens in Boshof und hier ab. Ebenso ist Tuckers Brigade im Norden deS Freistaates in der Nähe der Modderflusses isoliert. Gerüchtweise verlautet, beide Truppenkörper befänden sich im Kampfe gegen eine sie umzingelnde feindliche Uebermacht. London, 7. April. Aus Kapstadt wird gemeldet: Die Einschiffung der gefangenen Buren nach St. Helena ist in Folge des Ausbruchs einer allgemeinen Ent rüstung unter den Afrikandern wieder aufgegeben worden. Die Gefangenen werden jetzt am Lande einquartiert. Kapstadt, 6. April. Vierzehn in SimonStown gefangen gehaltene Buren sind entkommen. London, den 9. April. AuS Pretoria wird vom 6. April gemeldet: Der Burengenerol de Wet schloß die englischen Truppen bei de Wetsdorp, 4 Meilen süd östlich von Bloemfontein, ein. Er machte 4öo Ge fangene und erbeutete eine große Menge Munition und Proviant aller Art. Die Buren hatten nur 2 Tote und 4 Verwundete, die englischen Verluste sind bedeutend. Nach einer Meldung der „Zentral NewS" soll ein starkes Burenkommando unter General de Wet südlich von Bethanien stehen, offenbar mit der Absicht, die Bahn zu zerstören. In Bloemfontein rechnet man bereits mit der Wahrscheinlichkeit einer „temporären Isolierung". Jede Offenfivoperation ist jetzt unmöglich. Die Buren halten mehrere Punkte der Bahnlinie nach Springfontein be setzt. Alle nicht ansässigen Civilisten und sämtliche Frauen und Kinder sind auf Roberts Befehl am vorigen Donnerstag aus Bloemfontein entfernt worden. Am Freitag fuhren die letzten englischen Offiziersdamen nach Süden ab. Von den Generälen Gatacre und Methuen liegen keine Nachrichten vor. Frankreich. Die französische Deputiertenkammer hat mit 400 gegen 131 Stimmen den Gesetzentwurf betr. die Kolonialarmee angenommen. Nach diesem Gesetze rekrutiert sich die Kolonialarmee aus Freiwilligen und Kapitulanten und aus Eingeborenen der Kolonien mit europäischen Cadres. Frankreich. Gerüchtweise verlautet, General de Negrier werde nach Transvaal «Kreisen, um in die Reihen der Buren einzutreten. England. Das Unterhaus nahm die zweite Lesung der Flotleureservebill an, welche der Admiralität diskretionäre Gewalt einräumt, die Flottenreserve ein zuberufen. Belgien. Das Attentat, das der Klempner lehrling Sipido in Brüssel auf den Prinzen von Wale» ausgeführt hat, stellt sich immer mehr als ein richtiger Dummerjungenstreich heraus. Do Sipido noch nicht 16 Jahre alt ist, so fällt er nicht unter das Strafge setzbuch und wird wahrscheinlich bis zu seinem 21. Lebens jahr von der Regierung einer Besserungsanstalt über wiesen werden. Griechenland. Der König von Griechenland leidet an einer Ohren-Entzündung al» Folge eines JnfluenzaanfalleS und wird demnächst nach Wien reisen, um einen Spezialarzt zu konsultieren. Oertliches und Tächstches. Naunhof, den 11. April 1900. Naunhof. Gestern Abend hielt der hiesige Ge werbeverein eine leider nur mäßig besuchte Versammlung ab. In der Angelegenheit der Müllerschule dankte der Vorsitzende im Namen des Vereins den anwesenden Herren vom Schulvorstand und Stadtgemeinderat für das seitens dieser Corporationen bewiesene Wohlwollen. Die Petition um Einlegung eines Abendzuges ist dies mal leider wieder ohne Erfolg wie ein von Herrn Landtagsabgeordneten Gleisberg eingegangenes Schreiben besagt. Nichtsdestoweniger wird jedoch beschlossen, nun um die gleiche Sache mit einem erneuten Gesuch, und zwar diesmal gleich an den Landtag vorzugehen, lieber die Zeit, in der sich die Fertigstellung des 2. Gleises voll ziehen wird, war man verschiedener Ansicht, allseitig wünscht man die Beschleunigung im Interesse unseres Fremdenverkehrs. Schließlich wurde aus der Mitte der Versammlung heraus darüber geklagt, daß die Lieferung der Schulbänke für die neue Schule so spät ausgeschrieben ist, daß eS hiesigen Handwerkern nicht möglich war, mit zu konkurrieren, sodaß der Auftrag nach außerhalb fiel, und man war allgemein der Ansicht, daß es bedauerlich ist, wenn der heimischen Industrie solche Schäden entstehen. Da sich hierüber ein längere Debatte entspann, so war die Zeit schon reichlich vorgeschritten, und weil außerdem der Besuch ein zu schwacher war (es waren nur 20 Mitglieder anwesend), so wurde der Vortrag deS Vorsitzenden auf die nächste Sitzung aufgeschoben. Naunhof. Wie wir erfahren, hat Herr Lehrer Reinmuth seinen Plan nach Zwenkau zu gehen, aufgegeben und bleibt in seinem hiesigen Amte, nachdem er wieder ein stimmig von der Behörde anerkannt ist. Der in Zwenkau herrschende Wohnung-mangel dürfte Herrn Reinmnth