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Kuchser V Ichrißtm ßrtrSlM für Mrchchin, ZmebljM, Zthmftm, JeillHa, Isrrdsrf, M, Mmmrljm, KHrljM SnKstnUtti, lkliip. ihn »nWu, MiWnt, LWM, Wßm. ZtisMW, 6t«0tM, Arm, Mlfspi». ZkttiiW mi ÜMWü. Mtt einer illustrierten Sonntags - Vellage. Dieses Blatt erscheint in Naunhof jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend, Nachmittag 6 Uhr, mit dem Datum de« nachfolgenden Tage« und kostet monatlich 35 Dfg., vierteljährlich 1 Mark. Für Inserate wird die gewöhnliche einspaltige Zeile oder deren Raum mit 8 Pfennigen, für solche außerhalb der Amtshauptmannschaft Grimma, sowie für Anzeigen am Kopfe und im Reklameteile, mit 10 Pfennigen, berechnet, bei Wiederholungen tritt Preisermäßigung ein. Nr. 40. Mittwoch, den 4. April 1900. 11. Jahrgang. Sparkasse Naunhof. Unter Garantie -er Stadtgemeinde. Rücklagenbestand 237 5V0 Mark — Pfg. Sparverkehr im 1. Vierteljahr 1900: 2049 Einlagen im Betrage von 254770 Mark- 25 Pfg. 2159 Rückzahlungen im Betrage von 266070 „ 18 „ Kassenumsatz: 867 659 „ 48 „ Expeditionszeit: Montag und Donnerstag Vormittags. Zinsfuß 3^/z Prozent. Naunhof, am 2. April 1900. Die Sparkaffenverwaltung. Igel. Bekanntmachung. Der Plan über die Herstellung einer oberirdischen Fernsprechlinie von Naunhof nach Ammelshain wird gemäß § 7 des Telegraphenwege-GesetzeS vom 18. Dezember 1899 vom 2. April ab auf 4 Wochen bei dem Kaiserlichen Postamt in Naunhof öffentlich ausgelegt Leipzig, 27. März 1900. Kaiserliche Ober Postdirektion. Röhrig Deutsches Reich. Der Arbeitermangel in der Landwirtschaft hat dem preußischen Minister der öffentlichen Arbeiten Veranlassung gegeben, mit Rücksicht darauf, daß mit dem Beginn des Frühjahres die BahnunterhaltungS- und Bauarbeiten wieder ausgenommen werden, die zur Milderung des besonders in der Landwirtschaft an dauernden Arbeitermangels getroffenen Anordnungen von Neuem zur genauesten Beachtung in Erinnerung zu bringen. In Frage kommen die Erschwerung des Vertragsbruchs und Maßnahmen zur Verhütung der Annahme Vertragsbrüchiger Arbeiter, möglichste Ver minderung der Beschäftigung von Arbeitern seitens der Staatsbetriebe während der Frühjahrsbestellung und der Erntezeit, sowie Beschäftigung von Gefangenen und ferner die Erweiterung der Zulassung ausländischer Arbeiter. Mit der Legung des großen Kabels Emden- New Jork ist am 2. April der Anfang gemacht. Die Landstrecke führt von Emden nach Greetsiel (Ost- friesland), dann fetzt die Seestrecke bei Greetsiel ein und führt dann nach Borkum. Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe vollendete am 31. März sein 81. Lebensjahr. Die neue deutsche Militärstrafordnung tritt laut Bestimmung des Kaisers am 1. Oktober in Kraft. Dem Reichstag ist der Entwurf eines Gesetzes zur Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten zuge gangen. Dem 47 Paragraphen umfassenden Entwürfe ist eine eingehende Begründung beigegeben worden. — Ferner ist dem Reichstag eine Aufstellung über die deutschen Kapitalsanlagen in überseeischen Ländern zuge- gegangen, aus der hervorgeht, daß etwa 7*/, Milliarden deutsches Kapital in landwirtschaftlichen, industriellen und Handelsunternehmungen über See angelegt ist. Der sozialdemokratische Land- und ReichtagSab- geordnete Carl Oertel ist irrsinnig geworden. Der Ausschuß des Bundes der Landwirte hielt in Berlin eine außerordentliche Sitzung ab, um zu dem Entwurf eines Fleischbeschaugesetzes Stellung zu nehmen. Es wurde fast einstimmig die Ansicht ausgesprochen, daß es für die deutsche Landwirtschaft unmöglich sei, über die Beschlüsse der zweiten Lesung hinausgehende Konzessionen zu machen. Die 200jährige Jubelfeier der Gründung des Königreichs Preußen wird im nächsten Jahre in Berlin ganz besonders festlich begangen werden. Die Feier dürfte in drei Abschnitten, am 17., 18. und 19. Januar abgehalten werden. Mit Tintenstift unterschriebene Wechsel sind nicht bankfähig, antwortet die Reichsbank auf eine an sie gerichtete Anfrage, weil es zu schwierig ist, in jedem einzelnen Falle zu prüfen, ob die Unterschrift unver- wischbar ist. Laut Nachrichten, welche der „Köln. Ztg." aus dem Kameruner Schutzgebiet zugehen, ist in Folge der Erhebung der Stämme im näheraelegenen nörd lichen Binnenlands der Betrieb der Pflanzungen am Kamerungebirge gefährdet und bereits teilweise einge stellt. Die Pflanzling Günther Soppo, die auf der selben Höhe wie Buea, eine halbe Stunde von dieser Station entfernt liegt, ist nicht mehr in Betrieb. Auf den Anlagen der westafrikanischen Pflanzungs-Gesell schaft „Victoria" sind kaum 200 Arbeiter thätig, nachdem es dem Direktor Born-Möller im Vorjahr gelungen war, der Pflanzung autz dem Balilande 700 Arbeiter zuzuführen. Diese Leute sind bereits wieder abgezogen, weil sie sich an der Küste nicht mehr sicher fühlten. Ein Beamter der Pflanzung, welcher versuchte, zwecks Anwerbung von Arbeitern nach Bali durchzukommen, sah sich genötigt, zwei Tagemärsche weit von der Küste umzukehren, weil die Eingeborenen auf ihn schossen. Auch im Süden herrscht Aufruhr. Bei der allgemeinen Unsicherheit und der Unzuläng lichkeit der deutschen Schutztruppe dürfte der Erfolg jahrelangen Fleißes verloren gehen. A«sla«d. Krieg in Südafrika. Nach einer Bloemfonteiner Meldung der Londoner „Morning Post" soll der Burenkommandant Grobler in Gefangenschaft geraten sein; eine britische Patrouille habe ihn verwundet in einem Gehöft gefunden. London, 30. März. „Daily Chronicle" meldet aus Bloemfontein: Die Buren konzentrierten sich in beträchtlicher Stärke im Norden von Glen, 15 (englische) Meilen von Bloemfontein. Britische Verstärkungen aller Waffen wurden von Bloemfontein abgesandt, da runter die siebente Division und ein Teil der Kavallerie des Generals French. Lord Roberts telegraphiert aus Bloemfontein es sei wahrscheinlich, daß der Feind Brandfort verläßt und nordwärts abmarschiert. Die Verluste der Engländer in dem Gefecht am Donnerstag waren größer, als zuerst gemeldet; zwei Offiziere siud tot, acht verwundet, zehn M«m sind gefallen, 159 verwundet drei vermißt. London, 2. April. Aus Capstadt wird gemeldet: Die Buren Haden mit einer nachdrücklichen Offensive be gonnen und ^besetzten Stellungen, die das Wasserwerk von Bloemfontein beherrschen. Sämtliche englischen Gardetruppen sind ausgerückt, um die Beendung der einzelnen Feldlager mtt dem Hauptquartier zu sichern und das Wasserwerk zu schützen. Buschmannskop, 1. April. Die in jTabanchu, östlich von Bloemfontein, garnisonie rende englische Truppe die aus Kavallerie, Artillerie und berittener Infanterie bestand, mußte sich vor einer heranziehenden großen Streit macht der Buren zurückziehen und geriet in einen Hinter halt. DaS ganze Detachement mit sechs Geschützen wurde von den Buren gefangen genommen. Oesterreich-Ungar«. Kohlenpreise und Berg arbeiterstreik. Die Reichenberger Handelskammer richtete an den Ministerpräsidenten, den Handelsminister und den Ackerbauminister ein telegraphisches Ersuchen um Einberufung einer Enquete, durch welche Vorschläge festgestellt werden sollen behufs Schutzes gegen die die industriellen Unternehmungen schwer belastende oder teil weise in ihrer Existenz bedrohende von den Gewerk schaften beschlossene Preiserhöhung der Kohlen. Frankreich. Der famose Major Esterhazy kramt wieder einmal seine Enthüllungen aus. Die „Amore" berichtet, daß Esterhazy vor dem französischen Konsul in London wichtige Enthüllungen über die Affäre Drey fus, über die Angelegenheit Dörouldde-Roget und über andere Militärskanvale gemacht habe. Betreffs der Dreyfus-Affäre soll Esterhazy die Beweise für die Schuld verschiedener Generäle erbracht haben. Bois- deffre, Billot, Gonse und Saussier sollen die ganze An gelegenheit ins Werk gesetzt haben. Paty de Clam sei nur ein Vermittler und Esterhazy nur ein Instrument gewesen. Beide hätten nur die Befehle ihrer Vorgesetzten auSzuführen gehabt. Schweiz. Ein fürchterlicher Föbn urm ging dieser Tage durch die schweizerisch n Bergkantone. V eie Bäume sind entwurzelt, Dächer b>schädigt, sogar ganz abgedeckt, und auf Len Kirchhöfen eine Menge von Grabdenk mälern zerschmettert. Der Ständerat genehmigte ebenso wie der National rat einstimmig die nötigen Kredite für die Beendigung der Studien zur Neubewaffnung der Artillerie. Im Spätherbst soll eine Vorlage betreffend Einsülrw g eines Schm llfeuergeschützeS der Bundesversammlung unter breitet werden; später eine solche über die Einführung von Feldhaubitzen. Belgien. Aus Brüssel kommt folgende Meldung: König Leopold äußerte dieser Tage zu einem hohen Beamten der Staatsbahn, daß der Nebel von seinen Augen nicht mehr weichen wolle. Demnach scheint dem König das traurige Schicksal allmählicher Erblindung bevorzustehen. Holla«-. Die zweite Kammer nahm den Gesetz entwurf betreffend die Einführung des Schulzwanges mit 50 gegen 49 Stimmen an. Oertliches und Sächsiches. i Naunhof, den 4. April 1900. Naunhof. Sicherem Vernehmen noch ist in dergestrigen Schulvorstandssitzung für alle ständigen hiesigen Lehrer der Endgehalt auf 2400 M. erhöht und das Wohnungs geld auf 300 M. festgesetzt worden; das Endeinkommen aus dem Schuldienste beträgt also in Zukunft 2700 M. Naunhof. Bei der hiesigen städtischen Sparkasse wurden im Monat März 391 Einzahlungen im Be trage von 63775 Mark 51 Pfg. geleistet, dagegen er folgten 330 Rückzahlungen (an Einlagen und Zinsen) im Betrage von 60 995 Mark 54 Pfg. Der Kassen- Umsatz betrug 291568 Mark 92 Pfg. Einlagen werden mit 3^z Prozent verzinst. Geschäftszeit: Montags und Donnerstags vormittags. Naunhof. Wie wir erfahren läßt sich Herr Lehrer Reinmuth am 1. Mai nach Zwenkau versetzen. Durch den Weggang verliert die hiesige Schule einen tüchtigen Mädchenlehrer, Gemeinde wie Kinder werden diese Nachricht mit Bedauern aufnehmen. Naunhof. Vergangenen Sonntag hielt Herr Tier arzt Reineck einen Vortrag über die Gewährleistung beim Viehhandel im Landwirtschaftlichen Verein Naunhof. Die sehr interessanten und für jeden Biehbesitzer wichtigen Ausführungen des Redens bringen wie in nächster Sonn tags-Nummer, desgl. wird auch eine kleine Brochure desselben Inhalts erscheinen, deren Anschaffung für jeden der mit Vieh und Viehhandel zu thun hat, ganz besonder- zu empfehlen ist. Naunhof. Am vergangenen Freitag hielt der Ge-