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Schandau, Sonnabend, den rr. Octvlm 8«, sächsische NbfeÜMtz AmtMirü werden mit üN Pf. berechnet, (tabellarisch- oder complicnte ""d Rud. Mosfe, in Frankfurt n. M. G. L. Daube k r,o. Gleichzeitig werden alle Vormünder, inglcichcn alle Vcrtrclci von ^>!Illiiwcn, Ans,allen, Pcrsonenvcrcincn, lickende» Crbjchastcn nnd anderen '''U dnn ^cch dcs ^n mögcnSerwerbs anSgcslaltclen Vermögensmastcn awgeforderl, s d'c v° ' > ' ' mnndeien Personen bciichcntlich für die von ihnen vertretenen Sliflniigen, Anstalten u. >. w., soweit dieseldcn ei» slcncipflichtiges Einkommen Haden, Deklarationen bei dem Stadlralc auch dauii cinzurcichcn, wenn ihnen deshalb Anffordcnlngcn nicht zngchen sollten. S ch a n d a n, am 23. Oktober 1804 Der Sind trat. Wieck. hierdurch ansgchobcn. Schänd an, den 20. Oktober 1804. KönialicheS Amtsgericht. Jlslc, A. G..9k. Veröffentlicht: Aklnar Köhler, G.-L-. Konkursverfahren. Da« Konkursverfahren über den Nachlass des am 25. September IM i^ darf vcisloibcncn Gnisbcsitzcrs (skttst Trattgott Klare wnd nach c>solgtcr Abhaltung des Schlusstermins hierdurch aufgehoben. Schandan, am 20. Oktober 1894. Königliches Amtsgericht. ' Ihle, A. G.-R. „ Veröffentlicht: Slktnar Köhler, G.-S. Bekanntmachung, die Einkommendeklaration in der Stadt Schandan betreffend. Ans Anlass der im Laufe des nächsten Jahres staUfindcndcn allgemeinen Ein- schähung z»r SlanIScinkomiucustcucr werden zur Zeil Aufforderungcu zur Deklaration des steuerpflichtigen Einkommen« anögesendct. . . Denjenigen, welchen eine dcrnrligc Ansfordcrnug nichl zugcscudet wird, slchl cS frei, eine Dellaralion ilber ihr Einkommen bis znm November a. c. bei dem nnlcrzcichnctcn Stadlralc cinzurcichen. Zn diesem Zwecke werden bei Letzterem Dcklarationösormnlarc uncntgclllich verabfolgt. Aekann 1 m a ch u n g. Lanl crslallelcr ?lnzcigc ist das ans den Namen Marie Allvine Viehrig in Schöna lautende Eiulagcbnch der hiesigen städtischen Sparkasse Nr. 5ci28 abhanden gelomincn. . . . „ Der unbekannte Inhaber dieses BnehcS wnd hiermit ansgcfordcrt, sich bc> Verlust seiner etwaigen Ansprüche au demselben binnen 3 Monaten bei dem unlcizcichuelcn ^2ladl- ratc zu melden. Schandan, am 23. Oktober 1894. Der S t a d t r a t. Wieck, Bürgermeister. A e lr anut m a ch u >l g. Am 26. Oktober weiden in Proffcu, Postclwitz und Schmilka in Ver einigung mit den Poslhülsslcile» daselbst mit Fernsprecher versehene Tclcgrnphcnbclricbo- slcllcn mit beschränktem Tagesdicnst eröffnet. Dresden, 23. Oktober 1894. Der Kaiserliche Obcr-Postdircctor. I. V. Gväpcr. Die kommende Ncichstaqssessiou. Kanin nvkh vier Wochen sind cs bis ,z»m Zeitpunkte des Wicderzusammcntriltes des Reichsparlamentes, da dasselbe am 15. November zn seiner Wintersessivn einbe- rufcn werden lvird. Es rückt daher die Frage nach den Aufgaben nnd dem Verlaufe der herannahenden neuen Tagung der deutschen Volksvertretung allmählig in den Vordergrund des tagespolitischen Interesses an den inneren Angelegenheiten. Zwar läßt sich der Kreis der für die nächste'Reichstagssessivn bestimmten Gesetzentwürfe selbst jetzt noch nicht mit Sicherheit übersehen, immerhin kann man doch schon einigermaßen benrtheileu, welche haupt sächlicheren gesetzgeberischen Aufgaben den Reichstag in dem bevorstehenden Abschnitte seiner Legislaturperiode etwa beschäftigen werden. Der Reichshaushaltsetat ist da selbstverständlich als eine der nächsten nnd wichtigsten Vorlagen <zn erwarten! er soll schon so weit fertiggeftellt sein, oaß er dem Reichstage gleich beim Beginne der Session vollständig unterbreitet werden kann, was der Förderung der Reichstagsgeschäfte unstreitig zn Statten kommen würde. Von den gescheiterten stener- und finanzpolitischen Vorlagen der letzten Session erscheint vvranssichtich nur das Tabakfabrikntstenergesctz wieder. Dasselbe soll einer „gründlichen" Umarbeitung unterzogen worden sein, so daß man in Ncgierungskreisen ans die endliche Annahme dieses zur Stärknng der Neichsfinanzen bestimmten Gesetzes mit Zuversicht rechnet, in der Tyat scheinen die parlamentarischen Anssichten des umge arbeiteten Tnbalstenerentwnrfes günstige zu sein. Eben falls gleich beim Zusammentritte' des Hanfes würde ihm, wie neuerdings verlautet, die signalisirte Novelle zum Strafgesetzbnche zugeheu, welche in der jüngsten Sitzung des preußischen Staatsministeriums als eines der Mittel zm geplanten Bekämpfung der Umstnrzbestrebnngen im ^rlneip angeblich gnt geheißen worden ist. Sachen — der Etat, die Tabaksteuer- Vcilagc und die Strafgesetz-Novelle — wären demnach gewissermaßen als Hanptstücke der kommenden Neichstaqs- sesslon zu betrachten, zu denen sich dann noch die ebenfalls !f"6^»udigte wichtige soeinlpvlitische Vorlage über die Unfallversicherung ans das Handwerk gesellen wurde. Um diese muthmaßlichen hervvrrageiid- sten gesetzgeberischen Gegenstände der bevorstehenden Winteitagnng hatte» sich eine Anzahl weiterer, in ihrer Art auch nicht unwichtiger Vorlagen, zn grnppiren. Hierzu sind etwa die Entwürfe über die Bekämpfung des unlanteren Wettbewerbes und über die Reform' b.-s Hausirhandels, dann die in früheren Ses ed.gt gebliebenen Vorlagen, betr. die Regelung des AttSwandcrnngSwcsenS und betr. die Bekämpfstug gemein gefährlicher Krankheiten (Neichssenchengesetz), sowie vielleicht noch der Entwurf über die Revision des Strafprozeßes nnd die Novelle znm Gerichtsverfassnngsgesetze zn rechnen. Nichtamtlicher Theil. Mit Sicherheit sind ferner verschiedene Sachen unterge ordneter Bedentnng nnd schließlich wiederum eine statt liche Reihe von Initiativanträgen im Reichstage zn cr- warten. Ob alle diese gesetzgeberischen Materien den Reichs tag in seiner kommenden Session mm mich wirklich be schäftigen werden, das bleibt freilich noch abzuwarten, sicherlich gelangt die größere Mehrzahl derselben zur Vorlage. Es steht demnach dem Reichsparlaniente aber mals eine lange nnd arbeitsreiche Sitznngsperivde bevor und nach den bislang mit den längeren Sessionen des Reichstages vorwiegend gemachten Erfahrungen möchte man schon jetzt fast bezweifeln, ob die Ergebnisse der herannahenden Wintersessivn in gnnlilativcr Beziehung dem verheißenen reichen Arbcitsprvgmmme entsprechen werden. Jedenfalls dürfte sich dann aber zeigen, inwieweit die Regierung nur einigermaßen ans eine zuverlässige Mehr heit rechnen kann, denn die Negierungsmajorität bei den Handelsverträgen war doch legiglich blvs für letztere zu Stande gekommen. Die Tabaksteuerfabrikatvorlage und die signaiisirte Novelle znm Strafgesetzbnche behufs Re- kämpsnug der Umstnrzbestrebuugen werden da vor Allem die Prüfsteine dafür abgeben, ob wirklich eine zn ehrlicher Mitarbeit mit der Regiernng entschlossene Mehrheit im deutsche» Parlamente vorhanden ist oder ob auch ferner hin nnr mit Znfallsmajoritäten gewirthschaftet werden mnß. Locales und Sächsisches. Schandau. Wic wir erst jetzt erfahre», habe» sich vor ewige» Monate» die Radfahrer des obere» Elbihalcö i» dem Club „Nadfahrcr-Uiiio» Schandau-Königstein" ver ewigt, um dcu Radfahrsport durch gemeinsame Ausfahrten, sowie durch gemeinschaftliche Pflege de« Touren-, Corso-, Nen»- und Kunstfahrens auch in der hiesigen Gegend zu fördern. Diese Bcrciuigmig hat sich dem großen, ziemlich 10000 Mitglieder zählende» wid über ganz Dcutschlcwd, Oesterreich und die Schweiz sich erstreckenden Sports.Ber- bande „Allgemeine Radfahrer Union" aiigcschlosscn. Hier« wird cö ermöglicht, daß bei cmem geringe» Aufnahme- >wd Jahresbeitrag jedes Mitglied bei der Anfnahmc außer dem Mitglieds-Abzeichen und -Karte, der Statute», den Bestimm, nugc» über den Prcisbcwerb im Touren-, Nenn-, Knust- »nd Corsofahrc» nebst Tonrcnbestüliglwgsbnch auch ein Ver zeichnis; über die Radfahrer-Vereine, Univnsgasthöfe (in diese» erhalten die Mitglieder vereinbarte Preisermäßigung), Ilnionövcrtrctcr, Reparaturwerkstätten nnd das nmsangrcichc Tonrcnbnch (ungefähr 1400 Touren von Deutschland, Oestcr- Pwnlgcltlich eihülk. Außerdem wird jedem Mitgliede die in Stuttgart alle zehn Tage erscheinende tc Sportschrift „Der Deutsche Radfahrer", die da« Gesammt-Smcressc de« deutschen RadfahrwesenS vertritt, »ucutgeltlich nnd portofrei ins Haus zugestellt. Die Ge schäftsstelle des Clubs befindet sich z. Zt. hier bei Herrn 'Mechaniker Knopf, Bastciplntz, iwd wird dort nähere Anö- knnst über die Mitglieds-Anmeldung lind -Aufnahme re. ertheilt. — Nachdem die Nadfahrer-Union Schandau-König stein mehrere genußreiche gcmeiiischafllichc Ausfahrten ver anstalte! hat, wird sic nächsten Mittwoch (NcformalionSfcst) in nuferer Stadt ihr erstes Sportfest iwd zwar ein 30 Kilo meter Preis-Zweiradfahren und ferner unter Mitwirkung von vier berühmten nnd vielfach preisgekrönten KunsbNad- sahrei», darunter der Kunst Mcistcrfahrcr von Deutschland auf dem Hochrade, Herr Th. Bobe, in den Räumen des hiesigen SchützcnhanscS abends 6 llhr ein Gala-Saalfest, bestehend ans Concert, Knnstfahrprodnctioneii, Prciövcrthcil- nugeu nnd Fcstball, feiern. — Gcwcrbcvercin. Der gestrige erste Vortragsabend des neuen Vcrcinsjahrcs hatte den großen Saal Valentin'« mit 200 Personen gefüllt. Der Vorsitzende Herr Stadl- ralh 'Müller, begrüßte die zahlreiche Versammlung und be dauerte den unaugciichuien schwachen Besuch der Gcueral- vcisammlung. Nach Erledigung des sonstigen Geschäft lichen belehrte iwd nulerhicll Herr Direktor Reich aus Hannover in schönem, deutlichen nnd interessanten Vor träge, unterstützt durch brillante Lichtbilder, über: „die Wunder nnd Wcikc der gcwalligcn Natnrkräflc zwischen Himmel nnd Erde." Mil prächtigem Organe behandelte er zuerst die uns umgebende Luftkugcl, ihre Bcslandthcilc nnd Wirkungen, dabei z. B. dcu hcitcrcn Milfordsnnd (Ncnscclaud), eine Monlblancbcstcigung, die kohlensäure- schwangcrc Hundögrolle bei Neapel und eine Auswahl der zahlreichen mikroskopischen Lebewesen der Lnf! in deutlicher Abbildung zeigend, nm auf die Wärmeverhältnisse der Lust, dcö Meeres, der Erde, ans Treibeis, Eisberge, Eishöhle» übcrzugcheu. Im weiteren besprach Herr Reich die Stürme den verderblichen, lwdcrcrseitS nützlichen Föhn der Alpen, den Chamsin der Wüste, Schnccstnrm Sibiriens, die Wasser hosen, die Chclonc nnd ihre Schrecken nnd die Wolkcnbildnug. Endlich docirlc er über Schnee- nnd Glctschcrbildnugc», elektrische und Lichtcrschciniwgcn des Lnftkrciscs. Anschau lich schilderte er de» Sturz der Lawinen, zeigte die Bedeut ung derselben nnd der Gletscher, dabei Glctschcrbildcr vor- führcnd, z. B. auch den einzigen Berg mit ewigem Schnee in Afrika, den Kllima-Ndscharo in den deutschen Besitzungen, zeigte prächtiges Alpenglühen, St. Elmsfeuer, die leuchtende Nachtwolkc, den Sonncuhof, das seltene Moudkrcnz und die Souncnsüulc, Arockcugcspcust, Fala-Morgana, eine von einem Luftballon aus gesehene Wolkeubildnng, und Nord- lichler. Diese Ans- und Vorführungen faiide» lebhaften Dank. Der Aufenthalt im Saal war mollig. Nächsten Donnerstag findet ein Vortrag dcö Herrn Lchmauii über: ,,( o tfricd Kiickel" statt. Auch die Herren Kaufmann Otto Richter, Lehrer Zimmer, vr. Bnschick haben frcnudlichst Bortrage zugesagl. ' Seit dem 20. d. M. haben die Herren Oberland-