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Sächsische MMung IM Schandau, Mittwoch, den 5. September AmtMntt km das MügW Änilsgcriihl md den ZtMnuh i» Zlhandan, soivie für de» MiMmmdttM !» hohastei», ----- Acktilnddreißigster Jahrgang. — - — Locales und Sächsisches. Schandau, Die Feier des Sedavtageö wurde auch in diesem Jahre in unserer Stadt festlich begangen. Der hiesige Krieger- nnd Milllärvcrcin beging die Feier dieses ruhmreichen Tages am Sonnabend Abend durch einen Zapfenstreich mit nachfolgendem Feswommerö in „ssänSlcr's Ncslanranl." Am Sonntag Morgen ucrkiiudctc 'uns die Ncvcille die Wiederkehr des dcnkmlirdigcn Tage« von Sedan, Ehren dessen die öffentlichen und viele andere Häuser Flaggenschmuck angelegt hatten. — Bei der hiesigen städtischen Sparkasse wurden im Monat August 383 Einzahlungen im Betrage von 35329 Mk. 31 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 146 Rückzahlungen im Betrage von 19933 Mk. 29 Pf. — Vom I. Jannar bis mit l. September d. I. sind ins- gcsammt 7118 beladene Fahrzeuge beim Kgl. Hanptzollamte zur Abfertigung gelangt. — Die vorletzte Partie der GcbirgSvercinö-Scctiou Schandau findet hcntc Mittwoch den 5. September statt. Dieselbe ist geplant nach Postclwih, ZahnSgrnnd, Lattcn- odcr Schießgrnnd, Schrammthor, Promcnadcnwcg, »euer Forstwcg cv. Wildschützenweg, langer Grund, Elbleithcnweg, Nichtamtlicher Theil, worden, Vorstellungen bei der chinesischen Regierung zu erheben und darf man wohl nm so eher erwarten, day das Pekinger auswärtige Amt den Genngthuunaöfvrdernugeu Frankreichs wegen der Assaire von Mvnsai staltgiebt, als den Chinesen eine etwaige neue Verwickelung mit ormik- reich in Hinblick ans ihren Krieg mit Japan doch gewiß nicht erwünscht sein könnte. lieber das Befinden des Grafen von Paris besagt eine Depesche ans Buckingham (England) vom 3l. Angnsi Folgendes: „In dem Zustande des Grafen von Paris ist keine Aendcrnng eingctrelen. Derselbe ist fortdauernd bei klarem Bewußisein.' Heute wurden ihm in Anwesen heit der Familienmitglieder die Sterbesakramente gereicht." In Italien soll es nnnmehr Ernst werden mit den schon so oft angckündnsten und doch noch immer nicht dnrchgeführtcn Ersparnissen für das Staatssäckel. Am vergangenen Freitag fand in Nom großer Krvnrath statt, in welchem die einzelnen Minister die Entwürfe der in ihren Ressorts dnrchznführcnden organischen Reformen vvrlegten. Dem Vernehmen nach wurden die durch letztere zu erzielenden jährlichen Ersparnisse 22 Millionen Lire betragen, was immerhin ein annehmbares Sümmchen wäre. — Her vorwiegend radicale Gemeinderath der Stadt Mailand ist, weil er angeblich anarchistischen Tendenzen znneigt, laut königlicher Verordnung aufgelöst worden. Zugleich wurde Staatsrath Avnasi aiis drei Monate znm Stadtverwalter ernannt. Die Angabe, daß die gegenwärtige Krankheit des Kaisers von Rußland in einem Nierenleiden bestehe, war von Petersbnrger Meldungen wiederholt als unrichtig be zeichnet worden. Jetzt aber besagt eine neuerliche Nach richt aus der russischen Hauptstadt, daß die Krankheit des Czaren, welche bislang im Wesentlichen als nervöse Ab spannung bezeichnet worden sei, nach Aussagen des Pro fessors Sacharjin, doch ein Niercnstemleiden sei. Ob oas- selbe ungefährlich oder aber ernsterer Natur ist, darüber scheint sich Professor Sacharjin nicht weiter ausgelassen zn haben. Uebrigens ist der Czar mit seiner Familie von Peterhvf nach dem Walde von Bielvivasch abgereist. Der Bürgerkrieg auf Samoa ist durch das Eingreifen eines deutschen und eines englischen Kriegsschiffes in der Hauptsache veendigt worden. Der deutsche Kreuzer „Bussard" nnd der englische Kreuzer „Cura^av" beschossen am 1l. und 13. Angust die Stellungen der Aufständischen und unterstützten dann anch einen entscheidenden Angriff der Negiernngstrnppen auf die Rebellen am 14. Angnst. Stach einem allerdings noch nicht bestätigten Gerücht sollen sich die Aufständischen dem König Malietoa nunmehr voll ständig unterworfen haben. Hoffentlich zieht jetzt danernde Rnhe ans Samoa ein. rL:: ' ----- Konkursverfahren. Iu drin Konkursverfahren über den Nachlaß des in Miltclndo > f veistorbeoc» Gutsbesitzers Ernst Tranuott Klare ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Ver- Maliers, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlnßvcrzcichniß der bei dec Bei» «Heilung pi berücksichilgenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die uichl vcrivcrlhbarcn Vcrmögcnsstücke der Schlußtermin ans den 1. Oktober 18S4, Vormittags U Uhr vor dem Königliche» AmlSgerichlc hicrsclbsl bestimmt. Schandau, den 3. September 1894. Saupe, Akt. als Gcrichtsschrcibcr des Königlichen Amtsgerichts. Schicßgrund nnd über Postclwitz zurück. Die Führung hat Herr Max Schulze gütigst übernommen nnd ist die Dauer dieser Partie ans 4'/, Stundet, berechnet. Der Abgang erfolgt nachmittags 2 Uhr nach vorheriger Versammlung der Thcilnehmcr vor dem Hotel zum Lindciihofc i>" Stadl park. Wir empfehlen den noch hier weilenden Sommer gästen angelegeutlichst die Theilnahme an dieser höchst lohnenden Partie. — An unserem Kirmcß-Monlag wird der Gast- wirlh Richard Valentin, Etablissement Hegenbarth, mit einer Ucbcrrnschung anfwarten. Er hat nämlich beide Säle renovircn lassen nnd werden dieselben an jenem Abend in voller Pracht und Herrlichkeit erscheine». Da wird sich wohl das „Tanzbein" »och höher schwinge», wie zuvor. Wir wünsche» eine» recht zahlreiche» Bestich, zumal sich diese „Kirmcß-Montags-Bällc" seit Jahre» einer großen Beliebtheit erfreue». v— — Wie wir vcrnchmeu, wird den 1. Oktober d. I. a»f der prächtig gelegenen, vom Walde mngcbenen Billa „Sachsenburg" von einem erfahrene!!, tüchtige» Pädagoge», der viele Jahre a» einer Bürgerschule ciucr sächsische!! Großstadt gewirkt Hal, ein Pensionat für nervöse, in leib licher und geistiger Entwickelung etwas zm ückgeblicbenc Söhne besserer Stände eröffnet. Die Zöglinge finde» vorzügliche Wohnung, kräftige gute Kost nach den Vorschriften eines tüchtigen Arztes, gewissenhafte Abwarlung nnd Pflege, guten Unterricht, Gymnastik im Hause und im Freien durch Turnspiele, Schwimme», Neile», da auch Reitpferde und Equipagen zur Verfügung gestellt werden, und durch Be schäftigung init Schaufel, Spate», Hacke im Garte» und Walde. Da die Zahl nervöser Kinder eine ziemlich große ist, glauben wir sicher, daß zahlreiche Anmeldungen cingchcn werden. Prospekte dieses Pensionats können gratis Dresden» Striesen, Löschcrstraße 29 1 bezogen werden. Rasch tritt der Tod den Menschen an. In der Blüthe seiner Jahre verschied am Somwbcnd Nachmittag in seiner Wohnung in W end is chfährc, in Folge eines Schlag anfalles, Herr BahmAssistcut Pappermann, welcher auf dem Bahnhof Schandau statiouirt war. — Geringste Fahrwasscrlicfeii auf der sächsischen Elb- stromslreckc am 30. Angnst 1894 bei einem Wasscrstandc von 116 Ecnlimctcr unter Skull am Dresdner Pegel in Cctttimelcrn. Schöna bis Schandau 116, Schandau bis Rathen 116, Rathen bis Pillnitz 118, Pillnitz bis Dresden (Alberlbrückc) 116, Dresden (Albcrtbrücke) bis Meißen (Eiscnbahnbrücke) 116, Meißen bis Riesa 119, Riesa bis LandeSgrenzc 119. — Zur Geschäftslage ans dem Elbstromc schreibt das „Schiff" untcrm 28. August: Der Gang des Frachtgeschäf tes iu Hamburg war iu der letzte» Berichtöwoche zumeist unbefriedigend. Auf Grund der von oberhalb cingelroffene» Nachrichten über Wnsscpabuahme zeigten die Schiffer in den letzten Tagen eine znwnrlcnde Haltung in der Voraus setzung, daß die Flußfrachte» anzichcn würden. Dies ist aber bis jetzt noch nicht cingclrctcn, dem, der letzte Ham burger Bericht meldet folgende Frachtabmachttugen: nach Magdeburg für Düngemiltcl und Getreide 17 Pf., Futter mittel 18 Pf., Stückgüter 40-60 Pf. für 100 leg, Heringe 45 Pfg. für die Tonne; nach Wallwitzhafcn für Heringe 55 Pfg. für die Tonne; nach Riesa-Dresden für Roheisen mid Getreide 35 Pf., Petroleum 40 Pf., Neis 40 Pf., Stückgüter 45 — 70 Pf.; »ach Tetschen-Laube für Massen, arlikel 45 Pf., nach Aussig 50 Pf. für 100 kr;. — In Magdeburg blieb das Geschäft für Salz ruhig; die voi kommcn- dcu Posten wurde» zu 8—9 Pf. für 100 kg nach Hamburg genommen. Die Verfrachtungen in Zucker waren etwas reichlicher, als in dcr Vorwoche; diese Belebung dürfte hauptsächlich darauf zurückzuführen sein, daß die zur Liefe rung für Ende des Monats geschlossenen Mengen verschifft wurden. Die Fracht für Zucker »ach Hamburg betrug 16—19 Pf. für 100 kg. — Die österreichische» Umschlags plätze melde» eine kleine Aufbesserung dcr Frachten für Kohlen, hcrbcigesührt dnrch den zurückgchmden Wasscrstaud. Die in Kohlen vereinbarten Frachtabschlüsse waren in dcr Die Lieferung der für die hiesige Stadtschule für das Winterhalbjahr 1894/95 crsordcrlichcn sollen an den Mindestfordcrnden vergeben weiden. Offerten mit Angabe des Preises franco Schulhof nimmt dcr Unterzeichnete ent- gegen. Schandau, den 3. September 1894. Gustav Hasse, Vorsitzender des SchulauöschusscS. Politisches. Der Kaiser und die Kaiserin wolmteu am Sonnabend nebst den sämmtlichen znr Zeit in Berlin resp. Potsdam anwesenden Prinzen nno Prmzcssinuen der feierlichen Ein weihung der Sarkophage weiland des Kaisers Wilhelm I. und der Kaiserin Angusta im Mausoleum iu Charlotten burg bei. Auch die Personen, die zum Hofstaate des ver- cwigteu Kaiscrpaares gehört batten, wohnten der Feier bei. ' Die Frage der Nothwenoigkeit neuer Steuern für das Reich ist in der Tagespreise unter Hinweis ans die jüngsten günstigen Abschlüsse über Zoll- nnd Verbrauchsabgaben vielfach verneint worden. Dieser Ansicht treten indessen die „Berl. Pol. Nachr." mit folgender anscheinend vssieiöser Auslassung entgegen: Sv frenoig eine Steigerung der bis herigen Einnahmen des Reiches infolge der Belebung von Handel nnd Verkehr anch begrüßt werden muß, so ist doch nicht anznuehmeu, daß die Entwickelung eine derartige sein wird, nm die Erschließung neuer Einnahmequellen entbehren zu können, wenn auch uur das Gleichgeivicht zwischen Matricularbciträgeu nnd Ueberweisnugen erreicht werden soll. Die gegenwärtige Finanzlage erfordert ge bieterisch, nicht unbedingt uotyweudige Ausgaben bis auf Weiteres zurückzustellcn; eine Fiuauzpvlitik des absoluten Stillstandes ist aber mit der Entwickelung eines lebens kräftigen Staatswesens unvereinbar. — Trotzdem scheint mau es aber mit der Erschließung neuer Einnahmequellen für das Reich in de» leitenden Berliner Kreisen noch nicht so eilig zu haben, wenigstens, wenn cs richtig ist, daß die verbündeten Negierungen in der nächsten Reichstags session mit keinen neuen Stenervorlagen komme», sondern nur mit der Tabaksteuer-Vorlage u. s. w. wieder anf- wartcn wollen. Von einem „Zwischenfalle" zwischen dem Fiuauz- minister Vr. Miquel uud dem Neichsschatzsecrctär Grafen Posadowsky wissen Berliner Blätter zn berichten. An geblich hätte Graf Posadowsky einen Brief an Herrn Ur. Miquel geschrieben nnd in dem Briefe seinen Ge fühlen für Herrn Ur. Miquel „uuverhüllteu Ausdruck" verliehen. Anlaß zn diesem Vorgehen sollen dem Neichs- schahsecretär gewiße Acnßcrungen Miquels über ihn ge geben haben. Weiter wird behauptet, das fragliche Schreiben des Grafen Posadowsky habe auf den Finauz- minister einen derartigen „Eindruck" gemacht, daß er das selbe seinen preußischen Ministereollegen hätte abschriftlich zugehen lassen. Wir geben das ganze Geschichtchen an dieser Stelle selbstverständlich nur mit allem Vorbehalte wieder. Die Untersuchung in dcr Berliner Anarchistcn-Asfaire wZ ks jetzt als ziveifellos ergeben, daß die ursprünglichen Meldungen über die Bedeutung der ganze» Sache sehr »vertrieben worden sind. Es liegt kein Anlaß vor, gegen die allein noch in Haft befindlichen in die Angelegenheit , lten Personen, Schäwe und Dräger, wegen anar- chistlscher Umtriebe vorzngehen. Es soll gegen sie viel- mchr nnr wegen Widerstandes wider die Staatsgewalt, Kvipervciletznng nnd grvben Unfuges verhandelt werden. König Alexander von Serbien wünscht am Berliner Persönliche Aufwartung zn machen, gegen den 20. Oktober gedenkt er daselbst einzi,treffen. Eine be- sondere Politische Bcdentnng kann man dem angckündigten Besnche des jungen Serbenfürsten am Hofe des dentschcn Kaisers schwerlich beilegen, immerhin zeugt das signalisirte Ereign.ß von dem Wach eu des Ansehens nnd des Ein flusses Deutschlands in Belgrad. Ein französisch-chinesischer Zwischenfall wird vvn der tonkinesischen Grenze gemeldet. Der ZvNevntrvlenr Chaillet in Mvnsai wurde in der Nacht vom 26. zum 27. Angnst von Chinesen überfallen nnd ermordet, die Fran nnd die sechsjährige Tochter Chaillet's wurden vvn den Schurken fortgeschleppt. Die von einer französischen Trnppen- abtheilnng ins Werk gesetzte Verfolgung der schuldigen Chinesen blieb leider erfvlglvs. Der französische Gesandte in Peking ist von seiner Negierung bereits ermächtigt