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Sächsische Mjeikung AmtMüt str das MigWc Änilsgeriiht und den Ktadlratl; >» Kchaadini, sowie siir de» AadlMcnidttalh !» Hoy»ßcio. ' Achtnnddreifiinster Jahrganst. , , l8»4 Schandau, Sonnabend, den 11. August «4, Lie „Sachs, <klbze«t,i»a" crschnnt Mittwoch nnd Sonnabciid und ist inr-h die -'rpediliou diese« Blaite« sü>- I Mark 24 df. viertelj.chili.l- ,» , ,üns z-eiten werd'-'.. bi- Dlenstag früh » Uhr. für da- -°mmdwd-d.a« spciichcn« bi- Freitag früh tt Uhr erbeten. - Preis ^e ge^ « Häasenstei.. L P^ler, werden mit 00 Pf. berechnet, (tabellarische oder coinplicirlc nach Ueberemkunft.) — Inserate für die Elbzestnng nehme» an in Dresden und Leipzig du. Jnvalidendank und Rud. Mosse, in Frankfurt n. M. G. L. Daube « Co. Holzversteigerung: Hohnsteiner Revier 32 sirt., Den 20. und 2t. August 1004 sollen versteigert werden, als: im Hotel„Z«m Lindenhos" tu Schandau sfluiitnfx, «Ici» 2V Vupinitt. r> Us»>i: 31 weh. Hölzer, 16—24 cm slrk., 14—20,11 Ist., 25)92 wär Klöitcr, 16-15)01» »5 n. 4,5> m Ist., 23 di., 22 .olhbuch. n. 22 Weissbuch. Klötzer, 16—27 cm stik.^ 4,5 m lg., 8 eich. Klötzer, 20—27 cm stik., 5—8 m lg. im «asttzofe „Nur sächs. Schweiz" iu H-llust-iu IVIvII8tnrr. <1«I> 21. A <>I IIIItt. » Iti . I NI Hit. n. 84 I M wch. Brcuuschcite,'45 I NI Hit. n. 315 INI wch.Breuttkolle»», INI wch. n. 480 INI stil. 2leste. t)I Schlag: Abth. 77; im Etiizelucu: Abth. 3, 5, 10, 12, 13, 21, 2^, 21 28—30 35, 39, 40—45, 47, 48, 5)0, 53, 68, 70, 74—76. - .Kgl. AorsUcutmut Schundgu n. Kgl. Forstnvicrvcrwültltiig Hohnstein, am 2. August 1894. > Löwe. Krutzsch. (N). 16061.) Zur wirthschaftlichen L«igc. Der schwere und in den weitesten Volkskreiscu ge spürte Druck, welcher nun schvn so lange auf dem ge- sammtcn Erwerbsleben Deutschlands lastet, null leider noch immer nicht weichen. Wohl lassen sich in einzelnen industriellen und gewerblichen Zweigen nnlengbar Anfänge einer Wendung zinn Besseren erkennen, aber im Großen und Ganzen ist die wirthschaftliche Lage in unserem Vater- lande nach wie vor doch noch eine recht gedrückte. Diese fortdauernde Ungunst der Zeiten ans wirthschaftlichem Ge biete spiegelt sich zahlenmäßig in dem soeben veröffentlichten Ausweise über den Ausfuhr- und Eiufuhr-Haudel Deutsch lands für das erste Halbjahr 1894 wider, denn nach beiden Richtungen hin nimmt sich der Ausweis, im Gauzeu be trachtet,' unerfreulich genug aus. Die deutsche Ausfuhr hat in dieser Epoche im Vergleiche zn dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres um ca. 96 Millionen Mark ab- genomulen, während die Waaren-Einfnhr aus dem Aus land nach Deutschland im ersten Scmefter des lanfenden Jahres eine Zunahme von ca. 140 Millionen Mark gegen über der gleichen Periode des Vorjahres aufweist. Das Anschivellen der Einfuhr für das erste Halbjahr 1894 be trifft hauvtsächlich Getreide und Vieh, die Zunahme in der Werth-Eiufuhr beider Artikel beträgt zusammen rund 116 Millionen Mark nnd cs muß darum diese beträchtliche Zunahme wohl auf das Verlustcvutv der deutschen Nativual- wirthschaft gebucht werden. Bedenklicher jedoch, als dieses Plus in der dentschen Einfuhr, ist offenbar das Minus von 96 Millionen Mark in der dentschen Ansfnhr. Die Einfnhrzunahmc pro erstes Semester 1894 kann theilweise als eine wieder vorüber gehende Erscheinung bezeichnet werden, wie denn z. B. die größeren Viehbczüge aus dem Auslaude lediglich als eine Folge des Futtermangels in Deutschland im ver gangenen Jahre zn betrachten sind. Dagegen zeichnet sich in der Abnahme der Werthausfuhr Deutschlands deutlich die vorhandene wirthschaftliche Miscre ab. Die Haupt- verlnstträger bei dieser Einbuße vvu 96 Millionen Mark sind die wichtige Textil-Juonstrie nnd ihre verwandte Zweige, also vornehmlich die Artikel Baumwolle und Äaumwollwaarcu, Wolle und Wvllenwaaren, Seide nnd Seidenwaaren nnd Leder nnd Lederwaaren. Es ist nach Lage der Dinge auch kaum auzuuehmeu, daß für diese Industriezweige baldigst wieder eine Wendung zum Besseren kommen könnte, so daß sich die geschäftliche Zukunft für die betreffenden Industrien in nichts weniger als rosigem Lichte malt. Freilich ergeht es auch anderen großen In dustriezweigen Deutschlands nicht besser, speciell tritt im .Eisengewerbe die ungünstige geschäftliche Conjunctnr merk lich hervor. Zu dieser fortdauernd nnerfreulichen Situation in den wirthschaftlichen Gesammtverhältuissen Deutschlands tragen indessen eine ganze Reihe widriger Umstände vereint bei; nichts wäre verkehrter als die Schuld hieran lediglich nach einer einzigen Richtung hin zu suchen, sie z. B. etwa den nenen Handelsverträgen anfzubürdeu. Man kann den letzteren einen gewissen Antheil bei der Steigerung der Einfuhr nach Deutschland zwar unbedingt zuschreibeu,' aber 0^. eigentlichen Ursachen der fortdauernden Depression auf wirthschaftlichem Gebiete wurzeln denn doch wo anders. Es sind dies die Geschüftskrisen in überseeischen Ländern, hanf'tsnchlich in Nordamerika, dann die Silber-Calamität, weiter das eigene Emporkommen ehedem von Europa uud speciell von Deutschlaud aus mit Industrie-Artikeln ver sorgter Länder — Japan, Judien, Australien, Nord amerika n. s. w. — dann das Schutzzollsystem vieler Staaten, endlich der im Sinken begriffene Jnlandscvnsnm. Von der Beseitigung wenigstens eines Theiles der ge nannten Erscheinungen hängt im Wesentlichen die Wieder belebung des Geschäfts in Deutschland ab, wann da aber die allseitig erhoffte Wendung zum Besseren eiutreten wird, dies entsteht sich natürlich noch ganz der Berechnung. Jedenfalls darf man erwarten, daß die deutsche Geschäfts welt den Muth nicht sinken lassen wird; dentsche Ausdauer, Zähigkeit uud Unternehmungslust haben schon schlimmere Zeiten wieder überwunden. Nichtamtlicher Theil. Locales und Sächsisches. Schanda u. Die am 10. August erschienene 19. Nummer der Knrlistc vou Bad Schandau weist 1158 Pailcien mit 2429 Personen uud 14 912 Passanten nach. — Das am Donnerstag Abend im hiesigen Scbützcn- Hause siatlgcfundcuc Mililär-Concert des Trompeter Eoips des zweiten Feld-Arlillcric-Rcgimcnl« Nr. 28 unter Leitung deö Kgl. Musikdircclor Herrn E. Phitipp war von gnlcm Wetter begünstigt und demzufolge auch ziemlich gut besucht. Aus dem reichhaltigen Programm ist besonders hcrvorzu- hcbcn da« Trompelcnsolo „Sei nicht bös," Lied a. d. Operette „Der Obersteiger" und das Pvsanncnsolo „Ans der Wacht." Sämmlliche Lonccrl-Piüccu wurden sehr gut dnrchgcsiihrl und rö sand bcsondciö das zum Schluß vorgclragcue große Potpourri „Aus vergangenen Zeiten" seilens der zahlreichen Zuhörerschaft allgemeinen Beifall. Ei wähnen wollen wir noch, daß Herr Miethe durch feenhafte Illumination des Gartens Alles aufgebolcn halte, nm seinen Gästen den Aufenthalt in seinem Etablissement so angenehm wie mög lich zn machen. — Daö alle zwei Jahre slallfindcnde August-König- schicßcn der hiesigen Schützengcscllschafl wird morgen Sonn lag, sowie Monlag in hcikömmlichcr Weise abgchailcu werden nnd wird sich dasselbe anch diesmal einer regen Acthciligung feilens der Mitglieder nnd Freunde der Gc- fclljchafl erfreuen. Für Nute. Haltung ans dem Schützcu- hauSplatzc ist durch allerhand Glücks-, Belustigung«- und Vcrkaufsständc gesorgt, und wnd nicht minder die vorzüg liche Bcwirlhnng ans Küche nnd Keller deö Henn Miethe dazu beitragen, das Leben nnd Treiben ans dem Fcstplatzc zu einem zahlreichen zn gestalten. Am 13. d. M. veranstaltet im hiesigen Knrhansc der in Dresden sich eines hochgeachtete» Rnfs erfreuende Opcrn- und Eonccrlsängcr Haus Seitz ein Eoncerl, welches seilens der vortrefflichen Liolinvirlnosin Fiau Nödcr-Milauollo nnd deö nicht minder geschätzten Tonkünstlers Elcmcus Brann freundlichst nnlnslützt wird. Da cs sich iu diesem Couccrt also um wirklich gediegene künstlerische Leistungen im Ge sang, mit der Violine und im Clavicrspicl handelt, so steht zu hoffen, daß dasselbe sich eines sehr zahlreichen Zuspruchs zn erfreuen hat. — Die Schandauer Kunst, und Gewerbc-AnSstellung, welche sich nach wie vor der allgemeinsten Shmpalhic er freut, wird insbcsoudere durch den reichen Fremdenzufluß, den Schandau in diesem Jahre aufznwciscn hat, recht gut besucht. Die Ablhcilnng für Gemälde ist durch einige weitere hervorragende Kunstwerke in letzter Zeit vergrößert worden. Anch die elektrische Ablhcilnng Hal sich durch Hinzulommcn neuer Apparale immer vollkommener gestallet, so daß man durch diese victsciligen Vorführungen Einblick und Bcm- lhcilnng der großen Forlschrille ans dem Gcbiclc der Elcltri- cilät wohl gewinnen kann. — Coucurrirend mil den besten Schützen Thiols uud Niedcr-Ostcrrcichs bei dem kürzlich zu Komolau iu Böhmen nbgehallciicn dcnlsch-böhmischcn Bnndeöschicßcn, Hal wiederum Herr Herbst ans Schandau bewiesen, daß auch sächsische Schützen Geschicklichkeit uud Vcrlranlscin mit ihrer Waffe bekunden. Herr Herbst steht deshalb mehrmals für seine großartigen Leistungen daselbst in erster Reihe der Gaben- gewinncr, wodurch er immer wieder beweist, daß er dem Throtcr uud Ocsterrcichcr nicht Nachsicht. 1-eb. — Ein schweres, mit Sturm nnd Schloßen verbunde nes Gewitter zog nm Dienstag Nachmittag in der 4. Stunde über die hiesige Gegend. In Wcndischfährc schlug ein Blitz strahl tu einen nulcrhalb des Schnlhanscs stehenden Apfel- bäum, ohne jedoch weiteren Schaden anznrichleu. — In Slimmcrüdorf bei HcrrnSkrclschcu wurde ein neben dem Gasthof stehende« Hans vom Blitz getroffen, welche« in Flammen anfging, wodurch noch zwei nebcuanstehende Gebäude cingeäschnt wurden. Bon dem Mobiliar konnte wenig gcrcllel werden. Eine von dort weilenden Sommer frischlern für die Abgcbraniileu veranstaltete Sammlung war von reichem Erfolg. — An den Folgen einer unsinnigen Wette liegt in einem Dorfe deö oberen Elbihnle« wieder einmal ein junger Mann vou viernlidzwanzig Jahren krank darnieder. Der- selbe rcuommirte an einem der letzlvcrgaugcncu Abende mit seinem gute» Appetit nnd machte sich schließlich anheischig, gegen eine Welle von 10 Mark in einer Bierlclslundc ein 50-Pfg-Brod nnd eine Schüssel cingcmachlen Käse zu ver- zchren. Die Welle kam z» Slandc; al« der Leichtsinnige jedoch clwa die Hälflc deö Brode« uud deö Käses hinunler- gcwürgt Halle, rief er aus: „Ich kam, uichl mehr!", wo rauf ihm so imwohl wu>de, daß er iu seine unweit der bc- treffenden Schanlwirlhschafl gelegene Wohnung gebracht wer den mußte. — Morgen Sonntag den 12. d. M. trifft vormittags 11 Uhr 50 Minuten auf dem Böhmischen Bahnhöfe ein Soudcrzng zn crmäßiglcn Fahrpreisen von Hamburg und Bertin in Dresden ein. Der Zug wird nach 10 Minuten Aufenthalt — Mittag 12 Uhr — vom Böhmischen Bahn- Hofe »ach Schandau wcstergcsührl. Derselbe kann ab Dres den auch ans gewöhnliche Fah, karten nach Sächsischen Schweiz- stationcn benutzt werden, doch findet in Niedersedlitz, Mügeln Hcidcnan kein Anhalten statt. — Gewöhnliche Postkarten, die man einfach mit 10 Pf. srankirtc, dürfen vom 1. d. M. nicht mehr, wie bisher, für den Wcltposlvcrkchr benutzt werden. — Nach einer Reichsgerichts-Entscheidung sind Vieh händler verpflichtet, beim Ankauf vou Bich die dem letzteren anhaftenden Mängel, soweit solche dem Verkäufer bekannt sind, auzugcbcu. . Morgen'Sonntag findet in Schöna die Weihe der neuen Fahne des dortigen König!. Sächs. Milstärvcrcinö statt. Eingclcitct wird die Festlichkeit durch einen Zapfen streich am Sonnabend abends 9 Uhr, während am Sonntag früh 5 Uhr Weckruf durch den Ort erfolgt. Von Borm. 11 bis Nachm. 2 Uhr werden die eintrcsfendcu Brudcr- vcrcinc nm Gaslhanö znm Erbgcricht empfangen, iu welchen, dann '^3 Uhr die Bersammlnug der BercinSvorstehcr statt- findet. Nach Aufstellung des Fcslzugeö und Abholung der Fcsijnngfraucn und Ehrengüstc erfolgt der Abmarsch nach dem Fcstplatzc, woselbst der Weihe-Act slallfindct. Ein Ball im Gasthof znm Erbgcricht wird die Feier beschließe». — Für daS leibliche Wohl der Herre» Mililärverciiiler und sonstigen Bci ciuSgcnosscn ist sowohl ans dem Festplatze, wo ein großes Zelt, einige BicranSgabcn re. errichtet sind, als anch iu und vor dem Mah'schcn Gaslhausc, im Restau rant zur sächsischen Schweiz, iu der Bäckerei vou Eichler re. genügend Sorge getragen. Hoffend, daß da« Wetter diese patriotische Weihe begünstige, wird sich dieselbe in der gcluiigciisten Weise vollziehen. Einen giiterhaltencn Trauring fand der Fleischermstr. Micklich in Stadt Wehlen iu dem Magen eines geschlach teten Rindes, daö er ans dem Dresdner Schlachlviehhofe gekauft Halle. Der Niug, welcher beim Füttern des ThicreS vom Finger verloren worden sein dürfte, trägt außer einigen Buchstaben das Datum deö 7. Mai 1865 in der Innen fläche cingravirt. — Am 6. dS. NUS. ist !m Beisein deö lechmschc» Commissaiö Herrn Gcwerberath Sicbdrat und des könig lichen Slciubruchausschcrö in dem unterhalb deö Basteifelsenö gelegenen Steinbnich Nr. 59 der sogenannten „weißen Berge" der den öffentlichen Bcrkchröintcrcssen Gefahr drohende Fels- kegcl glücklich nicdcrgcgangcn. Eine Anzahl Touristen bcz. Sommcrgäslc sahen zum ersten Male dieses höchst interessante Schauspiel, wie nach mehrere», iu dem weiche» Gestein fast mihvrbarcii, wie feurige Schlange« in dem unterhöhlten Räume der Felswand hiuzüngcludcii Schüsse» sich durch ab- rollciidcs klares Gcstcm die Bewegung der Wand knndgicbt. Die Spannung unter den Zuschauern wächst begreiflicher weise mit jedem Augenblicke. Da plötzlich reißt sich der Fclökcgcl von ca. 35 Meter Höhe nnd gegen 3500 Kubik meter Gcstcittsmasse von seiner Rückwand los, nm mit donncr- ähnlichem Getöse ans einer Höhe von mehr als 80 Nieter auf der Sohle des Stcinbruchcö anfzuschlageu und sich im Sturze in ciiicu Schutthaufen zn verwandeln, dessen Auf schlagen eine sich bis an daö jenseitige Ufer der Elbc hin- zichcndc nnd die Elbe in ihrer ganzen Breite deckende mächtige Staubwolke verursachte. Bei dem Postamt in Stolpen sind in letzter Zeit wiederholt falsche Einmarkstücke aiigehalteu worden. Sic nid leichter und weicher al« die echten Markstücke. Die bisher beschlagnahmten Stücke tragen die Jahreszahl 1881