Volltext Seite (XML)
1894 Sch an da», Sonnabend, den 28. Juli WM Löwe. ,11. Od.Är1otts Ked.rÄäs^ <8 ^Horselit von. LLstssek Z> I>I t >>«<I<!I». D <Z für 18 Personen, bestehend nns I60 Stück. Der fünfte Gewinn ist ein Eichcnkastc», cnihalicnd echt silberne Tafel« besteck» für l2 Personen (72 Stück). Die weiteren Gewinne, nns Smyrnaer Teppichen, Meissner Prachllampcn und ande ren praktischen jknnstsachcn bestehend, repräsentier» mit dcn Hauptgewinnen zusammen einen Werth von 60000 Mark. 2oose zu einer 'Mark sind noch vorhanden. Die Haupt, gewinne sind von dcn rcuommirlcn Dresdner Firmen: Hcinr. Man, Hcinr. Hopsfc nud Max Seiffert gclicfert. DieZich- nng findet voraussichtlich Ende September statt, jedenfalls sobald sämmllichc Loose verkauft sind. — Im grossen Saale des Hcgenbarthh'clM Elablissc. mellt (Aufgang drei Milieu) wird nur heute Sonnabend nnd morgen Sonntag ein von Herrn Bildhauer Schulze ans Wien gefertigtes Knustwcrk ausgestellt sei». Dasselbe besteht iu ciucm Blumenstrauß, dessen Alülhcn, Blätter nnd Stiele sämmllich aus Arodlcig so kunstvoll der Natur ent sprechend hergestellt sind, daß der Anblick dieses Meister- wcikcö bei dcn Besuchern die größte Bewunderung erregen dürfte. Näheres im Inserat der heutigen Nummer. — Der eun 21. Juli in Altstadt bei Tetschen crlrnnkene 21 jährige Bahuarbeiter Johann Wildner ist am Dienstag in Poslclwitz angeschwomincu nnd ain Donnerstag Nach mittag ans hiesigem Friedhof beerdigt worden. — Aln Freitag Borin. 9 Uhr erschienen hierselbst ein Lentcnant nnd ein Soldat voni k. k. Jufanlcric-Negunenl Freiherr v. Bonvard 'Ar. 74 ans Theresienstadt. Selbige hallen die Aufgabe, das Grab des Infanteristen Johann Jirasko zn schmücken, welcher am 4>.Jmü bei Theresienstadt ertrank nnd dessen Leichnam, wie scholl berichtet, am Faße der Postelwihcr Brüche anschwamm, aufgehoben und auf hiesigem Friedhöfe bcigcsctzt wurde. Offizier und Soldat brachten ein geschmackvolles Krenz nebst Inschrift nnd einen Kranz mit. Jirasko war 1870 zn Noskapor in Böhmen geboren. — Der Verband dcntscherKricgs-Bctcrancn von 1870/71, welcher seinen Sitz in Leipzig hat nnd dessen Bestrebungen dahin gehen, dcn Mitkämpfern des Fcldzngcö von 1870/71 und in erster Linie Denjenigen, welche sich in Krankheit oder Noth befinden, eine danernde Slaatönntcrstütznng aus den noch vorhandenen Fonds (72 Millionen) zn verschaffen, wird am 18. nnd 19. Angnst eine allgemeine Bcrsammlnng in Leipzig abhaltcn. Sämmllichc Kricgcr, die dcn Feldzng von 1870/71 milgemacht haben, sind zn diesem Tage nach Leipzig ungeladen. Auskunft crthcill bcreitwiiligst das Bureau des BcrbandcS: Leipzig, Nordstraßc 26, wohin auch die Anmeldungen zn richten sind. — Die Spaziergänger mögen nicht versäumen, sich mit einem Fläschchen Salmiakgeist zn versehen, um sich vor etwaigen Folgen der Fliegcnstiche zu sichern. An den bcidclt Handgelenken eines nm vorigen Freitag in Plauen i. B. von Fliegen gestochenen Herrn bildeten sich derartige Absonderungen, daß von einem dortigen Arzte beide Arnie aus geschnitten werden mnßlcn. — Eine in der Windmühlcnstraße daselbst wohnende Frau halte kürzlich in Folge eines Fliegcn- slichcs eine bedenkliche Anschwellung nm Kopfe zn erleiden. — Die schöne Jnhreszeil der iumierwährendcn Dämmer ung i,l zn Ende. Seit dem 19. Mni wnr selbst Miltcr- nnchtü der nördliche Himmel noch durch die hcraufdriugcu- dcn Sonnenstrahlen erhellt. Bon Sonnabend an trat mitlen in der Nacht wieder vollkommene Dunkelheit ein, Sonnabend Abend 11 Uhr 42 Min. bis 12 Uhr 84 Min. Sie endigt 1'101188.1U1lmui8<vr rn I). srnpLsIilon sioli als Vsrkobbs. 25. 4uli 1894. Locales und Sächsisches. S ch andn n. Die nui 26. Jnli erschienene 15. Nununcr der Knrliste von Bad Schandau weist 985 Pculcicu mit 1945 Personen, sowie 11648 Passanten nach. — Die Hauptgewinne der Schaudancr Anöstcllnngö- lottcric sind seit einigen Tagen in Dresden im „Europäischen Hos" für Jedermann ausgestellt. Der erste Gcwiuu ist ebenso cigcnarcig als wcrthvoll — jedenfalls in einer noch nie dagcwescncn Form. Es ist dies ein Modell unseres LckicnslcmcS, gcuan nach der Nalnr in Feingold dnrgcstclU. Sclbit in der bescheidenen Größe, in welcher diese« Modell zn gewinnen ist, rcpräseMirl cö einen hohen Werlb. Der zwcuc Gewinn ist ein echt silbernes Tafelbesteck für 24 Per sonen (241 Stück) in getriebener Arbeit mit Noeoco-Orna- menlcn. Der dritte Gewinn wird besonder« dcn Damen wohlgefällig in die Augen fallen, er besteh! an« 17 Pracht- stucken für die Toilette, ebenfalls in echtem Silber iu Noeoco Der vierte Gcwiuu ist ein vollsläudigcs Tafclservicc au« der lvulglichcu Porzcllaumaunfaetnr iu Ncnbraudensteiner Muster Nachmitt. 2 Mir: , 8 rm buch. n. 141 NN wch Urcnttscheitc u. Brc»mkttttppcl, 80 cm buch. Zacken, 80 cm buch. u. c05 1UI wch. , ,o -»I Eiuzclhölzcr: Abth. l-4, 6-13, 15, 16, I9, 26, 80, 3l, 36-89, 48, 49, 64, 65, 67—69/ 7l, 72, 77, 80 und 81. Ucbcr das intcruatioiiale Vorgehen gegen die Anarchisten wird der Münchner „Allg. Ztg." ans Wien gcschriebcu: „Formelle Bcrhaudlungcn, die etwa bezwecken sollten, eine internationale Bcrcinbaning hcrbcizuführcn oder eine Einig ung über die Abhaltung einer bezüglichen Eonfcrcuz zn er- zielen, haben nicht slallgcfundcu und sind auch gegenwärtig nicht im Zuge, denn darüber war mau vou vornherein im Klaren, daß derartige Anregungen, wenn sie von Ncncm versucht werden sollten, abermals aussichtslos wären. Ein Gcdankcuanslansch dagegen hat zwischen dcn Eabinclcn stalt- gcsnndcu und wird noch immer fortgesetzt, worauf auch die Bemerkung Lord Noscbery's über seine Bereitwilligkeit zu ciucm Mcinuugöaustauschc mit den audcrcu Negicrungcn hiudeutclc; auch wird au ciucm Erfolge uichl zn zweifeln sein. Wenngleich Bcrciubarnngcn über ein gleichmäßiges Borgehcn dnrch die Berschicdenhcit der Gesetzgebung der einzelnen Staaten behindert werden und dnrch solche Bci- cinbarnngen das auf der eigenen Gesetzgebung der Staaten beruhende Borgehcn dcrsclbcn gcwisscrmaßcn unter eine internationale Aufsicht gestellt würde, so kann doch mit Sicherheit angenommen werden, daß daö Ergebnis; jenes Gedankenaustausches iu einer gegenseitigen Unterstützung bestehen werde. Wir glauben auch, daß gar nicht erst förm liche Bcrciubarnngcn abgcwartct werden, sondern daß schon jetzt Alle« im Sinne dcrsclbcn geschieht. Zu statten kommen diesem Borgehcn die von dcn einzelnen Staaten Iheilö schon geschaffenen, lhcilö ihrer Beschlußfassung culgcgengchcndeu neuen Anarchislcngcsctzc. Die Hauptsache ist nud bleibt, daß dcn Bcrbrcchcru nirgend ein Aufenthalt ermöglicht werde, dcn sic zur Borbcrcitung ihrcr Anschläge benutzen könnten und daß sic dort, wo sic etwa noch eine Zufluchtsstätte siudcn, zum Mindesten in einer Weise überwacht weiden, die ihnen die Mitwirkung bei der Ausführung vou Ber- brccheu unmöglich macht. Wird auf diese Weise die von dcn einzelnen Staaten, wie die Thatsachcn zeigen, im großen Stil nnd mit Erfolg bewerkstelligte Nazzia gegen die Anar chisten zu ciucr allgemeinen, so wird der Hauptzweck dessen, was man unter einem gemeinsamen Borgehcn gegen die Anarchisten verficht, wohl anch ohne spccicllc intcrnationale Bcrcinbarnugen erreicht werden." WwcchmmM Miicmser Mier. »> " «. >'» w-schos- „Sachs. H-!" >» Vormitt 10 Uhr: c 1326 wch. S4»arr-tt,^ 35^ ll'-^^cn^ste ^^„»pclhölzcr, 4870 wch' Stattgcttk'löhcr, l065 wch'. Lcitcrbät.inc, 2150 wch. Misst",,,zen, 5200 wch. Weinpfähle, Sächsische WpAng- AmtKlilritt ulr das MiMe Äml-seliG «ad dci, AadtiAH gl sd.i»c für dci. !» POB-i». sttl uns ÄVIUPlihk Achtnnddrcifiigstcr Jahrgang. . Ein Lichtblick. In der seit Jahren abwärts gehenden WirthschaftS- cpvche hat jeder sorgende Volkswirts; und Geschäftsmann sich von Monat zn Monat immer mehr nach eincin Licht blicke gesehnt, aber diese Sehnsucht ist meist getäuscht worden, denn wenn znm Beispiel von den neu mit Oester reich, Italien, Nmnänicn und Rußland abgeschlossenen Verträgen ein neuer Aufschwung für Deutschlands In dustrie und Handel erwartet wurde, so sind diese Hosf- uuugeu entweder gar nicht oder doch nur znm geringsten Theile erfüllt worden, weil der Druck der verringerten Kaufkraft und der Ueberprvductivu heutzutage derartig auf allen Ländern lastet, daß Handelsverträge allein die Hemm nisse des darnicderliegcuden Geschäftsverkehr».^ nicht be seitigen könne». Es kommt bei Benrtheilung der wirth- schastlicheu gedrückten Lage in Betracht, daß die Calamität sich allmählich und schleichend ansgebildet hat, also wohl auch von keiner plötzlichen Linderung des Uebels geredet werden kann. Wir sehen diese Wahrheit ja anch in allen Cnlturstaaten bestätigt, denn in keinem Laude ist iu letzter Zeit irgend wie eine Blütheperiode für den Handel, die Industrie oder die Laudwirthschaft augebrocheu, sondern überall wird über erschwerten Absatz imd geringen Ver dienst geklagt und nur in England zeigt das Geschäfts- lcben einen allgemeinen, aber doch noch sehr mäßigen Auf schwung, nnd dies ist doch ein sehr erfreuliches Zeichen hauptsächlich deshalb, weil der Aufschwung in einem wirlh- schafttich, industriell uud eommerziell hoch entwickelten Lande stattfindet. Glücklicher Weise sind wir nun im Deutschen Reiche anch in der Lage, auf einen wirthschaftlichen Lichtblick endlich einmal Hinweisen zn können, und zwar ist der Beweis hierfür auf dem finanzpolitische» Gebiete erbracht, de»» der Finanzabschluß für das deutsche Reich 1893/94 zeigt, daß sie Einnahme» n» Zölle», Wechsel- »»d Stempel- stener» die Voranschläge »m 14 Millionen Mark über troffen haben. Sind wir dadurch auch noch nicht der finanziellen Reform enthoben, welche znr Entlastung der einzelnen Bundesstaaten dem Reiche mehr eigene Einnahmen znwenden will, so zeigt doch das Anwachsen der Steuern und Zölle ganz zweifellos, daß sich die wirthschaftlichen Verhältnisse um einige Prozent gebessert haben, denn sonst waren die Mehreinnahmen in den Reichszoll- und Steuer- kasseu nicht eingetreten. Bei der wichtigen Frage der Hebung der wirthschaft- lichen Lage mochten wir noch erwähnen, daß nach dem Urtheile der Handels- nnd Gcwerbetämmer iu Dresden nicht nnr die allgemeinen Gründe, sondern auch die Kämpfe, welche Zivischeu der Laudwirthschaft uud dem Handel nnd der Industrie in unserem Vaterlande seit Jahr nnd Tag 'vEM- das Erwerbsl^ sehr ungünstig beeinflußt haben! Mochte in dieser Hinsicht also allen eifrigen Kämpfern an's Herz gelegt werden, daß übertriebene Parteikämpfe im D wirthschaftlichen Aufschwung in Deutschland nur erschweren, und daß die längst erkannte volkswirthschaftliche Thatsache, daß jeder Berufsstand von de» ulmgeu Bernfsklassen gestützt wird, dazu beitrage mag, vergiftende nnd verhetzende Parteikämpfe zn beseitigen. wttd?n KS^^ l"- da« S-nnabcod-bla» ?ie Etbzeilung nehmen an in Dresden und Leipzig die Annoncen-MrcauS von Haasenstein L Vogler, wL mit vl! Pst Lne., (pansch- oder compstc.rte Daube L Co. am 24. Juli 1894. _ . Jacobi, (w. 15227).