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1894. Bekanntmachung. Die dicüjährigeu Pontonier-Uebttnac»» im Schleen vvu Brückcu über die Elbe werden seilen des Königlichen Pivuicr-Batuillvus Nr. 12 in der Zeit vom 2. bis mit 21. Juli dieses Jahres obgchultcuwerdeu. der 17., 18. „iid 19. künftigen Mvnats nb- zuhultcudcu, bei welchen uu verschiedenen Stromstellcn Brückenschläge beabsichtigt sind, Bekanntmach u n g. Dcr dritte Termin der Kottttttttnalanlagen ist fällig uud luucrhalb 14 Tagen bei Bernicidnttg dcr zwangsweisen BcUrcibuug an uuscrc Stadlkassc obzuführcu. Sch an da», den 30. Juni 1894. Der Stadtrat. Bürgerin. Wieck. Sächsische Mwckmg Amtüblrrtt sämmtlich ans dem Uebnngsplatze des AataillvnS am großen Gehege bezw. sogeiiannten Pieschener Winkel stattfinden. .. . Dcr Elbstrvm wird während der vorerwähnten Zeit täglich -- ow (sonntagr ansgenvmmen - von 7 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags für die Schifffahrt gesperrt sein nnd nur die erforderliche Rücksicht ans den ungehinderten Personen verkehr genommen werden. ... . . . Das rechte Ellmfer ist während der Däner der Hebungen m der Ansdehnnng des Uebnngsplatzes von der Schifffahrt frei zn halten. Den Weisungen der wegen rechtzeitigen Stellens dcr Fahrzeuge seueu des Pivuier-Batnillous am 17., 18. uud 19. Juli aufgestcllteu Bcvbuchtuugspvstcu ist unter allen Umständen, nnd gleichviel wo dieselbe» stehen, nnweigerllch Folge zn leisten. ZuwiderlMdluuqeu gegen obige Vorschriften werden nach 8 366des Rcichs- geschstrafbnchs mit Geldstrafe bis zn 60 Mk. oder Haft bis zn 14 Tagen geahndet werden. Königliche Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt als Elbstromamt, am 21. Juni 1894. v. Hiivlnn. „ s.nn/1 uNu ^rtvu Uueko, tioelcouo bstü- uuä OxziUäiheu, soiii^t, nbrzviiobc-iiu »um,», AI vm> 0s». Sturm. Scii»nii»u L. Live. ^d7n L «d» 7:7.''''7V L> -N-7 ü - dl. M Mm, nchm.n m. m HM.»-,-- »-M. '» m» «-IpU, SchUldaüHonnabend, den 30. Juni MimMs AMmg. Die geehrten Bewohner in Stadt nnd Laud, ins besondere unsere bisherigen wcrthcn Leser, ersuchen wir hierdurch ganz crgebenst, ihre Bestellungen auf das mit dem l. Juli 1894 beginnende dritte Quar tal des achtunddreißigsten Jahrganges der in unserm Verlage wöchentlich zweimal erscheinenden „MMm KMU", Amtsblatt für dns Köiligl. AmiMitjil und dm StMnüh zu SchuldlUl und dm Mdtgmmlldcmth Zt Holiilstml rechtzeitig bewirken zn wollen, damit in der ferneren Zusendnng keine Unterbrechung cintritt. Durch das jeder Sonnabendönummcr bcigegcbcnc 8scitigc ,, Illustrirte Soiurtags - Blatt welches sich bezüglich seines höchst spannenden nnd interessanten Inhaltes schon viele treue Freunde er- worben, sowie durch die alle vierzehn Tage Mitt wochs erscheinende wcrthvolle Beigabe: „Praktische Mittheilungen für Gewerbe »md Handel, Land nnd Haus- wirthschast" hat die „Sachs. Elbzeitung" Bereicherungen erfahren, d e ,hr die Gunst des geehrten Leserkreises sicher in bisheriger Welse erhalten, ja wohl noch in crhöh- tercm Maße durfte zn Theil werden lassen. Abonnemcntsprciö pro Quartal zM- für aste drei Blatter znsammcn -MW 1 Mk. 23 Pf. r Postanstaltcn nchmcn auf die „Sächsische Elbzeitung" Bestellungen ohne Preis- anffchlag an. , _ st"dcn dcr „Sächsischen Elb- zcitllng" durch ihre« wcitattögedchutcn Lcserkrcis die zweckentsprechendste Verbreitung. Die Expedition dcr Sachs. Elbzeitung. Die anarchistische Mordthut un dem Präsi- deuten Carnvt und die Lage in Frankreich. Deutliche und sich täglich mehrende Beweise liege» vor, daß die schändliche Mvrdthat, welche in dcr Nächt vom -Sonntag auf Montag au dem hoch achtbaren nnd Nichtamtlicher Theil. allgemein beliebten französischen Präsidenten Carnvt durch den Mvrdbuben Santo oder Ccsariv (wie er nach neuerer Angabe heißen soll), in Lyon vollbracht wurde, ein Schaud- wcrk der Anarchisten ist, denn Ccsariv hat nnchgcwieseuer Maßen in Italien eine Zeit lang unter dem Einflüsse des anarchistischen Advocaten Gori gestanden und ist wahr scheinlich schon im Jahre 1892 den Anarchisten beige treten. Als sehr verdächtig ist Ccsariv auch bis zum Ende des Jahres 1893 von italienischen Pvlizlsten bevbachtct worden, hat sich daun aber heimlich durch die Schweiz nach Frankreich begeben, wo er vielleicht da und dort als Bäcker oder Cvnditvr gearbeitet, aber meistens sich arbeits los in großen Städten, zumal iu Paris herumgetriebeu hat, und dort wohl rege Fühluug mit der verworfenen Auarchisteubaudc unterhielt. Wie es scheint, ist auch Ccsariv durch das Loos von den Anarchisten in Paris dazu bestimmt worden, den Präsidenten Carnot während dessen Aufenthaltes in Lyon zu ermorden, denn der Mörder ist erst Sonntag Vormittag mit der Bahn nach Lyon ge kommen. Da der Empfang Carnots zur Industrie-Aus stellung in Lyon ein glänzender von allen Seiten war und sichte Volksmengen auf oer Rückfahrt den Wagen des Präsidenten jubelnd umringten, so war es verhältmßmäßig leicht, sich demselben zu näher». Stach dem jetzt bekauut gewordenen Berichte des Polizciprüfecteu Lepme ging der Mordgeselle aber auch mit raffinirter Schlauheit vor. Er lief nämlich mit einem großen Blumensträuße an de» Wagen des Präsidenten, nnd während er in erheuchelter Huldigung mit der linken Hand, zugleich dabei auf dem Trittbrett« des Wagens stehend, dem Präsidenten den Blumenstrauß überreichte, zog er mit dcr rechtem Hand einen laugen Dolch ans dem Stranße nnd stieß denselben 8 Centimeter tief in die untere linke Brust des tief be- klageuswertheu Präsidenten. Derselbe starb an der starken Verblutung, welche nicht zum Stillem gebracht werden konnte, da die Wunde zu tief war. Dcr 1873 iu Italien geborene Mörder svll einer guten Familie entstammen und erst vor zwei Jahren in die Schlingen des Anarchismus gerathen sein. Weitere Aufklärungen dürften wohl nur noch die Gerichtsverhaudlnugeu bringen, denen sich der verhaftete und in Lyon in cüiem unterirdischen Gefängnisse streng bewachte Mörder demnächst zn unterziehen haben In Frankreich ist die Trauer um das tragische Ende des um die ruhige Entwickelung der französischen Republik hochvcrdienteu Präsidenten Carnvt ganz allgemein, die -r wird mit Beileidsbezeigungen förmlich überschüttet, nnd es sind an dieselbe auch vou allen eurvpnischeu Staatsoberhäuptern Beileidstelegramme ein- !>» -/M. Der König von Italic» telcgraphirte n» das Muusterlumm Paris, daß die ganze italienische Nation mit Frankreich über diese Unthat tranerc. Tief ergriffen von dem grauenhaften Verbrechen steht Theil der französischen Station mit dem festen Cmtschlnsse an der Bahre des Ermordeten, seinen Tvd an oer Rotte der Marchiste» zn räche», »nd alle svnst so wrnehnm Umstnrzparteien in Frankreich stehen der Erregung, welche die Unthat im Volke hervorrief. Die vom Senatspräsidenten Challemel- Laeoiir für den 27. Jnni znr Präsidentenwahl cmbcrnfene Natiimalvcrsammlnng wird daher ihres Amtes mit tiefem Ernst niid rnhigem Urtheil walten, nnd die Vertreter des französischen Volkes werden ans ihrer Mitte voraussichtlich deu Würdigsten zum Nachfolger des viel betrauerten Carnot wählen, dieses weisen imd guten Präsidenten, welcher seit 1887 deu Präsideuteustuhl mue hatte und ein Alter von nicht ganz 57 Jahren erreicht hat. Locales und Sächsisches. Sch an da». Die am 28. Inn! erschiene»«! 8. Nummer der Kurlistc von Bad Schandau weist 518 Parteien mit 1023 Personen, sowie 6807 Passanten nach. — Einen nnhcimlichcn Fund machten am Sonntag Beeren suchende Kinder, welche im Felscngcdictc des Pfaffen- sicins ein menschliches Scclctt fanden, welches nur noch mit Resten dcr Kleidung bedeckt war. Ein um den Hals ge wickelter Strick kennzcichnctc die TodcSart deö Unglücklichen, in dessen Hosentaschen man ein Portemonnaie mit 3 Mk. Inhalt und daucbeuliegend einen Regenschirm vorsaud. — Die lönigl. AuUshauptmanuschast Dresden-Neustadt erläßt heute in ihrer Eigenschaft als Elbstromamt eine die diesjährigen Pontonicr-Ucbnngcu und die in dieser Bezieh ung für die Schifffahrt getroffenen Bestimmungen betreffende Bekanntmachung, auf welche die Interessenten auch hiermit noch besonders verwiesen seien. — Die Dinka-Neger im Zoologischen Garten zn Dresden erfreuen sich fortgesetzt eines lebhaften Interesses, nnd dcr Garten ist auch an den Wochentage» immer gut besucht. Man kann sich dieses schwarze Bölkchcn übrigens recht gut wiederholt auschcn, ahne daß dadurch das Interesse abgcschwächl würde. Dcr Aufenthalt der Fremdlinge iu Dresden dauert nur noch bis zum 8. Juli uud ist dcr Ein trittspreis für diesen Sonntag abermals von dcr Direktion ans 25) Pf. pro Person herabgesetzt worden. ES sei hiermit ans das sich in heutiger Nummer befindliche Inserat ganz besonders hingcwicsen. bielsach bekannt sein dürste, haben die sächsischen Schützcngcsellschaften anläßlich der un Jahre 1889 stattgcfundenen Feier des 800lahrigen Bestehens deö Hauses Wettiu eine Stiftung gegründet welche den Namen „Wcltin-JnbilämwStistnng dcr Schützcn- vercme Sachscnö" fuhrt Die ,n dieser Stiftung als Mitglieder gehörenden Schühcngesellschaftcn haben nicht lange nachdem die Stist- 'W ^Mn getreten, einen Bund gegründet unter den« Namen „SaMnS.Wcllm-Schüheu-Bnnd", welcher abwechselnd in den KrciS- hauplmannscha ten Sachscnö Bnndeöschicßcn veranstalten wird und unt emem solchen als „I. Wettin-BnndcS.-Schiesicn" diese« Jahr in Dresden begmnt. Dieses Bundcsschuchcn findet am 19.--22. Angust dcö Bvrstandeö ber dasige«, vrivil. Scheibe«,- Schuheu-Gcsellschaft statt, wozn der betr. SchiesianSschus, die Schics,. lP dieses Fcstschiesicn entgiltig sestgestcllt uud zum Demi! j svdas, m dcu nächsten Tagen die Bcrschicknng derselben '!^ PrMmum erfolgt, wie überhaupt die Bor- Geschäfte der verschiedenen Ausschüsse, als: Schi esu, Mrthschafts- uud BergmignngSauschus,, des ^es,^ Erledigungen finden. Am Bvrabcnd deö FcslschicßcuS, Sonnabend den 18. Angust, »übet in dem berrlicb gc cgeucn Helbighchen Etablissement a. d. Elbe Begrüsmng der eiu- wird' sowie Eommers statt. Gleichzeitig b August e. nachmittags ein AnSkunftöburean , .1 Mm, erwartet znr Feier dieses ersten Wettiu-AunbeS- «schiepens eine allseitig nnsterordentliche Aetheilignng, znmal nicht nur