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Mit öer Sonntags-Hvatis-Neicage „Deutsches Icrmitienbtcttt". Nr. 132 Ireitag, den 9. November 1894 5. Aahrg vom war mit der der und bekanntlich find Wrbei kleine Kinder nicht Ofen wie von der Mutter wegzubringen. So es auch hier. Als die Mutter eine« Topf kochendem Wasser auS dem Ofen nahm, ging Boden des Topfes entzwei, und es ergötz sich Der Mrgermeister. Benkert. ganze Inhalt des Topfes auf das unglückliche Kind. Auch die älteste 13j8hrige Schwester wurde von dem kochenden Wasser getroffen, und ihr wurden die Füße arg verbrannt. Das kleine Kind starb «och selben Tages in der Behausung der Eltern, während die 13 jährige Schwester dem Krankenhause zugeführt wurde. — Die Bornaer Wasserleitung ist 16 Lm laug, die dadurch entstandenen Kosten belaufen sich auf etwa 450000 Mark. — In voriger Woche tötete in Etzoldshai« eine Magd ihr heimlich geborenes Kind sofort nach der Geburt. Die Mutter, welche diese unselige That wohl in der Verzweiflung gethan hat, ist verhaftet und im Krankenhaus zu Grimma vorläufig untergebracht worden. Rochlitz. Spaziergänger konnten am Montage in der Nähe -es MilitärschießstandeS Zeugen eines Zigeuner-BivouacS sein. Die braune« Gesellen hatten sich gelagert und machten Toilette: e- wurde rasiert, die Haare geschnitten, die „Kleider auSgebessert" usw., die Kinder, nur mit dem Hemd bekleidet, belustigten sich auf verschiedene Weise, während die Frauen an mehreren Punkten Essen zubereiteten. Interessant war das Zurichten eines Häsens, welcher, in Theile zerschnitten, gleich mit Haut und Haar gebraten und gegessen wurde. Es wird dies Gebühren mit dem Hinzufügen untersagt, daß die Polizei« organe Anweisung erhalten haben, strenge Aufsicht zu führen und unnach- sichtlich einzuschreiten. Naunhof, am 8. November 1894, — Abermals ist eine ganze Anzahl sächsischer Städte an das hiesige Fernsprechnetz angeschloflen worden; es sind dies Döbeln, Waldheim, Mittweida, Franken berg, Zschopau, Annaberg, Buchholz, Burgstädt, Stoll berg, Oelsnitz und Lugau. Leipzig. Ein Extra-Kriegerzug von hier nach den Reichslanden, Straßburg, Metz und den daselbst umliegenden Schlachtfeldern will der königl. siichs. Militärverein „105er" in Leipzig im Monat August 1895 veranstalten. Der Zug hat den Zweck, "daS königl. sächsische Infanterie-Regiment Nr. 105, welche» sich bereits 25 Iah« an Frankreichs Grenze befindet, sowie da- königl. sächsische Fußartillette-Regiment Nr. 12 zu begrüßen. Ferner soll zu Ehren der gefallenen Krieger von 1870/71 am 18. August vor St. Privat eine Gedenkfeier am Kriegerdenkmal des sächsischen Armeekorps abgehalte« und eine Schmückung der Kriegerdenkmäler vor Metz, St. Privat und Gravelotte vorgenommen werden. An schweren Brandwunden stack am Sonnabend das 3 jährige Kindchen eine- Maurers in der Gustav- Adolphstratze in Leipzig. Die Mutter kochte Kaffee, Dieses Blatt erscheint in Naunhof jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mit dem Datum des nachfolgenden Tages und kostet monatlich 35 Pf., vierteljährlich 1 Mark. Für Inserate wird die gewöhnliche einspaltige Zeile oder deren Raum mit 8 Pfennigen berechnet, bei Wiederholungen tritt Preisermäßigung ein. ImWr T WrW HMM für MHshm, KmtWn, Ichmhm, IM Dondorf, Ma, MuiMchin, Auchchia SMMtq, SW, W« SkipiM, MWai, WjM, PHn, SHWi», NnW, Um, WWil, zemftch >9 »»Mi Bekanntmachung. Die Reinigung der Straßen und Fußwege nach jeder gröberen Verunreinigung, mindestens aber jeden Sonnabend, insbesondere Entfernung des Schmutzes von der Straße und aus den Tagerinnen wird den Besitzern von Grundstücken innerhalb der Stadt hierdurch in Erinnerung gebracht. Säumige haben Strafe zu gewärtigen. Naunhof, am 8. November 1894. Der Bürgermeister. Benkert. Bekanntmachung. Seit neuerer Zeit ist wiederholt Beschwerde darüber hier geführt worden, daß j««ge Leute beiderlei Geschlechts, namentlich aber auch Schul kinder, Abends innerhalb der Stadt durch überlautes Singen, Pfeifen und Schleim u. s w ruhestörenden Lärm errege« bez. groben Unfug verübe«. sich bereits auf dem Wege nach Leipzig, wo die Reichsauwaltschaft Über die eventuelle Erhebung der Anklage zu befinden hat. I« hiesigen juristischen Kressen wird anaenommen. daß die Anklaae erkolat. > sicherung von Forstleuten ganz bestimmt einen strengen Winter bedeutet. Aus dem Erzgebirge wird der „Hannov. land- und forstw. Ztg." zufolge gemeldet, daß sich dort der Nußhäher, welcher sonst nur selten dorthin kommt und lieber im hohen Norden weilt, in großen Schaaren eingefunden hat. Auch dies soll ein Anzeigen für einen zu erwartenden strengen Winter sein. — Der Landesausschuß sächsischer Feuerwehren tagte vorgestern von 11 bis 3 Uhr in einem Zimmer des Böhmischen Bahnhofsrestaurants tu Dresden uater Vorsitz des Branddirektors Weigand-Chemnitz. Die Abhaltung deS nächsten 14. sächsischen Feuer wehrtages in Grimma wurde auf August 1896 festgesetzt. — DaS Sitzen auf steinernen Bänken. Schwellen, Treppenstufen u. s. w. bei jetziger Jahreszeit hat große Gefahren bei Kindern und Erwachsenen zur Folge. Darm- und Magenkatarrh, Brechruhr, Unter leibsentzündung, rheumatische» Fieber können durch kurzes Verweilen auf einem solchen Steinsitze hervorgerufen werden. Also — Vorsicht! — Die Wildpreise in Berlin, besonders für Reh wild, sind infolge der starken Zufuhr so gesunken, daß sie sich nach einer Mitteilung des städtischen Verkaufsvermittlers viel billiger stellen wie die Fleisch preise, so daß zur Zeit auch ärmere Leute in der Lage sind, sich einen Rehbraten zu gestatten. — Men denen, welche zu schlechten „Scherzen« Neigung fühlen, zur Nachricht, daß in Hannover ein Gastwirt vom Gericht zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden ist, weil er im „Hannoverschen Tageblatte« eine erdichtete Verlobungsanzeige ver öffentlicht hatte. Grimma. Am 3l. Oktober wurde bei einem 2V,jährigen Kinde, welches wegen Diphtherie und Krupperscheinungen in das hiesige StadtkrankenhauS untergebracht war, das Behringsche Heilserum ange wendet und zwar mit sehr gutem Erfolge. Das Kind befindet sich zwar zur Zeit noch im hiesigen Krankenhause, ist aber wohl und munter. Polenz. Der gewiß höchst seltene Fall, daß ein lebender Hase sich zur Kirmeß einstellt, um mit seinem Leibe die Tafelfreuden zu erhöhen, ereignete sich am vergangenen Sonntag in der hiesigen Schule. Be sagter Lampe hatte sich, wie von dort geschrieben wtck, Nachts vorher in den Keller eingeschlichen und büßte seine« Vorwitz schwer, zur großen Freude der Schulhausbewohner. Leipzig. Infolge ministerieller Anregung hat die königl. Kretshauptmannschaft Leipzig Erörterungen angestellt, welche Grundsätze für die Darleys «Auf» nahmen von Gemeinden maßgebend find. Dieselben sollen möglichst einheitlich geregelt werden. Leipzig. Die Voruntersuchung gegen die des Landesverrats angeschuldigte Frau des Metzer Polkzei- kommiffars Jomert ist abgeschlossen; die Akten befinden Unserer heutigen Nummer liegt vom Bersattd- Gefchäft Schumacher L J«nghansin Leipzig ein Preisverzeichnis bei. Das Geschäft versendet Ms Verlangen an Jedermann gratis und franco reich. Austritte Cataloge über die von demselben geführte« Kressen wick angenommen, daß die Anklage erfolgt. ' Artikel. Oertliche «nd sächsische Nachrichten. Naunhof, 8. Nov. Bei dem Standesamte kamen im Monat Oktober zur Anmeldung. Geburten: 30. Sept. Wegel, Anna Martha. 4. Oktober. Hentschel, Minna Margarethe. 8. Leipnitz, Frida Gretchen. 10. Tänzer, Emma Klara. 13. Böhme, Klara Margarethe. 15. Winter, Selma Elsa. 14. Braband, Anna Sophie. 22. Herrmann, Gertrud Helene. 27. Thiele, Arno Oswald. Sterbefälle: 10. Oktober. Wiese, Julius Eduard, led. Dienftmagds- Sohn. 14. Becker, Paul Martin, Kaufmanns- Sohn. 19, Dinius, Friedrich EMst Katt, Fuhrwerksbesitzers- Sohn 30. Klette, Waldarbeiters todtgeb. Tochter. Eheschließungen wurden vollzogen: 9. Oktober. Kupfer, Carl Franz, Schneider und Jähnichen, Emma Bertha, Cigarren- arbeiten», sowie Schneider, Johann Friedrich Katt, Gutsbesitzer«. Hönemann, Elsa Flora, Wirtschafterin. 13. Marx, Robert Albert, Mechaniker, und Hentschel, Agnes Martha, Schneiderin. Naunhof. Ein Sträußchen hübsch rother Erd beeren aus der Gärtnerei Paul Rothe hier Über sande man uns heute, welche gewiß als eine seltene Gabe des Herbstes betrachtet werden müssen. — Die diesjährigen Herbst-Kontroll-Versamm lungen finden statt: Freitag den 16. November ds. IS. vormittags r/zg Uhr im Rathaussaale in Naunhof. Freitag, den 16. November ds. IS. nachmittags 2 Uhr im Rathaussaale in Brandis. — König Albert hat Armeetrauer um den Zaren derart anbefohlen, daß an den ersten drei Trauer tagen kein Spiel gerührt werden darf und die Offiziere vierzehn Tage — 5. bis 18. November — Flor um dm linken Unterarm anzulegen haben. — Vierzehn Milzbrandfälle und 22 Neuausbrüche der Maul- und Klauenseuche kamen in der kurzen Zeit vom 16. bis 31. Oktober d. I. bei der Kom mission für das Vetettnärwesen im Königreich Sachsen zur Auzeige. Die Maul- und Klauenseuche herrscht im Bogtlande ziemlich stark; sechs Seuchenheerde wurden in den letzten 14 Tagen dort festgestellt: der Milzbrand brach in der Amtshauptmannschaft Plauen in drei verschiedenen Ortschaften aus. Die Lungen- seuche, welche auf dem Ritergute Sachsgrün und dem dazu gMr^en Ritterguts Ebmath ausgebrochen war und nahezu dm gesamten werttMen Biehstand ver nichtet hat, Ist nunmehr erloschen. — Wie schon im vergangene« Jahre bei dem großen Futtermangel und dem hierdurch bedingten vermehrten Verkauf von Zuchtvieh feitens der Land- Witte befürchtet wurde, daß ein späterer Mangel an Schlachtvieh und eine behütende Weigerung der Fleifchpreise nicht ausblttben wecke, so' haben sich die Berhälküsse tatsächlich dermalen gestaltet. Biete Landwirte beschränkten ihren Biehstand auf das Aeußerste und die Viehhändler hatten KMe Not, gute Waare aufzukaufen und die Schlachwirhmärkte zu beschicken — Die Frage, ob uns et« strenger Winter bevorsteht, wird von Kundigen mit „Ja" beant wortet, «nd zwar aus folgenden Gründm: Die Ameisenhaufen sind statt breit «ad niedrig, in diesem JHre spitz und hoch gebaut, was nach der Ber-