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ÄnnWr G KEHlm MN für DltWm, Imebljm, Ichmljm, AellEa, Airsdorf M, Mmmsljm, Klhsüm 8»Weiüm, M,i, Ahn, MWu, MHnitn,, WPM, Pichni, CtifMhm, ktMtiitz, Ihrem, WiWiii, ZAeistch ni l>Wp>>. Mit öev Sonntctgs-Kvcrlis-Meiccrge „Deutsches IcrmMenbiutt". Dieses Blatt erscheint in Naunhof jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend mit dem Datum des nachfolgenden Tages und kostet monatlich 3b Pf., vierteljährlich 1 Mark. Für Inserate wird die gewöhnliche einspaltige Zeile oder deren Raum mit 8 Pfennigen berechnet, bei Wiederholungen tritt Preisermäßigung ein. Nr. 85. Sonntag, den 22. Juli 1894 5. Aahrg. Für die zum Nachlasse des vormaligen Zimmermeisters Friedrich Hermann Senf gehörigen Grundstücke unter Fol. 229 und 304 des Grund- und Hypothekenbuchs für Naunhof, bestehend aus den Parzellen Nr. 597 und 598 des dasigen Flurbuchs, ist ein Gesamtpreis von 12 050 Mk. geboten worden. Alle Diejenigen, welche für die gedachten Grundstücke eine höhere Summe zu bieten geneigt sind, werden hiermit geladen, Donnerstag, den 26. dieses Monats Bormittags 1V Uhr an hiesiger Amtsgerichtsstelle zu erscheinen und ihre Gebote zu eröffnen. Königliches Amtsgericht Grimma, den 19. Juli 1894. E. 3095. Forkel. Oertliche und sächsische Nachrichten Naunhof- Vom 1. August nachmittags bis 2. August früh erhalten in hiesiger Stadt 2 Komp, des Jnf.-Reg. Nr. 107 Verquartierung. Naunhof. Das Schwimmen ist die wohlthätigste Bewegung während des kalten Bades. Das Schwim men stärkt Arm-, Bein- und Brustmuskeln, erweitert die Brust, fördert deren Ausbildung und kann daher auch Engbrüstigen empfohlen werden, sobald nicht Herzfehler oder Brustwaffersucht abhalten oder ein krankhaftes Asthma höheren Grades vorhanden ist. Wird das Schwimmen von Jugend auf betrieben, so kaün von Brustschwäche späterhin keine Rede sein. Im Gegenteil, wenn solche sich vorfinden sollte, ist durch diese Muskelthätigkeit dauernde Heilung zu erwarten. Außerdem befördert das Schwimmen in hohem Grade den Stoffwechsel. Nimmt man den Verbrauch des ausgestreckten liegenden menschlichen Körpers an Luft als Einheit an, so findet man das Bedürfnis des Athmens steigend beim Sitzen auf 1,18, beim Stehen auf 1,33, beim Gehen auf 1,90, beim Reiten auf 4,5, beim Schwimmen auf 4,33. Es wäre nur zu wünschen, daß diese wohlthätige Leibesübung immer mehr und mehr gepflegt würde. — Unsere Badean stalt, welche in neuerer Zeit von dem Mühlenbefitzer, Herrn Söllner, ins Leben gerufen wurde, bietet hin reichend Gelegenheit, das Schwimmen schnell und sicher zu erlernen. Dieselbe ist nicht nur für Herren, sondern auch für Damen eingerichtet und dürfte einem tiefempfundenen Bedürfnisse hinreichend Rechnung tragen. Wir wünschen nur, daß dieses Unternehmen auch anerkannt und hinreichend unterstützt wird. — Für die nächste Zeit prophezeit Rudolf Falb kein tröstliches Wetter. Nach ihm befinden wir uns gegenwärtig erst im „Uebergang zu ausgebreitetem Landregen". Nach dem 21. oder 22. erwartet Falb wohl eine „Abnahme der Niederschläge, verbunden mit allgemeiner Temperatursteigerung", aber nur bis in die letzten Tage des Juli oder die ersten des August, wo neuerdings stärkere Regen wahrscheinlich werden." — Das klingt wenig aussichtsreich für alle Sommerfrischler, die gegenwärtig hier, auf den Bergen oder an der See Erholung suchen. Zum Glück hat der Wettergott Herrn Falb und seinen Prophezeiungen schon recht oft ein Schnippchen geschlagen. Wir er innern nnr an den vorigen Sommer, von dem der Wetter prophet voraussagt, er werde naß, nasser, am nassesten sein, und schließlich fiel lange Wochen hindurch nicht ein einziger Tropfen Regen, und sengende Glut war das Kennzeichen des Sommers 1893. Also hoffen wir auch für die kommenden Wochen das Beste. — Eine Anzahl Reservisten der Infanterie oder Jäger, welche geübte Radfahrer sind, sollen in diesem Jahre zu einer Uebung während des Manövers ein- gezogen werden. Sie erhalten für Abnutzung des mitzubringenden Fahrrades 25 Mk. und täglich 50 Pfg. Auslösung. Bewerber müssen sich ehebaldigst beim Kgl. Hauptmeldeamt Dresden-Altstadt, Kleine Schießgasse, melden. — 70 Prozent aller preußischer Lehrer hat durch schnittlich nur 862 Mk. Jahresgehalt. Alle diese Männer führen also einen ständigen Kampf mit dem ! Mangel, namentlich, wenn sie so unvorsichtig waren, ! zu heiraten. Seit Jahrzehnten hofft die Lehrerschaft, daß es besser werde, aber Preußen hat für seine i Schulen kein Geld übrig. Auch der neueste Anlauf wird im Sande verlaufen, denn er soll nur die i Regelung der Alterszulagen in Städten über 10 000 ! Einwohnern betreffen. Der Stand des preußischen Schulwesens entspricht diesen niedrigen Lehrergehallen - und ist in Folge dessen mit der tiefsten einer in ! Europa. Den Lehrern vergeht die Freudigkeit am ! Amte, und die Energischsten und Tüchtigsten satteln ! sehr häufig um. ! — Verein Sächsischer Gemei ndebea mten. Am 12. August findet in Borna die Generalver sammlung des Vereins Sächsischer Gemeindebeamten statt. Die Generalversammlung befaßt sich 1. mit Vortrag und Richtigsprechung der Jahresrechnung. 2. Bericht über die Unkündbarkeitsfraqe, über die Mobiliarbrandversicherungskasse, über die projektierte Witwen- und Waisen - Pensionskasse. 3. Beschluß fassung wegen Beitritt des Vereins zu dem Verein „Patriotenbund zu Leipzig" zur Errichtung eines Bölkerschlachtdenkmals in Leipzig und Gewährung von 50 Mk. Beitrag. 4. Beschlußfassung über Ge währung von Diäten an die Bezirksvereinsvorsteher. 5. Beitragsleistung zum Unterstützungsstammfonds. 6. Wahl des nächsten Versammlungsortes, der Rechnungsrevisoren, des Direktoriums. — Dem aufmerksamen Beobachter verkünden Bienen das Herannahen eines Gewitters mit Sicher heit. Schon stnndenlang vor dessen Ausbruch, selbst wenn noch kein Wölkchey am Himmel ist, zeigen sich die Bienen außerordentlich gereizt und stechlustig, während bei drohenden Gewitterwolken, wenn sich das Unwetter nicht in der betreffenden Gegend ent laden wird, die Bienen vollkommen ruhig bleiben und ihrer gewöhnlichen Beschäftigung nachgehen. Jahre lange und vielfache Beobachtungen haben bewiesen, daß weder Barometer noch Hygrometer in der Vorausbestimmung von Gewittern dieselbe Sicherheit bieten, wie das Verhalten von Bienen. Leipzig. Das Haus, das Hoflieferant Witzleben an der Ecke des Thomasgäßchen errichten läßt, wird 1»>2 Million Mk. kosten. 150 000 Mk. sind allein für die künstlerische Ausschmückung ausgesetzt. Die ganze Ornamentik soll in echter Bronce ansgeführt werden. Witzleben wird das Gebäude „Bismarck- Haus" nennen. In Leipzig hat der verstorbene Privatmann Leithold, der ein überaus kärgliches Leben zu führen gewöhnt war, testamentarisch weit über 350000 M. zu gemeinnützigen Zwecken vermacht. Nicht weniger yls 105 Vereine, Gesellschaften, Armen- und Humänitätsmstitute sind von dem Verstorbenen bedacht worden. Außerdem hat er 97000 M. an Privatpersonen, mit denen er in Beziehung trat, testamentarisch vermacht. Selbst sein Barbier und der Zeitungsträger, der ihm die Zeitung brachte, sind von dem Verblichenen bedacht worden. Pegau. Vom hiesigen Schützenfeste ist zu be richten, daß Herr Bäckermeister Albin Müller die Königswürde auf der Scheibe errungen hat. Der- ! selbe hat auch auf den Vogel verschiedene Haupt prämien geschossen, als Krone, Flügel, Schwanz und noch kleinere. Der Königsschuß auf den Vogel wurde von Herrn Kaufmann Patschke hier abgegeben. Im Schützenhause waltet zur allgemeinen Zufrieden heit der Besucher der frühere Naunhofer Ratskeller pächter, Herr Ernst Strohbach, als dienstbeflissener Wirt. — Während Wurzen kurzerhand abgelehnt hat, die Sommerferien in der Volksschule auf 4 Wochen zu verlängern, gestattet Glauchau diese Neueinrichtung nur unter der Bedingung, daß dafür die-Jahrmarkts tage nicht mehr schulfrei sind und die Osterferien um eine halbe Woche verkürzt werden. Colditz. Se. Kgl. Hoheit Prinz Johann Georg wird auf einer mehrtägigen Uebungsreise mit mehreren Kavallerie-Offizieren am 30. d. M. unsere Stadt und am 31. d. M. Grimma besuchen. Rochlitz. Trotz des öfteren Regenfalles hat unsere Hochdruckwasserleitung dieses Jahr einen ge ringeren Wasserzufluß, als im vorjährigen heißen und trockenen Sommer. Mittweida. Der hiesige Stadtrat hat die Ab haltung des für den 21. und 22. Juli d. I. hierselbst geplanten westsächsischen Bundes-Sängerfestes verboten. — Das von der sozialdemokratischen „Volksstimme" als Arbeiter-Sängerfest bezeichnete Fest, für welches Deligirtensitzung, Nachmittags-Konzert und Abend- Kommers vorgesehen war, dürfte wohl der Grund dazu gewesen sein. OelSnitz. Die Ziegenzucht nimmt im Boigtlande einen bedeutenden Aufschwung, denn jetzt werden wieder 26 Saaner Ziegen durch den Landwirtschaft lichen Kreisvereins bezogen. Da sie gelegentlich eines Rindertransportes aus dem Simmenthal mit kommen, so stellen sich die Transportkosten niedriger; aber der Einkaufspreis ist schon bedeutend gestiegen. Bis vor kurzer Zeit bezahlte man für die jungen Ziegen 15 bis 20 Mk. und jetzt verlangt man schon 30 Mk. und mehr. Vorträge über Ziegenhaltung in den landwirtschaftlichen Vereinen werden das Augen merk auf gute Pflege der Ziege richten. Annaberg. Das Pollmer'sche Gut in Frohnau stand am Dienstag Abend in Hellen Flammen. Die 47 Jahre alte Frau des Besitzers eilte nochmals zu rück, um irgend einen Gegenstand zu retten, aber vor Rauch und Feuersglut konnte sie keinen Rück weg mehr finden und kam um. Meinersdorf. Ein böse Schwiegermutter von hier drang nachts mit einem Küchenmeffer in das Schlafzimmer des ungetreuen Liebhabers ihrer Tochter ein und versetzte dem Schlafenden 6 gefährliche Stiche. Dann floh sie, doch wurde sie am andern Tage ver haftet. Weida. Die hier und in der Umgegend ent standene religiöse Bewegung, die bekanntlich im Jr- vingianismus wurzelt, hat bereits ein Opfer gefordert. Ein junger Seminarist, der sich für die Sache sehr begeistert hatte, ist in religiösen Wahnsinn verfallen. * Guten Appetit. Ein sensationeller Prozeß wird gegenwärtig in Wien gegen mehrere Wurst händler und eine Wurstfabrik geführt. In einer Wurst fand mau die Ueberreste einer Ratte vor. Bei der Verhandlung stellte sich heraus, daß die Klägerin voriges Jahr von derselben Firma eine Wurst bezog, in welcher ein halbes Packet Zündhölz chen vorgefunden wurde. Der Prozeß wurde vor läufig behufs Vorladung neuer Zeugen vertagt. Leipziger Biehmarkt. Donnerstag, 19. Juli. Angetrieben wurden 129 Stück Rinder, 1. Qual. 60—70 Mk. 2. Qual. 56—61 Mk- 3. Qual. 50—58 Mk. für 50 ks Schlachtgewicht: 636 Kälber, 35—43 Mk. Mastkälber 46 Mk- fr. 50 kx lebend Gewicht; 380 Schafvieh, 29—33 M. für 50 kg; lebend Gewicht; 658 Schweine 54—58 Mk. davon 34 Bakonyer 46 Mk. für 50 kx lebend Gewicht bei 20 kg; Tara. Geschäftsgang: Rinder langsam, Kälber und Schafe mittelmäßig, Schweine flott-