I. Welt. .Ohne die Vereinigung mit dem Papste - ist die Erwerbung des Heils nicht möglich." Dieser römische Glaubenssatz, den Leo XIII. durch Verfügung vom 21. Februar 1896 den ihm unterworfenen Katholiken täglich zu beten empfahl, scheidet die Kirche des Papstes aus von der ge faulten übrigen Christenheit. Als eine engherzige Sekte steht sie durch ihn allen andern Christen gegenüber, die ohne Unterschied mit dem Apostel Petrus (Apostelgeschichte 4) bekennen: .Es-ist in keinem andern Heil, ist auch kein andrer Name den Men schen gegeben, darinnen wir sollen selig werden... als der Name Jesu Christi." Der Christen glaube ist dahin gefallen und zum Papstglauben geworden. Was Wunder, daß die Christen liebe ihm nachgefolgt ist? Die zwölfjährige, schmachvolle Komödie, die der große Pariser Schwindler Leo Taxil vor kurzem mit dem blinden Glaubens haß der päpstlichen Gefolgschaft aufgeführt, hat diese traurige Wahr heit aufs grellste beleuchtet.*) Was nicht, wie Taxils Drachensaat, des päpstlichen Segens sich rühmen kann, darf der römische Katholik nicht achten und lieben bei Verlust seines Heils, muß er mit unversöhnlichem Haß und Argwohn als „Teufelsgespenst" verfolgen. Die allgemeine Christenliebe hört für die Kirche des Papstes auf, wo es sich um Erhaltung und Wahrung der päpstlichen Herrschaft handelt. Das bewies im Jahre 1884 jenes maßlose, die religiösen Leiden schaften entflammende päpstliche Rundschreiben „Humanum ^anus" gegenüber den Freimaurern. Das bewies in demselben Jahre jene ungerechte, die religiösen Leidenschaften aufwiegelnde Weihnachts- allokution des „heiligen Vaters" an seine Kardinäle gegenüber den Protestanten: , „Aber das ist nicht alles, noch Schlimmeres ist geschehen. Es gereicht Uns zum größten Kummer und tiefsten Verdruß, die Gott losigkeit, mit welcher frei und ungestraft (!) häretische Doktrinen (ketzerische Lehren) von Protestanten (I) verbreitet und die heiligsten und erhabensten Dogmen unserer Religion angegriffen werden, hier in Rom, im Centrum des Glaubens und dem Sitz des höchsten und unfehlbaren Lehramtes der Kirche, wo in der wirksamsten (I) Weise die Reinheit des Glaubens und Vie Ehre der einzig wahren (!) Religion geschützt werden müßte. Es schnürt uns das Herz zusammen, wenn wir sehen, wie unter dem *) Eine ausführliche Darstellung derselben gibt unsere Schrift: „Der neueste Teuselsschwindel in der römisch-katholischen Kirche." Leipzig 1897. C. Braun. 1,50 Mk.