Volltext Seite (XML)
— äo Du wiederholst meine Worte, welche ich vor langen Jahren zu dem Brahmanen sprach, als ich ihn, gegenüberstand, wie du nun mir. Wohlan, so wird es auch geschehen, daß ich dir auf demselben Wege die erbetene Gewißheit gebe, auf dem sie mir wurde. Antworte mir: Warum glaubst du nicht an das Dasein eines Gottes? Max Sall, der schon ganz vergessen hatte, daß er gekommen war, um Phänomene zu sehen und deren Betrug zu entdecken, machte den Indier nun mit seiner krass- materialistischen Anschauung bekannt, wie sie heutzutage leider nur za sehr an der Tagesordnung ist, eine Anschauung, welche alles Seelische, Geistige zurückführt auf materielle Ursachen, welche alles seelische resp. geistige Leben auffaßt als das Produkt gewisser materieller Kombinationen, als ein Spiel von elektrischen, magnetischen, phosphorischen u. dergl. Kräften und Elementen, die erzeugt würden durch die materielle Beschaffenheit der Leibesorganisation, speziell des Gehirns, mit welcher Anschauung zugleich einer selbständigen Seele, einem Gotte und einer nachirdischen Fortdauer der Seele (nach dem Tode des Leibes) der Lauspaß gegeben ist; denn da nach der materialistischen Anschauung die Materie die Grundlage und die Ursache für die Seelenbekundung des Menschen ist, muß selbstverständlich mit dem Tode der Materie des Leibes auch zugleich der Tod oder ein Aufhvren der seelischen Thätigkeit des Menschen verbunden sein. Der Indier hörte schweigend den Ausführungen Max Sall's zu, nickte nur dann und wann sinnend, wie zu stimmend und dadurch den Erzähler ermutigend, ohne Max Sall nur einmal zu unterbrechen, und als dieser endlich schwieg und fragend zu dem Indier aufschaute, erhob sich derselbe und begann: Mein Sohn, du glaubst also, daß die Intelligenz, welche dich so zu mir sprechen läßt, wje du gesprochen, lediglich ein Ausfluß deiner materiellen Gehirnbeschaffenheit ist?