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18 nicht, daß wirs vergraben, sondern daß wirs zur Schau tragen, um einzuladen Alle, Alle, die da sind voll Liebe, zu sitzen am Tische des Herrn und zu brechen das köstliche Brvt seines Leibes. Max Sall wußte gar nicht Ivie ihm geschah, als er den Indier so reden hörte, und er konnte sich einer gewissen Regung der Scham nicht erwehren, daß er da, wo ihm eine so über- guellende göttliche und zu Herzen gehende Empfindung aus jedem Wort, ja aus jeder Bewegung des Indiers entgegensprach, schmutzigen Betrug zu entdecken gekommen war. Daß er so schnell jeden solchen Gedanken verlieren würde, noch ehe er überhaupt etwas sah von den erwarteten Phänomenen, daß hatte er wahrlich nicht gedacht. Er gestand deni Indier offen, daß er seltsam berührt sei von dessen Worten, die ihm wie ein süßer Trost im Traum gesicht vorkämen, sagte ihm offen, daß er nicht imstande sei, zu glauben, daß es einen Gott gebe, und war wiederum sehr angenehm berührt, als der Indier, statt herber Worte, Ivie er sie sonst seitens seiner deutschen Geistlichkeit oft genug gegen einen solchen Einwand von der Kanzel hatte herab schmettern hören, ihn mit seinen Armen liebevoll umfing, Ivie ein Nater sein schüchternes Kind an sich zog und aus rief: O du armer unglücklicher Mensch, höre den Schlag meines Herzens und empfinde wie es schlügt vor Mitleid mit deinen Leiden, vor Angst der Qualen, die deiner noch warten, vor Bedauern des unendlichen Glückes, das dir, arme Seele, bisher ist vorenthalten worden! Aber tröste dich, denn du wirst getröstet werden, siehe, dein Vater bereitet dem ver lorenen Sohne mit Freuden die Stätte, daß er wieder einziehe und sich labe als sein bester Sohn an dem Quell seiner nie versagenden Gnade! So meinst du, mich wieder an einen Gott glauben machen zu können ?