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98 du auf meine Beschreibung des Aussehens deiner Mutter nichts giebst, aus Gründen, die dir selbst ja bekannt sind- Du hast dich nun überzeugt, daß, wenn man wirklich die Handschrift einer Person wiederzuerkennen vermag, weil man sie kennt, man deshalb noch durchaus nicht in der Lage ist, in dieser, und genau in dieser Handschrift, vollkommen mit allen den einzelnen Buchstaben charakteristischen Schreibdetails, und zwar fließend, als schriebe die betreffende Person selbst, zu schreibe» vermag. Wenn du nun meinetwegen auch annehmen willst, daß ich die Handschrift deiner Mutter kennen möchte, so wirst du doch nicht zweifeln, daß wirklich deine Mutter hier zugegen ist, wenn sie dir nun, indem sie sich dazn meiner Hand bedient, einige ganze Seiten lang schriftliche Mitteilungen in ihrer Handschrift machen wird? Wenn das thatsächlich der Fall sein konnte, würde ich mich auch des thatsächlichen Verkehrs mit meiner Mntter ver sichert halten. Ohne hierauf etwas zu erwidern, ergriff der Indier ein Blatt Papier, nahm einen Bleistift in die rechte Hand und ließ denselben auf dem Papier ruhen. Wie kann denn, unterbrach Max Sall noch einmal, eine fremde Persönlichkeit durch deine Hand schreiben? Der Indier antwortete, daß dies in derselben Art wenigstens bei ihm und allen mechanisch schreibenden Medien, der Fall sei, wie ein Mensch die Hand eines anderen Menschen führe. Nicht eines Jeden Hand könnten die Feinstofflichen solcherart beherrschen, sondern nur die Hand solcher Individuen, welche für diesen Zweck Medien seien d. h. welche mit Hülfe einer gewissen materiell-fluidischeu Ausstrahlung eine Vergesellschaft, eine sympatische Verbindung der fremden Seele mit dem Organismus des Mediums ermöglichen. Schon während der Indier diese Erklärung gab, bemerkte Max Sall, daß der Bleistift (resp. die Hand mit dem Blei-