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daß ich, wenn ich etwas vvn meiner Mutter Geschriebenes sehen würde, wvhl svgleich erkennen könnte, daß das ihre Handschrift sei, aber selbst so zn schreiben, wie sie schrieb, dazu bin ich nicht fähig. Nun, vielleicht glaubst du dies uur, und bist in der That doch fähig dazu. Versuche es einmal. Max Sall langte in seine Brusttasche, ergriff sein Notiz buch und versuchte zu schreiben, Ivas ihm der Indier zu schreibe» anempfahl, nämlich: „Lieber Max, du wirst svgleich Näheres von mir erfahren." Max Sall legte jedoch bald den Stift bei Seite, indem er sich nnn thatsüchlich vvn der Richtigkeit seiner Vermutung überzeugt hatte. Als er den ersten Buchstaben, das große L, zu schreiben versuchte, mußte er sich schon eine ganze Weile besinnen, wie seine Mutter die einzelnen Schlingen und Haken machte. Er schrieb schließlich den Buchstaben, gestand aber selbst sogleich ein (nachdem ihn der Indier danach befragte), daß er wvhl glaube, seine Mutter habe ihr L ähnlich so geschrieben, aber so wie er es hier geschrieben, würde er nicht den Mut haben, zu behaupten, (wenn es ihm aus der Hand eines Anderen übermittelt worden wäre) daß das bestimmt seine Mntter geschrieben. Ebenso erging es ihm mit den nächsten Buchstaben. Er schrieb dieselben, da er sich immer möglichst lebhaft erst in der Erinnerung den betreffenden Buchstaben in der, seiner Blutter charakteristischen Schreibart vorstellen mußte, sehr zögernd und schwerfällig und hielt schon bei dem zweiten Worte inne, indem er sagte: Nein, ich kann es nicht, selbst schreiben wie meine Mutter kann ich nicht; wenn ich diese Worte, die ich hier geschrieben, als mehr wie zweifelhaft identisch mit den Buchstaben meiner Mutter bezeichnen würde, müßte ich sagen, daß ich Andere oder mich selbst belügen wollte. Gut sprach der Indier; ich weiß, daß du stark zweifelst ob ich soeben wirklich deine Mutter gesehen habe, und daß Hans Arnold, Dcr Adrpt 7