Volltext Seite (XML)
9 Mediumismus zu bezeichnen, von denen namentlich der letztere staunenswerte Beläge für die Thatsache des in uns versteckten, daher okkulten, übersinnlichen oder transzenden talen Wesenskerns bietet. Ihren Höhepunkt erreichen alle diese genannten Vorgänge in der Bildung des sogenannten Doppelgängers, zu welcher sowohl die fortgeschrittene Tele pathie, wie die Exteriorisation von motorischer Kraft und Sensibilität, wie. auch der Mediumismus führen. Die tiefe Hypnose, oder der Somnambulismus, hat 8 dabei „nur den Charakter eines befördernden Mittels insofern, als er den sonst festen Zusammenhang zwischen dem Körper mit seinem tagwachen Bewusstsein einerseits und dem transzendentalen Subjekt andererseits zu lockern imstande ist. Denn soweit ist die wissenschaftliche Erkenntnis bereits vorgeschritten, dass sie es für erwiesen ansieht, dass alles, was diesen Zu sammenhang lockert, das Auftreten von psychischen Phänomenen erleichtert und fördert. Sie vermag daher dasjenige, was spontan nur unter aussergewöhnlichen Verhältnissen beim lebenden Menschen eintritt, z. B. bei heftiger seelischer Er regung, in der religiösen Extase etc. oder bei besonderer psychischer Dressur (Yogitum, Fakirismus), in gewissem Grade künstlich herbeizuführen durch den hypnotischen Tief schlaf, und so die in Frage stehenden Vorgänge dem wissen schaftlichen Experiment oder wenigstens der Beobachtung zugänglich zu machen. Aus alledem, was auf diesem und ähnlichem Wege, sei es experimental, sei es durch gelegentliche Beobachtung von Wallace, Crookes, Myers, Podmore, Baraduc, de Rochas, Dariex, Richet, Flammarion, Zöllner, du Prel, Aksakow und zahllosen Andern ermittelt worden ist, geht für jeden vor urteilsfrei Beobachtenden die Gewissheit hervor, dass der menschliche Organismus thatsächlich über psychische, okkulte Kräfte verfügt, die von unserem Hirnbewusstsein vollkommen unabhängig sind, die ihre eigenen, uns zur Zeit noch ver borgenen Gesetze haben, und die dadurch, dass sie, je mehr es uns gelingt, sie von unserem tagwachen Bewusstsein los zulösen und von unserem materiellen Körper zu trennen, sich immer reicher und voller entfalten, darthun, dass sie nicht nur allein von unserem körperlichen Ich vollkommen unab hängig sind, sondern dass dieses letztere geradezu eine Fessel für ihre Entwicklung ist. So vermögen wir innerhalb der Grenzen der wissen schaftlichen Beobachtung zu der Ueberzeugung einer im Menschen enthaltenen psychischen Potenz zu gelangen, die wohl imstande sein dürfte, auch den Tod zu überdauern, ja